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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2018

Entwurf einer modularen Grundschule (4-zügig) mit modularer Sporthalle in Berlin

Perspektive Nostizstraße

Perspektive Nostizstraße

Anerkennung

Preisgeld: 40.000 EUR

huber staudt architekten bda

Architektur

Weidinger Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG

Tragwerksplanung

ZWP Ingenieur-AG

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Das 3-geschossige Grundschulmodul bildet mit den 1- bis 2-geschossigen Sporthallenmodulen ein spannendes Gebäudeensemble, welches sich gut an die 6 unterschiedlichen Orte in Berlin anpasst. Der Dreiklang der modularen Baukörper verbindet sich mit den bestehenden spannungsreichen städtischen Räumen und schafft vielfältige und gut nutzbare Außenräume. Bei der Anpassung der Modulbauten an die unterschiedlichen Orte übernimmt die Pergola die Rolle eines Passepartouts. Im Zusammenspiel mit den Gebäuden rahmt sie die Gärten und Freiräume und schafft einprägsame und wiedererkennbare Lernorte.

Das identische Raumprogramm macht es möglich, die 6 modularen Grundschulen nach dem gleichen Prinzip aufzubauen. 2 gegeneinander versetzt angeordnete Baukörper mit Innenhöfen bilden den Basisbaukörper der Schulhäuser. Zusammenspiel mit den unterschiedlichen Basisbaukörpern der Sporthallen schafft überraschend vielfältige räumliche Situationen, die niemals gleichförmig oder langweilig werden. Die Anpassung dieses „Dreiklangs“ an die jeweiligen städtebaulichen Situationen unterstützt auch das Farbkonzept der Fassaden aus Keramikstäben unterschiedlicher Länge. Alle Farbtöne erscheinen in den unterschiedlichen Fassaden, allerdings mit unterschiedlicher Intensität und Häufigkeit. Somit sind über die Farben, die einzelnen Schulstandorte miteinander verbunden und bilden eine (Farb-)Familie.

Vom Eingang des Schulhauses öffnen sich der Blick auf die „Aula“ und den dahinterliegenden Mehrzweckraum. Dieser zentrale Raum erhält über Oberlichter natürliches Licht von oben und dient im Schulalltag als Mensa. In den beiden Obergeschossen befinden sich jeweils zwei gleich aufgebaute Compartments auf einer Ebene. Die Stamm- und Teilungsgruppenräume umfassen L-förmig das gemeinsame Forum, welches natürliches Licht über den Innenhof erhält.

Der Rohbau entsteht als modular erweiterbares Skelett aus quadratischen Stahlbeton-Fertigteilstützen und dazwischen spannenden deckengleichen vorgefertigten Stahlverbundunterzügen. Die Deckenkonstruktion ist eine Holz-Beton-Verbundkonstruktion.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der aus zwei sich überschneidenden Rechtecken komponierte dreigeschossige Schulbau erfüllt das Programm und die Erwartungen an eine Compartmentschule auf selbstverständliche Weise. Durch die verspringenden Baukörper entstehen auf allen Grundstücken überzeugende Stadt- und Schulräume.

Die Schule ist auf allen Grundstücken als dreigeschossiger Baukörper geplant, mit der Folge, dass durch eine mangelnde Kompaktheit der Schule die Freiflächen bei beengten Grundstücken unter Umständen nicht ausreichend groß sind. Eine höhere Geschossigkeit wird wegen der Größe der Innenhöfe vom Preisgericht kritisch gesehen.

Die Sporthallen, die als separate Baukörper erstellt werden, werden mit einer Pergola auf sympathische Weise verbunden und schaffen somit einen klar definierten Vor- und Eingangsbereich für Schule und Sporthalle.

Das Erdgeschoss ist großzügig gestaltet und schafft angenehme großzügige Allgemeinräume. Die Innenlage des Speisesaals der Mensa wird kritisch beurteilt. Um eine ansprechende Raumhöhe in dem Speisesaal zu erreichen, wird diese Ebene abgesenkt, was die Erschließung und Erstellung des Bauwerks unnötig kompliziert macht. Der Mehrzweckraum kann nicht separat erschlossen werden.

Die Belichtung des Lehrerbereiches nur über den kleinen Innenhof wird beanstandet.

Über die gut situierte zentrale Treppe erreicht der Schüler das Herzstück der Lernhausetagen. Die Compartments sind geschickt in dem winkligen Grundriss organisiert. Durch die Trennbarkeit der Compartments und die dadurch entstehenden kleinen Brandabschnitte mit ausreichend Treppen-räumen, werden die Anforderungen an den Brandschutz auf sehr einfache Weise gelöst.

Die Foren werden über gerade noch ausreichend groß dimensionierte Innenhöfe belichtet. Die Teamräume liegen an diesen Innenhöfen mit guter Sichtverbindung in die Foren. Eine besondere Qualität wird in der durchlaufenden Raumspange mit Fachräumen, sowie Lern-, und Lehrbereichen gesehen, die sich als ordnendes und gut vernetztes Element in die Compartmentstruktur einfügen.

Insgesamt entstehen auf den Lernebenen sehr interessante räumliche Situationen, die ein sehr flexibles, vielfältiges und offenes Lernen ermöglichen. Die Lichtführung durch offene verglaste Gebäudeenden wird gewürdigt.

Die Tragkonstruktion besteht aus einer Mischkonstruktion aus Stahlbetonelementen und Holz-Betonverbundkonstruktion. Die modulare Bauweise scheint plausibel und lässt eine problemlose Umsetzung erwarten.

Die Sporthallen werden als eigener Baukörper zu dem Schulgebäude arrondiert und je nach Raumprogramm übereinander angeordnet.

Die Fassadengestaltung mit vertikalen Keramiklamellen in unterschiedlichen Farbgebungen, die auf die jeweiligen Orte bezugnehmen, wird gewürdigt.
Schwarzpläne, Farbkonzept

Schwarzpläne, Farbkonzept

Axonometrie Konstruktionsprinzip

Axonometrie Konstruktionsprinzip

Fassadendetails

Fassadendetails

Lageplan Adalbertstraße

Lageplan Adalbertstraße

Ansichten, Schnitt Adalbertstraße

Ansichten, Schnitt Adalbertstraße

Modellfoto Adalbertstraße

Modellfoto Adalbertstraße

Lageplan Karower Chaussee

Lageplan Karower Chaussee

Ansichten Schnitt Karower Chaussee

Ansichten Schnitt Karower Chaussee

Perspektive Karower Chaussee

Perspektive Karower Chaussee