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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2019

Landesgartenschau 2022 Bad Gandersheim

Perspektive Wasserkunst

Perspektive Wasserkunst

2. Preis

Preisgeld: 26.250 EUR

häfner jiménez betcke jarosch landschaftsarchitektur gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

S i e b e n P a r k s
Für uns stellt sich die Bad Gandersheimer Parklandschaft als ein System von sieben mitei-nander verbunden Parkräumen dar, die in den Landschafts- und urbanen Raum eingebettet sind. Vier davon umfassen während der Landesgartenschau das Ausstellungsgelände, die üb-rigen verknüpfen es mit dem Gandersheimer Zentrum. Durch 6 Parkräume zieht sich das Fließgewässersystem Gande und Eterna, der siebte kreuzt es in luftiger Höhe.

Im Süden bildet der 1. DREIWASSERPARK den Auftakt, der in nördlicher Richtung in den 2. ZWEISEENPARK übergeht. Daran schließen sich die 3. KURGÄRTEN an und im Norden en-det es im 4. NATURPARK GANDEAUE.

Am Gelenk von Zweiseenpark und Kurgärten verknüpft sich die Parklandschaft Richtung Wes-ten mit dem Stadtgefüge. Entlang der Gande folgen von Ost nach West der 5. STADTPARK und der AMTSGARTEN.

Als eindrucksvolle Besonderheit durchzieht von Nord nach Süd auf einem ehemaligen Bahn-damm ein Abschnitt des überörtlichen Skulpturenweges als linearer Park den Stadtraum. Ein sukzessiv aufgewachsener dichter Baumbestand formt einen sichtbaren, charakteristischen Vegetationskörper, der den Rad- und Fußweg einbettet. Dieser 7. HOCHPARK verknüpft sich im Norden über den Kultur- und Museumsstandort Kloster Brunshausen mit dem Naturpark Gandeaue, im Süden mit dem Dreiwasserpark und an strategischer Stelle im Zentrum des Freiraumsystems mit Zweiseenpark und Kurgärten und über den Stadtpark mit der Altstadt.

1 0 0 A r t e n W a s s e r z u g e n i e ß e n
Der Umgang mit den Fließ- und Stillgewässern von Gande und Eterna, den Osterbergseen, dem Feuchtgebiet Koppelwiese und den Solequellen zieht sich als Thema durch alle Teilräu-me und Maßnahmen. Die durchgängige, weitest mögliche Aufweitung der Fließgewässer mit Abflachung und Renaturierung der Ufer macht die Gewässerläufe für den Besucher am und im Wasser erlebbar. Gleichzeitig wird Retentionsraum geschaffen und die Biotopsituation verbes-sert. Ein großer Gandepolder wird attraktiver Naturbeobachtungsraum. Der Park wird nicht als Gegenpart zur Flussnatur begriffen, sondern die Flussnatur ist immanenter Bestandteil der Park- und Kurlandschaft und dient gleichzeitig dem Hochwasserschutz.

Kaskade, Wasserpavillon, Wasserregal, Wasserspielplatz setzen zusammen mit den Einrich-tungen in den Kurgärten (Solequellen, Barfußpfad, Kneipp-Anlagen) das Thema Wasser zu-sätzlich in Szene und machen es für alle Sinne erlebbar. Wasser steht in allen Parkabschnit-ten aus allen Blickrichtungen im Zentrum der Betrachtung. Die Elemente Schilfbeet, Aquä-dukt, Kaskade bewirken gleichzeitig für eine nachhaltige Verbesserung der Wasserqualität.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Leitidee der Unterteilung des Gebietes in 7 Parks ist klar erkennbar und nachvollziehbar.

Ein roter Faden ist sowohl im Wegesystem als auch in den Gestaltungsideen zu erkennen. Die Flächen sind strukturiert und angemessen dimensioniert.

Die Freiraumqualität überzeugt überwiegend, z.B. sei hier die Idee des Maulbeerwaldes genannt oder die Wegeverbindungen über und an Wasserflächen, z.B. der Brückenschlag über die Eterna.

Die Seeterrasse am Hotel erscheint zu klein und bietet noch Entwicklungspotential.

Die Wegeverbindungen – so auch die Einbeziehung des Skulpturenweges - über oder zu vorhandenen Strukturen/Einrichtungen werden positiv beurteilt. Auch für die Nachnutzung der Parkflächen werden Wegeführungen sinnvoll angeknüpft und durch unterschiedliche Landschaftsbilder geführt. Die Anknüpfung zur Altstadt ist jedoch noch weiter zu vertiefen und zu entwickeln.

Die Verlegung des Lohmühlenwegs wird kontrovers diskutiert.

Der Umgang mit den Wasserflächen steht im Zentrum des Entwurfes und erscheint realistisch und umsetzbar. Der Entwurf zeigt Möglichkeiten durch die Anlegung neuer Polderflächen und leistet damit einen Betrag zum Thema Hochwasserschutz. Gestaltungselemente wie die Wasserkaskade sind vorstellbar; Größe und Ausbildung müssen kritisch betrachtet werden.

Die Barrierefreiheit wird in diesem Entwurf untersucht. Lösungsansätze durch Serpentinen werden aufgezeigt.

Fragen zur Materialität und Ausstattung bleiben größtenteils ungeklärt, sind in den Perspektiven zu erahnen.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Planungsansätze scheinen gegeben, müssen aber weiter detailliert untersucht werden.

Die Ausstellungsthemen sind berücksichtigt. Kritisch muss die Verortung der Flächen an der Roswitha-Klinik aufgrund der Überschwemmungsbereiche untersucht werden. Das Konzept ist zu wenig detailliert dargestellt. Wichtige Elemente wie die pflanzliche Betonung der Eingänge sind nicht vorhanden. Insgesamt bedarf es hier einer Weiterentwicklung.
Perspektive Seebühne

Perspektive Seebühne

Lageplan Gartenschau

Lageplan Gartenschau

Lageplan Nachnutzung

Lageplan Nachnutzung