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Offener Wettbewerb | 09/2018

MORO „Lebendige Regionen“ in der Region Stuttgart: Integration durch Information – Neue Wege für die Regionalentwicklung

2. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

Planstatt Senner

Landschaftsarchitektur

sTudio 211 // Becker & Kirchner Part GmbB

Szenographie

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Senner/sTudio 211 identifiziert drei unterschiedliche Zielgruppen (Sportliche, Naturinteressierte, Kulturinteressierte). Insbesondere für die Zielgruppe „Sportliche“ werden innovative Angebote herausgearbeitet (Steilkurve, Tempomessung), die geeignet erscheinen, neue Zielgruppen auf den Weg aufmerksam zu machen.
Hauptbestandteil des Entwurfs sind die bis zu 4m hohen Infosäulen, die einerseits den Wegeverlauf markieren, und andererseits Informationen und Radinfrastruktur bieten, indem entsprechende Module daran angedockt werden können. Zur Veranschaulichung des Themenschwerpunktes der jeweiligen Stele ist den drei Zielgruppen jeweils eine Farbe zugeordnet, die dann für die Stele verwendet wird. Durch die Höhe und die Farbgebung ist der visuelle Wiedererkennungswert sehr hoch. Der Entwurf enthält allerdings keine Informationen darüber, wie die Themen entlang der Strecke angeordnet sind, und wie die Anordnung/Reihenfolge der unterschiedlichen Stelen sinnvoll erfolgen kann. Es fehlen auch Aussagen zur technischen Umsetzung des ebenfalls angedachten Farbbandes auf dem Radweg selbst. Diese Frage stellt sich insbesondere im Hinblick auf die in vielen Teilen des Weges fehlende Asphaltdecke. Das Gestaltungskonzept erscheint vergleichsweise austauschbar, Bezüge zur Landschaft sind kaum erkennbar. Die gewünschte Raumwirkung wird voraussichtlich erst mit Fertigstellung aller bzw. vieler Stelen erreicht, ein zeitlich gestaffelter Aufbau ist deshalb schwierig. Die Möglichkeit zur Beleuchtung einzelner Stelen wird für den Außenraum als wenig praktikabel angesehen.
Für die beiden anderen Zielgruppen wurden keine mit dem Sportangebot vergleichbaren Angebote entwickelt. Der Entwurf enthält allerdings zusätzliche Ausstattungselemente wie Schaukeln, Niedrigseilklettergarten, Vogeluhr, etc. , die insbesondere für Kinder interessant sein könnten. Hierzu werden allerdings keine Aussagen zur möglichen Platzierung oder zur Einbindung in die Landschaft und zum Zusammenhang mit den Stelen gemacht. Die angedachte, interessante Möglichkeit, in die Stelen in einer Art Vitrine Artefakte o.ä. unter zu bringen, wird angedeutet, aber nicht weiter ausgeführt. Insgesamt sind im Vergleich zur Präsentation der ersten Ideen in der ersten Phase kaum Weiterentwicklungen zu erkennen, die Möglichkeit, auf Anregungen und Kritik zu reagieren und den Entwurf zu justieren wurde wenig genutzt.
Die technische Ausführung der Stelen (Betonfundament, Stahlplatten) erscheint dauerhaft und stabil und damit für den Außenraum geeignet. Die dem Entwurf beigefügte Kosteschätzung erscheint im Großen und Ganzen nachvollziehbar, jedoch in Teilbereichen zu niedrig angesetzt. Voraussichtliche Pflegekosten sind enthalten.
Ideen für das digitale Infoangebot wurden ausgehend von bestehenden Webinhalten entwickelt, bzw. diese aufgezeigt. So soll über die Plattform „outdooractive“ über den Weg und besondere Punkte informiert werden. Dies erscheint ein ökonomisch sinnvoller Weg zu sein. Zusätzlich sollen über die Plattform „espoto“ Mitmachangebote in Form z.B. von Schnitzeljagden oder Aufgaben am Weg angeboten werden. Auch dieses Angebot erscheint gut geeignet, neue Zielgruppen für den Weg zu begeistern. Die Verknüpfung von Stelen, analogem Infoangebot und digitalen Ansätzen wird nicht näher ausgeführt.