modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Städtebaulicher Ideenwettbewerb | 10/2018

Städtebauliche Entwicklung des Areals „Prämonstratenserberg“ in Magdeburg

Blick von Südwesten auf das Familien-Carré und den Park

Blick von Südwesten auf das Familien-Carré und den Park

ein 3. Preis

GRUNWALD & GRUNWALD

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1008 teilt das Wettbewerbsgebiet in zwei von West nach Ost orientierte Teilräume auf. Im nördlichen Teil wird in stringenter Form eine Abfolge von drei ähnlich geschnittenen u-förmigen Blöcken für die Wohn- und Gewerbe- nutzungen sowie das Demenzzentrum ausgebildet. Ihnen sind jeweils eigene, halb öffentliche Innenhöfe in maßstäbli- cher Dimensionierung und eine Erschließungsfläche für den Fahrverkehr zugeordnet.

Von der belebten Fußgängerzone der Goldschmiedebrücke werden die Passanten sinnfällig auf den neuen „Platz an der Wobau-Welle“ geleitet, der durch die vorgeschlagene Bebauung räumlich gut gefasst wird. Hier ist das Wohnen in einem tragfähigen Maß durch Geschäfte sowie den Platzraum belebende Gastronomieangebote unterlagert. Die klare und gleichmäßige Gliederung der Baukörper erzeugt insgesamt ein robustes städtebauliches Gerüst und eine auch aus Sicht der Denkmalpflege verträgliche Einordnung in das Stadtpanorama. Lediglich der Baukörper des Demenz- zentrums an der Nord-Ost Ecke des Wettbewerbsgebietes erscheint zu dominant und sollte in seiner Massivität redu- ziert werden.

Für das Demenzzentrum stellt der Entwurf eine gute Lösung dar: Das betrifft sowohl die Anbindung des Riegels am Schleinufer als auch die Konfiguration des gesamten u-förmigen Ensembles mit Innenhof im Hinblick auf die zu erwar- tende Funktionalität. Die Grundstücksfläche des Demenzzentrums wird zwar zugunsten der Wobau-Fläche reduziert. Dennoch scheint die angebotene bauliche Struktur ausreichend Potential zu haben, um die gewünschten Wohnungen und Betreuungsplätze in der geforderten Anzahl unterzubringen.

Bemängelt wird der hohe Erschließungsaufwand des Entwurfes mit den langen Zufahrten zu den Tiefgaragen. Diese schränken die Freiraumqualität deutlich ein und sollten so angeordnet werden, dass sich die Wege für den Autoverkehr im Quartier verkürzen.

Der südliche Teil des Wettbewerbsgebietes wird konsequent als Grünraum gestaltet, der den vorhandenen Baumbe- stand an der Großen Klosterstraße in Gänze integriert. Im Anschluss an den „Platz an der Wobau-Welle“ wird ein gro- ßer und gut nutzbarer Spielbereich mit vielfältigen Spielangeboten als neue Freiraumadresse nicht nur für das Quar- tier, sondern auch den umliegenden Stadtraum richtig platziert. Im unteren Bereich läuft die Grünfläche in einen park- artigen Raum mit ruhigerem und zum Verweilen geeigneten Charakter aus.
Die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs in Bezug auf seine Flächeneffizienz und die realisierbaren Nutzungsflächen liegen im mittleren Bereich. Zur Ausbildung der Grünfläche wird ein Flächenausgleich zwischen der Stadt und der Wobau notwendig, die auf dem verbleibenden Grundstück trotz der Kompaktheit der Blöcke im Vergleich zu anderen Arbeiten nur eine etwas geringere BGF realisieren kann. Aus wohnungswirtschaftlicher Sicht wird der Entwurf kontrovers disku- tiert. Für die Wobau stellt er in dieser Form keine einleuchtende Lösung dar. Der hohe Verdichtungsgrad wird aus wohnungswirtschaftlicher Sicht kritisch gesehen. Der Heiliggeistkanal wird, wie gefordert, nicht überbaut.

Im Ganzen bietet der Entwurf einen städtebaulich und freiräumlich überzeugenden Ansatz, der eine mögliche Lösung für diesen innerstädtischen Bereich im Übergang zwischen Stadtzentrum und Elbe bietet.
Lageplan

Lageplan

Isometrische Darstellung

Isometrische Darstellung

Blick von Norden auf das Familien-Carré

Blick von Norden auf das Familien-Carré

Blick von Südosten auf die Bebauung an der Heiliggeiststraße

Blick von Südosten auf die Bebauung an der Heiliggeiststraße

Grundrisse Generationen-Carré

Grundrisse Generationen-Carré

Schnitte

Schnitte