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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2018

Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse in Zug

2. Rang / 2. Preis

extrā Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Kontextplan

Verkehrsplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept ist begründet auf dem Freispielen der historischen Stadtachse zwischen Bahnhof und See. Ein Mehrzweckstreifen auf der Alpenstrasse sowie die geometrisch kultivierten Lindenspaliere gliedern den Raum und stärken in ihrer Ausprägung die angestrebte visuelle und räumliche Verbindung zum See. Durch reduzierte Fahrbahnbreiten, den Verzicht auf eine separate Busspur in der Alpenstrasse und ein Tempo-30-Regime entsteht Handlungsspielraum für den Fuss- und Veloverkehr. In direkter Verbindung vom Bahnhof zum Bundesplatz wird zur Verkehrsberuhigung zusätzlich eine Begegnungszone in einem Teilabschnitt der Gotthardstrasse vorgeschlagen. Ausgehend von einem prägnanten Zielbild gelingt es den Verfassenden ein klares, gut verständliches Gestaltungs- und Verkehrskonzept zu formulieren. Die Herleitung der Idee über die städtebauliche Geschichte und den Kontext des Ortes überzeugt. Die daraus abgeleiteten Gestaltungselemente und Materialvorschläge sind angemessen und wohltuend zurückhaltend in ihrer Erscheinung. Für das heterogen wirkende Umfeld ist es ein richtiger Ansatz, den Stadtraum weiterzuentwickeln. Das Element der geschlossenen Lindenspaliere wird in Bezug auf die visuelle Einschränkung der dahinterliegenden Gebäude und im Bereich der Bestandesbäume zur Reformierten Kirche kritisch beurteilt. Verkehrstechnisch kann der Vorschlag mit dem Ziel der Verkehrsberuhigung grundsätzlich funktionieren. Der Abbau der separaten Busspur in der Alpenstrasse bedarf jedoch kompensierender Massnahmen, die im Beitrag nicht ersichtlich sind. Die Einführung einer Begegnungszone mit Tempo 20 wird insbesondere im Bezug zum Busbetrieb als zu einschränkende Massnahme beurteilt. Ebenso wird die Führung des Radverkehrs über die Gehbereiche als Mischverkehrsflächen aufgrund der Unfallgefahren trotz Flächenvergrösserungen kritisch beurteilt. Die Kreuzungspunkte der Alpenstrasse zur Gotthard- und Bundesstrasse sind verkehrstechnisch noch nicht befriedigend gelöst. Der Beitrag zeigt ein gut durchdachtes Zielbild als Grundlage für die mittel- und langfristige Entwicklung auf. Die Idee einer räumlichen Öffnung des Übergangs vom nördlichen Bundesplatz zum Bahnhof zeigt das zukünftige Entwicklungspotential gut auf.