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Kooperatives Verfahren | 10/2018

Neubau „Spore Initiative“ mit Ideenteil für das Haus des gemeinnützigen Journalismus in Berlin

1. Preis

Preisgeld: 19.000 EUR

AFF Architekten

Architektur

BBS Ingenieurbüro Gronau + Partner

Tragwerksplanung

Modellbau UNIKAT - Hentrich

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Entwurfsidee/ städtebauliches Konzept/ architektonische Sprache/ Charakter / Fassade

Das Projekt vermittelt zwischen den bestehenden, geschlossenen Blöcken und einem freistehenden Solitär, der sich zum Friedhof entlang der Hermannstraße ausrichtet.

Das skulpturale und doch unaufgeregt Ensemble integriert die Funktionen des Friedhofseingangs, der Spore Initiative und des Hauses des Journalismus in einer Abfolge von differenzierten und doch zusammenhängenden Räumen entlang der Hermannstraße.

Mit dem Einsatz von Backsteinmauerwerk wird eine Beziehung zu den schräg gegenüberliegenden St. Thomas Friedhofsgebäuden als auch zu anderen öffentlichen Gebäuden in Berlin hergestellt.

Die große, sich über Eck erstreckende Dachterrasse wurde sowohl städtebaulich als auch funktional positiv bewertet. Durch ihre Öffnung nach Norden und durch Materialität und Maßstab nimmt sie Beziehung zu den Eckgebäuden des Friedhofs auf. Funktional bietet die Terrasse einen attraktiven Raum für Besucher und Mitarbeiter. Es wurde angemerkt, dass nur ein begrenzter öffentlicher Zugang gestattet werden sollte.

Die Nutzung, Gestaltung und Möblierung der Terrasse sollte im Hinblick auf den Friedhof und die Gedenkstätte (Lichtmasten) respektvoll erfolgen.

Es wurden Bedenken geäußert, dass die großen, geschlossenen Fassadenflächen sich für Graffitis anbieten.

Ein Teil der Backstein-Friedhofsmauer ist für die Herstellung eines Notausgangs zu entfernen. Dieser Abschnitt müsste für die Errichtung des neuen direkt an der Mauer liegenden Gebäudes abgetragen und später wieder errichtet werden.

Hierfür sind vorab Abstimmungen mit dem Stadtplanung und dem Denkmalschutz nötig.

Funktionen/ Nutzung
Die Bebauung bietet eine Vielzahl von unterschiedlichen Räumen im Innen- und Außenraum, welche einzeln oder kombiniert genutzt werden können. Die Multifunktionalität wird durch das Zugangs- und Erschließungssystem unterstützt und ermöglicht eine flexible und wirtschaftlich Nutzung des Gebäudes.
Die Teilung der Ausstellungsfläche kann vom Nutzer problemlos hergestellt werden.

Kritikpunkte:
Einige Zugänge haben keinen Windfang.
Die zum hinteren Friedhof gerichtete Fassade, die kleine Terrasse im Erdgeschoss und die Nutzung sollten einen respektvollen Umgang mit den vorhandenen Gräbern und Urnen zum Ausdruck bringen.

Anlieferung, Parken für Behinderte und die Anordnung der Fahrradstellplätze sind zu lösen.

Das vorgeschlagene Stahlbetonskelettbau ist zur Überbrückung der großen Räume mit Kassettendecken ausgerüstet. Das statische System wie auch die Integration der Haustechnik, der Beleuchtung und der akustischen Maßnahmen in den Kassettendecken ist noch auszuarbeiten.

Energiekonzept/ Ökologie/ Nachhaltigkeit
Der Verfasser schlägt kompakte Gebäude aus massiven Materialien vor. Der außenliegender Sonnenschutz und das natürliche Belüftungskonzept müssen noch ausgearbeitet werden. Die Reinigung, Handhabung und Instandhaltung der sehr großen Glasflächen der Obergeschosse sind zu lösen. Es wurde diskutiert, ob die Flächen unterteilt und mit zu öffnenden Flügeln ausgerüstet werden können und ob ein außenliegendem Sonnenschutz in den Sturz integriert werden kann. Generell ist das Nachhaltigkeitskonzept auszuarbeiten und zu spezifizieren.

Haus des gemeinnützigen Journalismus
Die Kubatur wird positiv aufgenommen. Die BGF des Gebäudes ist bedeutend geringer als im Programm gefordert und muss geklärt werden.