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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2018

Neubau Eingangs- und Ausstellungsgebäude inkl. Freianlagen für das LWL-Freilichtmuseum Detmold

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Anerkennung

Peter Bastian Architekten BDA

Architektur

Heuschneider Landschaftsarchitekten PartGmbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Für das LWL-Freilichtmuseum in Detmold soll ein neues Eingangs- und Ausstellungsgebäude errichtet werden. Die besondere Herausforderung hierbei ist es, mit der vorhandenen ausgeprägten Topografie architektonisch adäquat umzugehen.
Städtebauliche, architektonische und freiräumliche Planung.

An der südlichen Grenze des Wettbewerbsgeländes gelegen, schneidet das Museumsgebäude bewusst in die bewegten Hänge des Teutoburger Waldes ein. Die zugehörigen PKW Stellplätze lagern sich formal an eine grosszügige Freitreppe an, die dem Gebäuderiegel vorgelagert ist. Die sich aus dem Parkplatzverlauf ergebende Höhendifferenz wird mit drei Stützmauern abgefangen, die sich leicht auffächern und dem Verlauf des Hanges folgen. Mit der Entnahme der Sichtschutzpflanzung entlang der Paderborner Straße, wird das neue Museum aus beiden Richtungen kommend wahrnehmbar. Der Gehweg von der Bushaltestelle direkt bis zum Foyer schafft die komfortable Möglichkeit, mittels ÖPNV anzureisen. Sowohl über die Freitreppe als auch über die barrierefreie Erschließung im Innern des Gebäudes gelangen die Besucher von dem durch Individualverkehr geprägten Vorbereich des Museums auf den großzügigen oberen Eingangsplatz. Ab hier öffnen sich die facettenreichen landschaftlichen Anlagen des Freilichtmuseums. Um eine durchgängige Barrierefreiheit des gesamten Museumareals zu gewährleisten, schlägt der Entwurfsverfasser eine Leihstation für Elektro-Scooter und/oder Elektro-Golfkarts vor. Diese befindet sich in der Nähe des Kartenverkaufs.

Funktion und Nutzung

Innerhalb des Gebäudes im Foyer befindet sich an zentraler Position die Kasse und das Informationszentrum. Von hier gelangt man auf gleicher Ebene in die grosszügigen, frei bespielbaren Ausstellungsräume, die eine lichte Raumhöhe von acht Metern aufweisen. Eine den zu erwartenden Besucherzahlen angemessene Treppenanlage führt in das Zwischen- sowie Terrassengeschoss.
Im Zwischengeschoss befinden sich ein Cafe mit vorgelagerter Terrasse gen Süden sowie Verwaltungsräume und ein Filmvorführungsraum. Von der Terrasse sind Einblicke in den zentralen Ausstellungsraum möglich.
Im sogenannten Terrassengeschoss befindet sich der Bereich der Museumspädagogik. Von der Entdeckerwerkstatt aus überblickt man die umgebende Landschaft. Eine Aussichtsterrasse leitet den Besucher zum Eingang des Freilichtmuseums.
Nachhaltigkeit.

Die unterschiedlichen Bauteile des Museumskomplexes basieren auf einem modularen Bandraster mit Feldgrößen von 1,26m/0,25m. Die Verwendung dauerhafter, alterungsbeständiger Materialien mit geringem Reinigungs- und Instandhaltungsaufwand sowie die weitestgehende Verwendung repetitiver Bauelemente tragen massgeblich zur Reduzierung der Investitions- und Betriebskosten bei.
Der geschlossene Sockel erhält einen hellen sandsteinfarbenen Betonwerkstein. Die elementierte Fassade besteht aus scharfkantigen, geschliffenen Betonwerksteinfertigteilen zwischen denen raumhohe Aluminiumfenster angeordnet sind. Wo funktional erforderlich erhalten die Blockrahmen anstatt einer Sonnenschutzverglasung Aluminiumpaneele. Zwischen den Pfeilern liegt der innenliegende Sonnenschutz / Verdunklungsrollos. Die Geschosshöhen wurden auf 4,50m festgelegt.

Energiekonzept

Um den Gedanken der Nachhaltigkeit aufzugreifen und den Einsatz von konventionellen Energieträgern zu minimieren, ist es notwendig eine möglichst effiziente Wärme- und Kälteversorgung aufzubauen. Zu diesem Zweck setzen wir auf eine Kombination aus einer Sole/Wasser-Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage, welche einen Großteil des Strombedarfs der Wärmeerzeugung abdeckt.
Als Energiequelle für die Wärmepumpe wird ein Eisspeicher eingesetzt. Dieser Speicher besteht aus einer Zisterne, welche mit Wasser gefüllt ist und sich komplett unterhalb der Erdoberfläche befindet. Die Wärmepumpe entzieht dem Behälter Energie, solange bis dieser gänzlich vereist ist. Das Besondere ist, dass bei diesem Vorgang die Kristallisationsenergie genutzt werden kann, welche beim Phasenübergang von Wasser zu Eis freigesetzt wird. Um den Speicher wieder zu regenerieren wird ein Solar-Luftwärmeabsorber eingesetzt. Ebenso beschleunigt das umgebene Erdreich den Auftauprozess des Wassers. Dieser Kreislauf lässt sich beliebig oft wiederholen.

Die Anlage wird so geregelt, dass zum Ende der Heizperiode der Eisspeicher komplett vereist ist. Dieses Eis steht in den Sommermonaten als Kältequelle für die Gebäudekühlung zur Verfügung. Bei diesem System, welches auch als „natural cooling“ bezeichnet wird, ist lediglich die Hilfsenergie der Umwälzpumpen notwendig. Zur Abdeckung der Grundlasten wird eine thermische Bauteilaktivierung eingesetzt, welche durch das verwendete Temperaturniveau, die zur Verfügung stehende Kälte möglichst effizient nutzt. Um auf kurzfristige Lastspitzen reagieren zu können wird eine Raumlufttechnische Anlage eingesetzt. Diese dient ebenfalls zur Regulierung der relativen Feuchte im Ausstellungsbereich.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan Ausschnitt

Lageplan Ausschnitt

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht West

Ansicht West

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 2. Obergeschoss

Grundriss 2. Obergeschoss

Schnitt A

Schnitt A

Schnitt B

Schnitt B

Schnitt C

Schnitt C

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt