Nichtoffener Wettbewerb | 11/2018
Multitalent gesucht - Umbau Ossietzky-Hof: Sanierung und Umbau mehrerer WohngebÀude in Nordhausen
©HĂŒtten & PalĂ€ste
Franzi, Ludwig & Sophia - Ossietzky Hof Perspektive
1. Preis
Preisgeld: 32.800 EUR
HĂŒtten & PalĂ€ste Architekten
Architektur
Architektur
SCHĂNHERR Landschaftsarchitekten PartmbB (ehem. herrburg LA)
Landschaftsarchitektur
Bauingenieurwesen
ErlÀuterungstext
Gemeinsam mit HĂŒtten & PalĂ€ste Architekten, herrburg Landschaftsarchitekten und eZeitIngenieure wurde ein Modell entwickelt, welches das Nutzungsspektrum des Bestands durch Eingriffe in verschiedenen MaĂstĂ€ben neu sortiert. Plattenbauten sind hocheffiziente Bauten, die durch Vorfertigung und Standardisierung Bauzeiten und Baukosten verringerten. Sie werden hier in Ihrer Eigenschaft als Ermöglichungsstrukturen auf den PrĂŒfstand gestellt und durch gezielte Interventionen fĂŒr neue Nutzungen mit hoher FlexibilitĂ€t neu programmiert und fortgeschrieben.
Der Wettbewerbsbeitrag Franzi, Ludwig & Sophia hat den Anspruch zum nationalen und internationalen Diskurs von Klimaschutz und -adaption auf Quartiersebene beizutragen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Durch eine gemeinsame Terrassenzone werden die drei Baukörper stĂ€dtebaulich schlĂŒssig verbunden und erhalten so eine barrierefreie ErschlieĂung. Die Terrasse gliedert den groĂen Hofraum und schafft einen intimeren grĂŒnen Innenbereich mit kleinen GartenhĂ€usern, der gleichzeitig auch als Pufferspeicher fĂŒr Regenwasser dient. Die Anordnung der StellplĂ€tze in der Nord-West-Ecke und im SĂŒden des Hofes wird eher kritisch bewertet, perspektivisch sind diese FlĂ€chen aber nach Fertigstellung der geplanten Quartiersgarage einfach rĂŒckbaubar. Die GebĂ€ude zeichnen sich durch einen jeweils sehr differenzierten Umgang im Zusammenspiel von Grundrissvielfalt, energetischem Konzept und Fassadengestaltung aus. Eine hohe AttraktivitĂ€t
fĂŒr verschiedene Nutzergruppen ist zu erwarten.
Sophie, die Mehrwertplatte, erhĂ€lt einen vorgelagerten breiten Laubengang zum Hof, der neben der barrierefreien ErschlieĂung auch als Aufenthaltsraum genutzt werden kann. Durch das AbrĂŒcken von der Fassade wird geschickt eine Distanz und bessere Belichtung zu den WohnrĂ€umen geschaffen. Die Wohnungen in den Obergeschossen sind barrierefrei erschlossen und als Clusterwohnungen oder fĂŒr Wohngemeinschaften ausgebildet. Positiv werden die Maisonettewohnungen im Erdgeschoss und erstem Obergeschoss bewertet, welche Modelle fĂŒr integriertes Wohnen und Arbeiten ermöglichen und gleichzeitig eine Distanz zum gemeinschaftlichen Hof schaffen.
Insgesamt entsteht durch die Eingriffe eine hohe GrundrissflexibilitÀt. Die
Anzahl an GemeinschaftsrĂ€umen scheint angemessen, diese können aber optional auch anders genutzt werden, z.B. als GĂ€stewohnung. Bei Ludwig, der optimierten Bestandsplatte, werden die bestehenden Grundrisse beibehalten. Die einfache Lösung die bestehende Balkonzone zum Wintergarten auszubauen und als Klimapuffer zu nutzen, wird begrĂŒĂt. Die TreppenhĂ€user werden im Erdgeschoss zum Innenhof durchgesteckt, was einen direkten ZugangfĂŒr alle ermöglicht. Die Wohnungen im EG werden mit privaten GĂ€rten zum Hof ausgestattet.
Bei Franzi, dem neuen Bestandsblock, wird der bestehende Laubengang den Wohnungen zugeordnet und beinhaltet kleine AbstellrĂ€ume und Nischen als Eingangsbereiche fĂŒr die Wohnungen. Ein vorgesetzter Laubengang nimmt den neuen Lift auf und macht alle Wohnungen barrierefrei nutzbar. Innerhalb der bestehenden Struktur wird durch Schaltbarkeit eine variable Grundrisseinteilung aufgezeigt.
Das Entwurfskonzept geht mit den bestehenden Strukturen und Gegebenheiten der Fassaden gekonnt um. Balkone werden in der sĂŒdorientierten âoptimierten Bestandsplatteâ zu WintergĂ€rten. Die Eingriffe in die Fassaden reagieren sinnfĂ€llig auf Nutzung, Grundrissorganisation und Orientierung. Die ergĂ€nzenden vorgelagerten Strukturen im Bauteil Sophia beachten die Tageslichtsituation der dahinterliegenden WohnrĂ€ume. Aussagen zu Ausbildung und optimierter Dimensionen bleiben hingegen vage bzw. werden kritisch hinterfragt. Der Umgang mit energetischen OptimierungsmaĂnahmen und Abrissstrategien ist wiederum angemessen und nachvollziehbar.
Generell zeichnet sich die gesamte Arbeit durch einen sehr geschickten, maĂvollen, differenzierten und dadurch innovativen Umgang mit prĂ€zisen Eingriffen in die Bestandssituation aus, welche in Summe die in der Auslobung genannten Zielstellungen weitgehend erfĂŒllen.
©ZRS Architekten / HĂŒtten & PalĂ€ste
©herrburg Landschaftsarchitekten / HĂŒtten & PalĂ€ste
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Franzi, Ludwig & Sophia - Ossietzky-Hof Isometrie
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Umbaukonzept - Franzi, Ludwig & Sophia
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Franzi Konzept Iso
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©herrburg Landschaftsarchitekten / HĂŒtten & PalĂ€ste
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Franzi Schnitt
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Franzi Regelgeschoss
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Franzi Perspektive Laubengang
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Franzi Perspektive Ansicht
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Ludwig Konzept
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Ludwig Schnitt
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Ludwig Erdgeschoss
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Ludwig Perspektive
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Ludwig Ansicht
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Sophia Konzept
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Sophia Grundriss EG
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Sophia Grundriss 1. OG
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Sophia Grundriss Clusterwohnen
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Sophia Schnitt
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Sophia Detail Schnitt
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Sophia Ansicht
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Sophia Perspektive
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Ossietzky Hof
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Ossietzky Hof
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Ossietzky Hof