modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
3. Rang 4 / 4

Nichtoffener Wettbewerb | 09/2018

Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse in Zug

4. Rang / 4. Preis

S2L GmbH Landschaftsarchitekten BSLA SIA

Landschaftsarchitektur

IBV Hüsler AG

Verkehrsplanung

Eckhaus AG

sonstige Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit ihrem Beitrag gehen die Verfassenden weit über den üblichen Rahmen der Aufgabenstellung hinaus. Sie beschäftigen sich insbesondere mit dem Wandel der Mobilität im Licht gesellschaftlicher Trends und die daraus folgenden Verhaltensveränderungen der Stadtraumnutzenden. Daraus ergibt sich für den öffentlichen Raum eine deutlich veränderte Programmierung. In Verbindung mit vorgeschlagenen Netzergänzungen und einer stärkeren Hierarchisierung der Strassenräume mit dem Ziel einer sogenannten „harmonischen“ Beruhigung des motorisierten Individualverkehrs, wird ein detailliertes durchdachtes Gesamtsystem anschaulich präsentiert. Verkehrlich ist eine Tempo-30-Zone auf der Alpenund Gotthardstrasse vorgeschlagen. Die Pilatus- und Erlenstrasse sind als Begegnungszone mit Tempo 20 ausgebildet. Die Alpenstrasse weist aufgrund der Bevorzugung des Busverkehrs weiterhin eine separate Busspur auf. Die Gotthardstrasse als „Quartierlink“ bezeichnet, erhält durch die Ausbildung einer mittigen offenen Entwässerungsrinne einen veränderten nutzerorientierten Ausdruck. Gestalterisch augenfällig sind vor allem lineare Elemente in Form von offenen Entwässerungsrinnen in der Gotthardstrasse und versetzten breiten Natursteinbändern in der Alpenstrasse. Das Baumkonzept beschränkt sich auf die Anordnung von fiederblättrigen versetzten Baumpaketen in der Gotthardstrasse. Die Alpenstrasse ist als sogenannte Seeachse von Elementen freigestellt und räumlich offen. Der Beitrag besticht durch seine übergreifende grundsätzliche Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Veränderungen. Die sich daraus ergebenden Schlüsse werden plausibel in ein Gesamtkonzept verwoben. Das Freihalten grosser Teile des Stadtraums zugunsten möglicher Entwicklungen ist konzeptionell nachvollziehbar. Die konkrete gestalterische Umsetzung dazu vermag aber leider weniger zu überzeugen. Der subtile Umgang mit dem Bestand und dem Einfügen von neuen Elementen in der Pilatus- und Erlenstrasse wird im Umgang, insbesondere mit der Alpenstrasse, vermisst. Das visualisierte Erscheinungsbild der Alpen- und Gotthardstrasse ist zu sehr aus dem Prozessgedanken künftiger Entwicklungen hergeleitet. Verkehrstechnisch sind die Massnahmen im Projektperimeter angemessen und umsetzbar. Insgesamt ist der Beitrag sehr bemerkenswert, formuliert er doch Entwicklungsprozesse, die für die künftige Stadtentwicklung Massgabe sein werden.
3. Rang 4 / 4