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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2019

Wohnprojekt und Kita Josefschule in Münster

Lageplan

Lageplan

2. Preis

3pass Architekten Stadtplaner Part mbB

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Idee ist es, dem ambitionierten gemeinschaftlichen Wohnprojekt „Südviertelhof“ eine kompakte Gestalt zu verleihen, die ihre spezifische Besonderheit und Nutzungsmischung ablesbar darstellt.
Im 2. OG werden die Häuser dem gemeinschaftlichen Gedanken des Projektes folgend über ein umlaufendes Galerieband mit Verweil- und Begegnungsflächen miteinander verbunden, so dass die zukünftige Bewohnerschaft beiläufig in Kontakt treten, Kinder auf diesen Flächen und Wegen spielen können und der gegenseitige Besuch erleichtert wird. Das sichtbare Galerieband trägt zur Herstellung einer dem Baugruppenprojekt angemessenen Balance zwischen Homogenität und Heterogenität bei.
Zudem soll der Gehölzbestand erhalten werden. Deshalb wird die Baumasse schräg an die Hermannstraße gesetzt.
Die Hoffigur zeigt sich mit 5 Geschossen zu den Straßenseiten hin städtisch, nach Westen entwickelt sie eine Silhouette von eher vorstädtisch-regionalem Charakter.
Neben einer fünfgruppigen Kita und Tiefgarage umfasst die Neubebauung insgesamt 52 Wohnungen und 3 Clusterwohnungen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau
In der städtebaulichen Figur wird eine Blockrandbebauung gebildet, die auf die Grünstruktur (Bestandsbäume) wie auf die umgebende Bebauung und die Kreuzung Herrmannstraße/ Burgstraße/ Hammer Straße reagiert. Durch gefaltete Dachflächen und schräge Traufen wird zwischen hohen Gebäudeteilen und niedrigerer Umgebungsbebauung vermittelt. Insgesamt entsteht ein monolithischer Baukörper, der nach außen eine eher geschlossenen Hülle bildet. Diese geschlossene Hülle wird allerdings durch eine abgesetzt Sockelzone, durch Loggien und z.T. außen laufende Gänge im 2. OG aufgelöst. Der Innenhof ist durch seine Formgebung und klare Nutzungszuordnung überschaubar, Die Höhe der nach Südwest orientierten Kita ermöglicht eine gute Belichtung der Wohnungen zu dieser Seite. Die Abstandsfläche zum
Nachbarn an der Hornstraße ist zu überprüfen.

Grundrisse
Für die Grundrisse ergibt sich sowohl in der Typologie als auch in den Erschließungen eine hohe Vielfalt. Wohnungen an den Treppenhäusern wechseln sich ab mit Maisonettwohnungen (Hornstraße) mit Reihenhauscharakter
und Wohnungen an Laubengängen.
Im Detail gibt es an einigen Punkten Grundrisse mit großen Verkehrsflächen, die sich allerdings aus der Gebäudegeometrie
ergeben (Eckwohnungen). Freisitze oder Balkone sind überall gegeben (nach erstem Eindruck) Die durchgehende Viergeschossigkeit mit dem Abstand zur Straße ergibt sich eine wohlbegründete geringere Ausnutzung des Grundstücks und in der Gesamtzahl der Wohnungen und in der Wohnfläche eine Minus gegenüber dem Raumprogramm. Auch in der Betrachtung der einzelnen Typen ergeben sich Abweichungen, die im Detail
bewertet werden müssen.
Gemeinschaft
Begegnung und die Ausbildung der Gemeinschaftsflächen sind gut durchdacht und in einzelnen Bereichen entwurfsleitend, ohne dass es zu Lasten der Privatheit für die einzelnen Wohnungen geht.
Die Anordnung aller Gemeinschaftsflächen in einem der Kreuzung zugeordneten Bereich kann noch einmal hinterfragt werden zugunsten einer stärkeren Verteilung auf z.B. zwei Bereiche im Gebäude. Die Idee eines umlaufenden verbindenden Ganges auf der ebene des Daches der Kita schafft Möglichkeiten der Verbindung sowohl innerhalb der Bewohnerschafft als auch zwischen Wohnhaus und Kita, die allerdings im Detail
noch alltagstauglich verhandelt und ausgebildet werden muss. Die Verbindung über die Gänge in dieser Ebene funktioniert für die Bewohnerschaft aber auch ohne die Verbindung über die Kita, allerdings dann nicht mehr als Rundlauf.

Kita
Die Kita über zwei Geschosse erfüllt das Raumprogramm und bietet direkt zugeordnete Freiflächen auf der Hofebene und auf dem Dach, eine barrierefreie Erschießung der Dachfläche ist nicht dargestellt. Eine Besonderheit ist die überbaute Spielbühne, die bei guter Ausgestaltung eine hohe Attraktivität erhalten kann und gleichzeig den Hof
zur Straße hin abschließt. Fassade und Materialität
Die Fassaden sind nach außen nicht stark differenziert. Es gibt eine klare Trennung in der Formensprache und in der Materialität zwischen der Straßenfassade und dem Innenhof. Die Kita setzt sich als Teil der Hofbebauung ebenfalls ab. Stellplätze und Tiefgarage Es werden ausreichend Stellplätze in der Tiefgarage dargestellt.

Abschnittsbildung
Die Bildung von zwei Bauabschnitten ist vermutlich möglich, birgt allerdings im Detail einige Aufgaben, die zu lösen
sind:
- Enge Anlehnung an den Nordflügel der bestehenden Schule
- Definition und bauliche Herstellung einer Trennlinie in der Tiefgarage
- Überbauung der Kita im Süden mit Wohnungen und Anschluss an den zweiten Bauabschnitt
Damit entsteht für die Abschnittsbildung ein erhöhter Aufwand.
Insgesamt ist der Entwurf kompakt. Das Thema Gemeinschaft wird gut definiert und ausgearbeitet. Der Entwurf zeigt insgesamt eine gute Lösung für die komplexe Aufgabenstellung
Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Ost

Ansicht Ost

EG

EG

1. OG

1. OG

2. OG

2. OG

Schnitt längs

Schnitt längs

Schnitt quer

Schnitt quer