Schlossvorplatz Dresden - Pillnitz 2007

Der vom Verfasser angestrebte steinerne Grundcharakter des gesamten Platzes kommt durch Verwendung eines einheitlichen Belages überzeugend zum Ausdruck und es gelingt ihm, die angrenzenden Gebäude dadurch zusammen zu führen. Gut platzierte Vegetationselemente wie Parterre vor dem Gebäude der LfL, der Erhalt der Allee und die „Gartenbilder“ im westlichen Platzbereich verhindern die Überstrapazierung des steinernen Motivs. Das „Gartenkabinett“ als Motiv kann jedoch nicht überzeugen. Zugänge und Zufahrten sind gut gelöst, jedoch ist eine Führung auf dem Platz kaum erkennbar. Die Busse müssen weit in den Platz bis zur Wache fahren, um wenden zu können. Diese führt an den Zugangsbereich zum Schloss zu einer nicht gewünschten Überschneidung von Fahrverkehr und Fußgängerbereich. Der Einstiegsbereich liegt günstig. Einzig der Zugang zum Haupteingang der LfL hält die Jury für etwas zu stark betont. Sympathisch erscheint der Vorschlag, die Sitzbänke unter den Schattenspendenden Bäumen anzuordnen. Die Anbindung außen entlang der Mauer des Kammergutes ist kritisch zu sehen. Um die Bedeutung und den Eingang zum Kassen- und Besucherzentrum hervorzuheben, wird dem Scheunengebäude ein schlichter, eleganter, eingeschossiger Baukörper vorgelagert. Die Typologie – geschlossen/ offen – bleibt uneindeutig und den Nachweis der Erforderlichkeit schuldig. Dennoch zeigt er eine klare Haltung, die sich in der Grundrisslösung der Scheune fortsetzt. Die Gastronomie ist gut zoniert, Lagerbereiche sind sinnvoll angeordnet. Die Unterkellerung ist kritisch zu sehen. Warm- und Kaltbereiche werden bedacht. Der Entwurf setzt eine zeitgenössische Spur und stellt insgesamt einen überraschenden und mutigen Beitrag dar.