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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2018

Erweiterung und Sanierung Rathaus und Umgestaltung Rathausareal Appenweier

1. Preis

Preisgeld: 25.456 EUR

arabzadeh.schneider.wirth architekten

Architektur

Rendler Freiraum Landschaftsarchitekt BDLA

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Erweiterungsbau für das Rathaus Appenweier wird als einfacher zweigeschossiger Baukörper hinter dem Altbau und parallel zur Ortenauer Straße geplant. So entsteht ein großzügiger und gut proportionierter Rathausplatz, der über drei Stufen gegenüber der Ortenauer Straße angehoben ist. Der Erweiterungsbau bleibt in seiner Höhenentwicklung unter der Traufhöhe des Altbaus und lässt dem historischen Bau damit den Vorrang im Stadtraum. Allerdings werden die Abstandsflächen im nordöstlichen Bereich nicht eingehalten.
Auf der Südseite wird als zusätzliche Begrenzung ein optionales Geschäftshaus vorgeschlagen. Es steht giebelständig zum Rathausplatz und wird grundsätzlich positiv, jedoch nicht als zwingend notwendig für eine Umsetzung des Entwurfs gesehen. Darüber hinaus schafft es die Arbeit, alle Stellplätze über eine neue Zufahrt von der Ortenauer Straße ebenerdig im südöstlichen Grundstücksbereich unterzubringen.
Das Gebäudeinnere ist sehr klar und übersichtlich organisiert. Über einen großzügigen Haupteingang wird das Ensemble aus der Platzmitte erschlossen. Direkt ans Foyer schließen die öffenlichkeitswirksamen Räume Bürgersaal, Bürgerbüro und Trauzimmer an. Auch die Haupttreppe mit Aufzug liegt an dieser Stelle richtig. Allerdings sind die Toiletten am Gebäudeende zu weit von den öffentlichen Funktionen entfernt. Hier wäre eine zusätzliche WC-Anlage mit Zugang auch von außen wünschenswert.
Der Bürgersaal am Gebäudekopf ist richtigerweise zwei Geschosse hoch. Ansonsten ist der Neubau als zweibündige Anlage einfach und wirtschaftlich. Der zweite Rettungsweg wird über eine Brückenverbindung zum Altbau geschickt nachgewiesen. Dagegen wird die erdgeschossige Verbindung an dieser Stelle und die damit zusammenhängende fehlende Anbindung der Nesselrieder Straße aus stadträumlicher Sicht kritisiert.
Auch der Grundriss des Altbaus wird klar und einfach geordnet. Positiv wird gesehen, dass die sekundären Unter- und Dachgeschosse durch Nebenräume genutzt werden.
Die ausgesprochen zurückhaltende Anmutung der Fassaden wird kontrovers diskutiert. Wichtig wäre, dass die Fassadenmaterialität den großen geschossenen Flächen am Gebäudekopf gerecht wird. Ob der vorgeschlagene grobe Putz hier die richtige Lösung darstellt, müsste diskutiert werden.
Insgesamt stellt der Beitrag eine überraschend einfache, wirtschaftliche und selbsterklärende Lösung dar.