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Offener Wettbewerb | 10/2018

Landau in der Pfalz – Gewerbepark Am Messegelände-Südost

Anerkennung

Preisgeld: 15.000 EUR

Peter Karle Architekten

Architektur

Loth Städtebau + Stadtentwicklung

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf nimmt auf den ersten Blick für seine Idee grüne Inseln im Landschaftsraum ein. Räumlich durch Vegetation und Geländemodulation abgegrenzte, amorph, anmutende Baufelder stehen scheinbar frei in der Landschaft und vermitteln das Bild einer hochwertigen Landschaft und Arbeitswelt. Die Anmutung eines Gewerbegebiets ohne das Image desselben oder mit einem neuen, grünen Image erscheint als Wunsch und Vision.

Bei näherer Betrachtung sind die fließenden Landschafträume zwischen den Inseln vielfach durch Infrastruktureinrichtungen und Bauwerke durchbrochen und zerschnitten. Die Annahme, dass sich zwischen den grünen Inseln ein ökologischer Ausgleich einstellen könnte, ist trügerisch. Natur entwickelt sich leichter in ungestörten Randlagen und weniger in intensiv bewirtschafteten sowie gepflegten Freianlagen. Eine schöne Idee ist der Hinweis auf die Insel als Identifikationsort für Firmen und ihre Mitarbeiter. Die Arbeitsplatzqualität scheint außergewöhnlich gut zu sein. Diese hohe Qualität der Inseln wird durch die Schwierigkeit der geometrischen Zuschnitte und ihrer eingeschränkten Vermarktbarkeit erkauft. Eine wirtschaftliche Umsetzung erscheint fraglich.

Im Detail zeigen sich noch Stolperstellen auf. Die Hochspannungstrasse im Süden ist nicht berücksichtigt und würde das attraktive Bild empfindlich stören. Auch hat die Hofstelle „Die Meckerei“ zu wenig Raum und die östliche Insel kann unter Geruchsbeeinträchtigungen leiden. Die Verortung der Logistik in der südwestlichen Insel ist flächenwirtschaftlich schwierig und zeigt eine zu große Nähe zur Hofstelle.

Insgesamt begeistert der Entwurf mit einem visionären, wenn auch ambivalenten Blick auf die Thematik eines Gewerbegebiets. Die Vision entwickelt zum einen das attraktive Bild eines zukunftsorientierten Arbeitsumfeldes, zum anderen fällt es dem Entwurf schwer auf die Realität des Ortes und des Marktes schlüssige Antworten zu finden.