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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2018

Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse in Zug

3. Rang / 3. Preis

koepflipartner

Landschaftsarchitektur

AKP Verkehrsingenieur AG

Verkehrsplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Beitrag zeichnet sich durch eine dezente, zurückhaltende Gestaltung aus. Mit feinen und subtilen Eingriffen werden vorhandene gestalterische Qualitäten gestärkt und Verunklärungen behoben. Zentrales Gestaltungselement ist die blaue Linie, welche einen sinnlichen und poetischen Bezug zum See schafft. Nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Oberflächenbeschaffenheit, welche dem Wellenschlag nachempfunden ist. Dieses Artefakt soll die Bedeutung der Achse Bahnhof–See betonen. Um diese Sichtachse vom Bahnhof zum See wieder zu stärken, sollen einzelne Bäume gefällt werden und seitliche Einbauten wie Lichtkandelaber an den Rand versetzt werden. Die Beleuchtung in der Alpenstrasse wird durch Seilhängeleuchten ersetzt. In der Gotthardstrasse soll die Aufenthaltsqualität mit einer Abfolge von situativ angeordneten Bäumen verbessert werden. Dabei wird im östlichen Abschnitt der Gotthardstrasse die heute schon beengte Situation beim Café Speck und beim Kino Gotthard noch weiter eingeschränkt. Die Flächen in der Erlen- und der Pilatusstrasse, in welchen ein Einbahnverkehr angeordnet wird, möchten die Verfasser besser den angrenzenden Flächen zugeordnet wissen. Dabei wird in diesen beiden Strassen die Aufenthaltsqualität gegenüber heute nicht verbessert. Die Verfasser sind sich der funktionalen Bedeutung der Gotthard- und Alpenstrasse im Gesamtsystem der Stadt Zug sehr bewusst. Daher bleibt das übergeordnete Verkehrssystem unverändert. Die Gotthardstrasse erhält im westlichen Teil eine Kernfahrbahn mit Radstreifen, welche aus Platzgründen jedoch nicht auch im östlichen Teil angeboten werden kann. Das Angebot für Velofahrer endet bei der Alpenstrasse. Die Alpenstrasse wird mit dem blauen Mittelstreifen ergänzt, um die Trennwirkung für Fussgänger zu reduzieren. Dieses Element reagiert undifferenziert auf die unterschiedlichen Nutzungen entlang der Alpenstrasse, welche sich in zwei klar unterschiedliche Abschnitte zwischen Gotthard- und Bundesstrasse unterteilen lässt. Der südliche Abschnitt wird von der Anlieferung Coop City und der Reformierten Kirche begrenzt, wo wenig Querungsbedarf besteht. Um Schleichverkehr in der Pilatusstrasse und Erlenstrasse zu verhindern, ist nur noch Einrichtungsverkehr in Richtung Norden möglich. Der Veloverkehr ist in beiden Richtungen zugelassen. In beiden Strassen wird dazu ein Radstreifen markiert. Um der heutigen verkehrlichen Situation entsprechen zu können, werden daher auch gestalterisch prägende verkehrsorientierende Elemente wie Markierungen und klassische Schutzinseln eingesetzt. Unsicher ist, ob der blaue Mittelstreifen mit seinem in Beton ausgeführten Wellenschlag einfach und wirtschaftlich erstellt und die filigrane Struktur im Unterhalt langfristig bestehen kann. Trotz der sehr sorgfältigen und präzisen Gestaltung, welche verkehrliche Optimierungen ermöglicht, ist die Strahlkraft für diesen Ort eher bescheiden.