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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2018

Erweiterungsneubau Therapie- und Wohlfühlzentrum am Radonstandort Bad Brambach

3. Preis

Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Ergänzungsneubau wird als kompakter Baukörper im vorderen, süd-östlichen Grundstücksteil positioniert. Damit gelingt es der Arbeit mit nur minimalen topografischen Eingriffen einerseits eine Platzsituation zwischen Bestand und Neubau zu generieren und andererseits eine angemessene Geste in der umgebenden Natur zu schaffen. Damit wird nicht zuletzt ein maximaler Erhalt der Bestandsgehölzen sichergestellt. Die Arbeit überzeugt durch eine eigenständige architektonische Handschrift. Neben der klaren und nachvollziehbaren Gliederung von Sockel- und Hauptgeschossen werden mit der Materialwahl regionale Spezifika und zeitgenössische Architektur sinnfällig in Einklang gebracht.

Trotz hoher Effizienz, in Verbindung mit einer kompakter Raum- und Tragstruktur gelingt es dem Entwurf nur ansatzweise Raumqualitäten durch eingeschnittene Lufträume, Galerien und Querbelichtungen zu generieren. Leider beschränken sich diese lokalen Lufträume nur auf das erste und zweite Geschoss. Dies reduziert eine natürliche Belichtung der Erschließungsflure einzig auf die seitliche Belichtung am Übergang zum Skywalk. Mit der Anordnung der Ruheräume im Dachgeschoss wird eine gute, natürliche Belichtung nach Süden sichergestellt. Die angrenzenden Dachgärten werden hinsichtlich des Unterhalts und in Bezug auf die Bepflanzung in Abhängigkeit zur rauen Witterung kontrovers diskutiert.

Das Raumprogramm ist im Wesentlichen erfüllt. Wobei die geforderten Flächen zum Teil leicht unterschritten werden. Einige der Behandlungsräume für medizinische Anwendungen sind in ihren Raumproportionen zu tief konzipiert, was eine schlechte Belichtung und eingeschränkte Nutzung der Räume nach sich zieht. Die Anbindung an den Bestand ist zentral, mittig vorgesehen. Somit sind kurze und effiziente Wege innerhalb der Gesamtstruktur garantiert. In dem sich der Baukörper an seinem Anbindepunkt beidseitig mit großen Verglasungen öffnet, gelingt es der Arbeit für ein hohes Maß an natürlicher Belichtung und Beziehung zur Umgebung in diesem Bereich zu sorgen. Die Erschließung für Personal und Andienung ist schlüssig als untergeordnete Geste im Sockelgeschoss vorgesehen. Ein massives Sockelgeschoss nimmt im Wesentlichen alle Nebenfunktionen auf und vermittelt zwischen Gelände und Umgebung. Die in diesem Bereich vorgeschlagene, fensterlose Fassade gegenüber dem Bestandsgebäude wird kontrovers diskutiert. Die darüber liegenden Hauptgeschosse sind klar strukturiert und über die Außenfassaden natürlich belichtet. Das Dachgeschoss ist durch eingeschnittene Dachgärten perforiert. Die baurechtlichen Belange sind eingehalten. Die teilweise Bebauung auf der Grenzlinie ist zu prüfen. Die Barrierefreiheit ist nachgewiesen.

In Summe lässt die Arbeit aufgrund ihrer Kompaktheit, topografischen Einordnung sowie ihrer effizienten Raumstruktur eine hohe Wirtschaftlichkeit erwarten.