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Kooperatives Workshopverfahren | 08/2018

Neue Teutendorfer Siedlung in Lübeck-Travemünde

1. Preis / Zur Überarbeitung aufgefordert

LRW Architektur und Stadtplanung PartG mbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf verfolgt ein nachvollziehbares Konzept, das aus einer übergeordneten Gesamtidee ein schlüssiges Konzept für eigenständige Teilquartiere und Nachbarschaften entwickelt. In Kombination mit den interessanten Ansätzen für die architektonische Gestaltung mit geneigten Dächern können sowohl ein übergeordneter konzeptioneller Zusammenhang erzielt als auch individuelle Quartiere mit eigenen Qualitäten geformt werden. Das Erschließungskonzept ermöglicht mit wenigen klaren Entscheidungen eine sinnvolle Differenzierung der Verkehre und Steigerung der Aufenthaltsqualität im unmittelbaren Wohnumfeld. Die zwischen den einzelnen Teilquartieren ausgebildeten öffentlichen Frei- und Stadträume erscheinen hinlänglich ausgearbeitet, um Mehrwerte für die zu entwickelnde Siedlung bieten zu können. Die öffentlichen Grünflächen in den zentralen sowie in den umlaufenden Grünzügen sind von allen Privatgrundstücken schnell zu erreichen, wodurch die Naherholungsqualitäten gestärkt werden können. Von besonderer Qualität ist die vorgeschlagene Raumsequenz der zentralen Erschließungsstraße mit ihren beiden Quartiersplätzen. Die Haupterschließungsstraße quert bisher jedoch an ungünstiger Stelle einen nach den Vorgaben der Auslobung freizuhaltenden Senkenbereich. Dieser Aspekt ist unbedingt noch einmal zu überarbeiten. In der weiteren Bearbeitung wird angeregt, den einzelnen Nachbarschaften eigenständige Identitäten zu geben und durch Feinsteuerung der Durchmischung und die Anordnung der einzelnen Gebäudetypologien auf die Besonnungssituation abzustimmen – so wird die Erschließung der Reihenhauszeilen von Westen hinsichtlich der Anordnung von Terrassen und der Ausrichtung der Hauptwohnräume – auch hinsichtlich passiver Wärmegewinnung - als ungünstig beurteilt. Eine Westerschließung von Doppel- oder Einzelhäusern ist aufgrund breiterer Häuser und des Bezugs zum Freiraum über drei oder vier Hausseiten besser lösbar. Die Geschossbauten sind hinsichtlich einer möglichen Verschattung von benachbarten Gebäuden zu überprüfen.. Insgesamt haben die Verfasser für die Aufgabenstellung einen überzeugenden Lösungsvorschlag entwickelt, der eine gute Grundlage für den anstehenden Bebauungsplan darstellt und dem Auslober vielfältige Freiräume für die Entwicklung einer attraktiven Wohnsiedlung bietet. Das vorgeschlagene Gestaltungsmotiv der geneigten Dächer stellt dabei einen besonderen Ansatz dar, der eine sorgfältige Detaillierung erfordert und dessen Umsetzbarkeit im Bebauungsplanverfahren für die jeweiligen Gebäudetypologien zu überprüfen ist.