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Einladungswettbewerb | 10/2018

Erweiterung und Modernisierung der Erlöserkirche Köln-Vingst-Neubrück-Höhenberg

1. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

Königs Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Die evangelische Erlöserkirche in Köln - Vingst soll erweitert und modernisiert werden um den Anforderungen an das aktuelle Gemeindeleben gerecht zu werden und nach außen sichtbarer zu werden. Im Wesentlichen sollen neue Gemeindesäle und der Jugendbereich erneuert werden.

Das Prinzip einer aufgelockerten, durchgrünten Bebauungsstruktur der unmittelbaren Umgebung wird mit den Erweiterungsbauten der Erlöserkirche fortgesetzt. Durch deren Aufteilung in zwei Baukörper bleibt die Maßstäblichkeit im städtebaulichen Kontext gewahrt. Der einladende Kirchplatz an der Burgstraße bildet das neue repräsentative Entrée für die Besucher und führt zum Foyer für Kirche, Gemeindezentrum und Jugendbereich. Der Jugendbereich erhält einen neuen eigenständiger Baukörper am bisherigen Standort dem Gemeindegarten zugeordnet.

Eine Angemessenheit und bescheidene Zurückhaltung im architektonischen Ausdruck lässt die Erweiterungsbauten gegenüber dem Stadtviertel und gegenüber der Kirche integrativ in Erscheinung treten. Die Höhenstaffelung und Kubaturbildung ermöglicht eine eindeutige Lesbarkeit der Funktionen. Die einladende Offenheit und die besondere Fassadengestalt aus holzwerkstoffartigen recycelte Reishülsen erzeugt eine wohltuende Aufmerksamkeit, die dem Stadtviertel eine integrative Mitte geben wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Überraschend und wohltuend zugleich wird die Kirche mit Gemeinderäumen und Jugendeinrichtung zu einem neuen Gemeindezentrum gestaltet. Dies gelingt dem Verfasser durch einen Stadträumlich klaren Abschluss des kompakten Anbaus, der einerseits zur Schulstraße einen neuen Freiraum bildet und andererseits den Kirchturm fasst.
Damit erhält der Kirchturm die gewünschte markante Bedeutung zurück; er wird zum Eckpfeiler des Gebäudeensembles.
Mit eindeutiger Orientierung erreicht man über den neuen Kirchplatz das Foyer und gelangt zu den Gemeindesälen aber auch direkt zu dem neuen Jugendhaus über den Gemeindegarten. Das Jugendhaus ist folgerichtig an den bisherigen Standort platziert. Hier besteht der geschützte Bereich für die Jugendlichen im Inneren des funktionsgerechten Gebäudes wie auch zum Außenraum. Sitzstufen orientieren sich zum Gemeindegarten und verbinden Innen und Außen.
Die übersichtliche Ordnung der Funktionen, die Möglichkeit, die einzelnen Säle und den Kirchraum unabhängig voneinander zu nutzen und dennoch die Anmutung eines gesamten Ensembles zu spüren, machen den Entwurf überzeugend. Dennoch wünschte man dem neuen Gemeindesaal an der Schulstraße eine stärkere Öffnung zu dem neuen Freiraum, der nicht ungestaltet bleiben sollte. Die kompakte Gebäudeanlage nimmt gestalterisch Bezug auf den Mauerwerksbau der Kirche und wählt eine zeitgenössische Architektursprache. Eine Holzrahmenbauweise mit einem Hybridmaterial als Oberflächenverkleidung wird sicher zu prüfen sein. Der ökologische Ansatz ist dennoch grundsätzlich zu würdigen. Die Eingriffe in den Bestand sind gering und berücksichtigen auch die Glasbausteinfassaden.
Mit den geringen Eingriffen erscheint das Konzept wirtschaftlich umsetzbar. Zurückhaltend und doch mit einer klaren Setzung schafft die Arbeit ein Zeichen für den Umgang mit zu transformierenden Kirchenbauwerken.