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Verhandlungsverfahren | 07/2007

Städtbauliches Gutachten - Rathausbereich

Lageplan

Lageplan

1. Preis

planungsgruppe welz ▪ lorenz ▪ jetter | göppingen - esslingen - stuttgart

Architektur

Erläuterungstext

Der Städtebau:

Baukörper und Raum:

Nord-Süd gerichtete Baukörper bilden die Grundstruktur des neuen Rathausumfeldes. Sie knüpfen an bestehende Gebäude und Gebäudefluchten an, betonen die nach Norden leicht abfallende Topografie und bilden klar markierte „Eingänge“ zur Ortsmitte.
Ohne dem bestehenden, qualitätvollen Dorfplatz Konkurrenz zu machen, erfährt auch der Rathausvorbereich eine räumliche Aufwertung und maßstäbliche Fassung. Die räumliche Verknüpfung zwischen Dorfplatz und Rathausvorbereich wird durch das Element der öffentlichen Loggia als gedeckter Freifläche neu definiert.
Die angedachte nachverdichtende Wohnbebauung zwischen Hauptstraße und dem Bachlauf der Dietz östlich des Planungsbereiches kann in räumlichem Bezug zum östlichen der beiden Seniorenwohnhäuser in aufgelockerter Form in die bestehenden Grünstrukturen eingebettet werden.
Im Planungsbereich werden die bestehenden Grünstrukturen aufgewertet und mit neuen Baumpflanzungen fortgeführt. Am zentralen Punkt des Ortes entsteht so ein öffentlicher Bereich mit
hoher Aufenthaltsqualität.

Erschließung und Freiflächengestaltung:

Die Aufpflasterung des schon bisher verkehrsberuhigten Teiles der Hauptstraße wird in den Rathausvorbereich fortgeführt, Fahrwege werden durch Poller und leichte Aufkantung markiert. Die Umgestaltung ist aber auch unter Beibehaltung der bestehenden Fahrbahnränder möglich.
Der „Geißenbrunnen“ bleibt in seiner historischen Lage erhalten und markiert den neuen Rathausvorbereich. Der nördliche Vorbereich der Seniorenwohnhäuser wird als Begegnungs- und Terrassenfläche in den neuen Platz einbezogen, die übrigen Freiflächen der Seniorenwohnhäuser werden als individuelle und gemeinschaftliche Gartenflächen angelegt.
Entlang der Hauptstraße werden zusätzliche öffentliche Längsparkplätze geschaffen, die unter anderem für die Besucher von Rathaus und Seniorentreff nutzbar sind.

Nutzungsanordnung:

Westlich der Hauptstraße ist die Rathauserweiterung als „Bürgerrathaus“ angeordnet mit integrierter Bankfiliale und rückwärtigen Fahrzeugstellplätzen. Westlich davon kann ein weiterer Baukörper für Wohnnutzung (2 Doppelhaushälften oder Geschosswohnen) entstehen mit integrierten Garagen unter Ausnutzung der gegebenen Topografie.
Östlich der Hauptstraße entstehen zwei Seniorenwohnhäuser mit Senioren- und Bürgertreff im Erdgeschoss als belebendes Angebot sowie Praxisflächen. Die Parkierung erfolgt in einem ebenerdig anfahrbaren Parkdeck, das in die Topografie integriert wird.
Am zentralen Verknüpfungspunkt zwischen Rathausbereich und Dorfplatz entsteht die öffentliche Loggia als gedeckter, wettergeschützter Treffpunkt und Schwatzplatz für Jung und Alt mit bestem Rundum-Überblick. Bei Ortsfesten bietet sie Raum für Imbissstände oder die Musikkapelle.
An dieser zentralen und hervorgehobenen Stelle sehen wir damit bewusst keine private Nutzung vor, sondern machen sie dauerhaft öffentlich zugänglich und nutzbar.


Die Gebäude im Detail:

Der Erweiterungsbau des Rathauses:

Die Rathauserweiterung bildet einen maßstäblichen Baukörper in zeitgeistiger Formensprache,
in der Baukörperstellung klar dem alten Rathaus zugeordnet, in der formalen Gestaltung jedoch eigenständiger Sonderbau mit Flachdach und ohne Wiederholung der Formelemente des Altbaus. Die öffentlichen Nutzungen Bürgerbüro und Bankfiliale sind durch einladende, verglaste Fassaden ablesbar, ebenso der Sitzungs- und Mehrzweckraum im Obergeschoss mit großformatigem Fensterelement und Orientierung zum Dorfplatz.
Die Rathauserweiterung ist durch ihre Aufzugsanlage behindertengerecht erschlossen und an den Altbau im 1. Obergeschoss durch einen Steg angebunden. Der Sitzungssaal ist multifunktional nutzbar, beispielsweise auch für Orchesterproben. Er ist zudem in zwei kleinere Nutzungseinheiten unterteilbar und wird durch einen weiteren, separaten Vereinsraum ergänzt.
Die zugehörigen Nebenräume sind großteils im Untergeschoss des Neubaus nachgewiesen.

Die Seniorenwohnhäuser

Die Seniorenwohnungen sind östlich der Hauptstraße in zwei klaren Baukörpern angeordnet mit den ortstypischen und gewohnten Elementen des Wohnbaus: Die verputzten Fassaden werden durch Loggien maßstäblich gegliedert, Satteldächer binden die Bauten in die Umgebung ein. Der zur Hauptstraße vorgelagerte Sockelbau nimmt Nebenräume und auch Teilbereiche des zum Platz orientierten Seniorentreffs auf, über ihm werden geschützte Vorgärten für die Wohnungen im Obergeschoss angelegt.
Eine transparente Erschließungszone mit zentraler Aufzugsanlage und Zugang zum Parkdeck verbindet die beiden Seniorenwohnhäuser und gewährleisten einen wirtschaftlichen Betrieb und Herstellung.
Im Erdgeschoss sind der öffentliche Senioren- und Bürgertreff sowie die Praxisräume direkt angeschlossen, im Obergeschoss der Gemeinschaftsraum der Bewohner mit Gartenterrasse, Südorientierung und Blick auf die „Hausberge“.
Insgesamt werden ca. 16 barrierefreie Seniorenwohnungen angeboten, beispielhaft dargestellt als
2-Zimmer-Wohnungen mit jeweils etwa 57qm Wohnfläche, Ost-/West-Orientierung, offener Küche und geschütztem Loggia-Freibereich. Bei Bedarf können jedoch problemlos auch 1-1/2- bzw. 3-Zimmer-Wohnungen in der Grundstruktur realisiert werden.

Die öffentliche Loggia

Anstelle des disponiblen Altbaus Hauptstraße 35 soll ein öffentlich zugänglicher, wettergeschützter Treffpunkt als Verknüpfung der beiden Platzbereiche im Ortskern entstehen. Die „Dorfloggia“ wird im Osten von einer mit lokalem Naturstein verkleideten Mauer gefasst, in die Infotafeln zur Ortsgeschichte eingelassen werden. Sitzbänke mit Holzauflage laden zum Verweilen ein, die Holzkonstruktion des Pergola-Daches ist teilweise mit Glas eingedeckt und bietet willkommenen Wetterschutz.
Ebene 0

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Ansicht Rathaus

Ansicht Rathaus

Ansicht Seniorenwohnanlage

Ansicht Seniorenwohnanlage

Abwicklung

Abwicklung

Isometrie

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