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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2007

:perspektive Altenberg

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Anerkennung

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Elisabeth & Martin Boesch Architekten

Architektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Konzept

Die Klosterlandschaft Altenberg liegt inmitten dichter Laubwälder in der Gemeinde Odenthal am Rande des bergischen Landes. Als bedeutendes Bauensemble aus der Zeit der Zisterzienser stellt die Klosteranlage einen überregionalen Anziehungspunkt dar.
Die faszinierende historische Dimension und die Spiritualität des Ortes sind ‚intra muros‘ auch heute noch stark spürbar. Demgegenüber steht ein heterogenes, durch Verschmelzung verschiedender Bauetappen, Wünschen und Bedürfnissen geprägtes Umfeld, welches in seinem heutigen Zustand der überragenden Bedeutung des Ortes nicht gerecht wird. Besonders im engeren Klosterbereich sind über die Jahre Strukturen entstanden, welche die Erfahrung des Klosterraums und der Klosterlandschaft stark beeinträchtigen.
Das heutige Areal erscheint ungeordnet, arm an Aufenthaltsqualitäten und Rückzugsorten und ist stark von den Auswirkungen der Infrastruktur geprägt.

Der historisch bedeutsame Unterschied zwischen natürlicher Umgebung einerseits und strenger Struktur und Kultur der Zisterzienser andererseits (intra/extra muros) ist heute nur noch teilweise erlebbar.

Vor diesem Hintergrund geht es neben der unerlässlichen Überprüfung und Neuordnung der Bestandsstrukturen ebenso um punktuelles Einbringen von historischen Gartenstrukturen und die Wiedereinführung der geschichtlich bedingten Strenge.

Die Umgestaltung der Klosteranlage orientiert sich an Ordnung, Klarheit und Einfachheit, den wesentlichen Prinzipien der zisterziensischen Lebensweise. So folgen analog zur göttlichen Ordnung auch hier die Prozesse und Räume einem strengen Organisationsprinzip, welches sich auf das Wesentliche konzentriert. Dem Nebeneinander von Spiritualität und (körperlicher) Arbeit in definierten Grenzen (ora et labora) sowie der Ausrichtung nach Innen (Klausur) kommt ebenfalls eine grosse Bedeutung zu.
Basierend auf jenen Prinzipien lässt sich ein schlüssiges Manual für die Gesamtanlage entwickeln. Dadurch können heutige Gegebenheiten (Parkierung, Erschliessung, Gastronomie, Besucherführung, Veranstaltungen, etc.) funktional organisiert werden. Zugleich lassen sich Freiräume so gestalten, dass die zisterziensische Lebensweise auch in den Aussenanlagen Altenbergs wieder deutlich erfahrbar wird.

Der Aussenraum

Angelehnt an die zisterziensische Trennung zwischen Fratres und Konversen erfolgt eine Gliederung der Freiräume in zwei Hauptbereiche: dem nähren Klosterraum steht ringförmig der weitere Bereich der Klosterlandschaft gegenüber.

Die Gliederung des Klosteraussenraums ist auf die bestehenden Gebäude ausgerichtet. Sie bilden eine Einheit - einen homogenen Kern. Ausgehend vom zentralen Domvorplatz geben die drei Richtungen Nord, Süd und Ost die Geometrie der Freiraumstruktur vor. Nach Westen wird das Gebiet von der Dhünn abgeschlossen. Durch ihre schlichte Gestaltung treten die Aussenräume hinter die Außergewöhnlichkeit der Klostergebäude.

Im Kerngebiet betten sich unterschiedliche Gartenräume ein: bestehende Gartenstrukturen wie Orangerie, Küchenhofgarten und Domvorplatz werden in ihrer Charakteristik herausgearbeitet und aufgewertet und fügen sich in den Zusammenhang ein. Neue Gartenräume wie Baumgärten, Rosengarten und Rasenparterre vervollständigen das Bild.

Baumhaine markieren wie in Klosterzeiten den Übergang zwischen dem streng strukturieren Klosterraum und der offenen Klosterlandschaft.

Der Domvorplatz am Haupteingang des Domes bildet das Zentrum des Klostergebietes. Der Platz zeichnet sich durch seine grosszügige Dimension und seine zurückhaltende Gestaltung aus. Er ist gleichermassen Ort der Bewegung, des Ankommens und des Weggehens, aber auch Ort des Gesprächs, Treffpunkt und Veranstaltungsbereich.

Als zentral gelegene Orte des Ausruhens und Verweilens bieten sich die angrenzenden Kiesplätze an. Ein lichter Baumhain (Schnurbäume) strukturiert den nördlichen Kiesplatz. Im Schutz der Bäume befinden sich Sitzbänke, von welchen aus die außergewöhnliche Räumlichkeit intensiv erlebt werden kann. Der Platz ermöglicht mit seiner Offenheit einen guten Durchblick zwischen Markuskappelle und Domeingang und verleiht bei Märkten eine gemütliche Atmosphäre. Neben dem Platz ist der Aussenbereich des Altenberger Hofs situiert. Der südliche Kiesplatz wird von der Wirtschaft ‚Altes Brauhaus‘ genutzt. Rundbänke und eine lockere Baumanordnung aus Ahorn, Linde und Eiche verbindet diesen Platz mit dem angrenzenden Rasenparterre, welches nicht kommerzialisiert werden und dem Besucher zur freien Verfügung stehen soll. Der angrenzende Spielplatz bietet den Kindern Raum für Spiel und Spass.

In der Verlängerung des Rasenparterres schliessen Obsthain (Kirschbäume), Orangengarten und Pergola den Klosterraum zur Klosterlandschaft hin ab. Das leicht abgesenkte Gebiet mit den grosszügigen Wiesenflächen und dem kleinen Platz bei der Orangerie laden zum Liegen, Aufhalten und Meditieren ein.

Als nördlicher und östlicher Endpunkt finden sich die Parkplätze Küchenhof und Haus Altenberg. Beide Parkplätze sind unter Baumdächern (Eichen und Linden) geplant und werden so sanft in die Gesamtstruktur integriert.

Erschliessung

Altenberg weist neu nur zwei Besucherparkplätze innerhalb der Klostermauern auf. Die Parkplätze beim Küchenhof (90 PP) und bei Haus Altenberg (92 PP) bleiben bestehen, werden aber in ihrem Ausdruck neu gestaltet und ins Gesamtbild integriert. Die Parkplätze ‚intra muros‘ sind Beschäftigten und aktiven Benützern des Doms, Haus Altenberg, Altenbergerhof…usw. vorbehalten.

Die Erschließung des Parkplatzes Altenberger Hof verläuft wie heute über die südliche Brücke. Eine Schranke unmittelbar vor der Brücke ermöglicht eine kontrollierte Verkehrsführung zum Kerngebiet. Die Erschließung des Parkplatzes Küchenhof verläuft neu westlich des Teiches, beim alten Nordeingang. Die bestehende Alleestrasse wird zum Vorteil der Gesamtstruktur aufgehoben, die Bäume bleiben jedochestehen. Wie im Süden reguliert am Nordtor eine Schranke den Verkehr.

Dem Tagesbesucher stehen die bestehenden und neuen Parkplätze im Süden sowie der Märchenwaldparkplatz zur Verfügung. Hier können 580 Autos sowie 4 Busse parken. Eine Aufwertung der bestehenden Parkplätze ist in einer erweiterten Etappe zu empfehlen.
Informationstafeln und die neue Fussgängerbrücke ziehen den Besucher ans westliche Dhünnufer. Entlang des Uferwegs wird er zum barocken Haupteingang zur Klosteranlage geleitetet.

Ein neuer „Rundweg“ im Randbereich der Klosterlandschaft (teilweise entlang der ursprünglichen Klostermauer) macht die Dimension des Gesamtgeländes eindrucksvoll erlebbar und bietet ungewohnte (Durch-)Blicke auf Dom und Kloster. Über den Rundweg können die historisch mit Altenberg verbundenen Gebiete Burg Berge und Fischteiche erreicht werden. An beiden Standorten weisen Informationstafeln auf ihre Geschichte und Bedeutung. Der Rundweg kann über das Kerngebiet ‚intra muros‘ sowie über den Süd- und Nordeingang erreicht werden.
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