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Nichtoffener kooperativer Gestaltungswettbewerb | 10/2018

Gestaltung des Jüdischen Gartens in den Gärten der Welt in Berlin

3. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

TOPOTEK 1

Landschaftsarchitektur

Yael Moria Klain

Landschaftsarchitektur

Hila Cohen-Schneiderman

Kunst

Beurteilung durch das Preisgericht

Die von den Verfassern vorgeschlagene Setzung eines streng umbauten Gartenraums als kontrastierendes Element im weitläufigen und harmonischen Kontext der Parklandschaft der Gärten der Welt regt zu einer intensiven und teils kontroversen Diskussion im Preisgericht an.

Die von der sieben Meter hohen und abstrakt gehaltenen Außenmauer hervorgerufene Irritation bei den Besuchern wird als gelungenes Moment und mögliches Initial für eine Reflektion und belebenden Diskussion beurteilt. Der versteckt gelegene und nur durch einen filigranen Steg erreichbare Eingang stärkt die Introvertiertheit des Gartens und die Intensität des Erlebnisses des Besuches in dem nur dem Himmel exponierten Gartenraum. Kontrovers und kritisch wird jedoch die damit einhergehende Isolation und Abwendung des Gartens diskutiert.

Der Garten besitzt in seiner Konfiguration eine hohe räumliche und atmosphärische Qualität. Die vorgeschlagene schlichte Ausgestaltung des Innenraums mit einer aus der Mauer kragenden Sitzgelegenheit überzeugt und bietet hohes Potential für die reflektive Auseinandersetzung mit dem jüdischen Garten. Die Pflanzungen sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abschließend ausformuliert, eine eindrückliche Wahrnehmbarkeit aller 'Inhalte' wird über die räumliche Entkontextualisierung gewährleistet.

Sehr kritisch wird die von den Verfassern vorgeschlagene vertikale Distanz und Trennung des Gartens zum deutschen Boden gesehen. Ein solches Statement ist aus Sicht des Preisgerichtes fragwürdig bzw. nicht denkbar.

Die vielfältige und teils kontroverse Interpretierbarkeit des Entwurfes wird als wertvoller und weiterführender Beitrag gewürdigt. Der Garten fügt sich mit diesem Ansatz in die Philosophie der weiteren Gärten, insbesondere des christlichen und des orientalischen Gartens, ein und besitzt das Potential einen wertvollen Baustein in diesem Ensemble zu bilden.