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Offener Wettbewerb | 09/2018

MORO „Lebendige Regionen“ in der Region Stuttgart: Integration durch Information – Neue Wege für die Regionalentwicklung

1. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

SPACE4

Szenographie

Daniel Schönle Architektur und Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf enthält eine Vielzahl von Info- und Mitmachstationen entlang des Hauptweges und mehrerer Seitenwege. Die Form der Stationen leitet sich aus der Grundform Haus ab, die der jeweiligen Aufgabe angepasst wird. Neben den Info-/Mitmachstationen wurden weitere Wegmarkierungen und Infotafeln entworfen.
Der Entwurf zeichnet sich durch die gelungene Gestaltung der Stationen aus. Die gleichmäßige Verteilung entlang der Hauptroute sowie die aktive Einbeziehung der Nebenrouten garantiert die Steigerung der Attraktivität des gesamten Radweges und die Einbindung vieler Kommunen. Die der Gestaltung zu Grunde liegende Variation des Grundmusters Haus/Hütte sorgt für die Wiedererkennung der einzelnen Stationen, ebenso wie die Wahl einer einheitlichen Farbgebung. Die gewählte Farbe wird als geeignet angesehen, sowohl Aufmerksamkeit zu erzeugen als auch sich in die Landschaft einzufügen. Obwohl die Grundform „Haus/Hütte“ eher traditionellen Mustern folgt, wird durch die zahlreichen, spannenden Variationen eine gewisse Neuartigkeit erreicht. Die Stationen sind durch die Formgebung und die in ihnen enthaltenen Angebote auch einzeln so ansprechend, dass auch vor Realisierung aller Stationen und damit der gesamten Route Anziehungspunkte entstehen.
Durch die Form, aber auch durch die Anpassung der Stationen an die jeweilige örtliche Situation, die insbesondere bei der Ausarbeitung von zwei Pilotstationen („Kaleidoskop“, „Liegedecke“) deutlich wird, erfolgt eine überzeugende Einbindung in den landschaftlichen Zusammenhang. Dem dient auch das Aufgreifen der in der Auslobung genannten Themen für die Gestaltung der Stationen und das didaktische Angebot. Die geplante Kombination aus Mitmachangebot, digitaler und analoger Informationsvermittlung erscheint didaktisch sinnvoll und ansprechend, auch im Hinblick auf die in der Auslobung formulierte Ansprache neuer Zielgruppen. Insbesondere der Mitmachaspekt wurde im Hinblick auf die Zielgruppe Kinder als besonders motivierend bewertet. Die Möglichkeit der Kombination mit Elementen klassischer Radwegeinfrastruktur (Fahrradabstellmöglichkeit, Bank) als modulares Angebot überzeugt, genauso wie die ergänzenden Leitelemente an den bestehenden Wegweisern und am Rand des Radweges in Verbindung mit zusätzlichen kleineren Infoschildern an geeigneten Stellen.
In Bezug auf die Dauerhaftigkeit stellt sich die Frage, ob die angedachte Konstruktion Stahlgerüst/Holzbelattung unter Gesichtspunkten des konstruktiven Holzschutzes als optimal angesehen werden kann. Gleichzeitig wird die Verwendung des Werkstoffes Holz positiv bewertet.
Die dem Entwurf beigefügte Kostenkalkulation erscheint nachvollziehbar und angemessen, die erforderlichen Planungsleistungen wurden ebenfalls berücksichtigt. Pflegekosten sind nicht gesondert aufgeführt.
Die Entwicklung eines digitalen Angebotes wird im Entwurf zwar angedacht, geht aber nicht über die Konzeption Homepage – mobiles Angebot (ohne die Entwicklung von Inhalten) hinaus. Hier stellt sich die Frage, ob für den angedachten Zweck nicht stattdessen auf bestehende Web-Angebote zurückgegriffen werden kann.
Teil des Entwurfs waren Überlegungen zu einem neuen Namen für den Weg. Die vorgeschlagene Alternative „Kultoura“ wird in den Diskussionsprozess eingebracht werden.