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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2018

Neubau Kita Am Katharinenheim, Bad Endorf

Flur Perspektive

Flur Perspektive

1. Preis

KUG-Architekten Kodisch und Gasmann

Architektur

Stefan J. Hierl Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

H2M Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Gesamtkonzept Städtebau und Gebäude
Wir entscheiden uns im Entwurf dafür das Wohngebiet zur Katharinenheimstraße zu orientieren und die KITA im nordöstlichen Bereich des Grundstücks zu bauen. Hier kann die Landschaft mit der Gartenfläche der KITA verschmelzen und bis zum Wohngebiet hineinfließen. Die dreigeschossige Villa mit Krüppelwalmdach halten wir als prägend für den Ort und integrieren sie in das neue Wohnquartier. Der mit Bäumen gestaltete Fußweg orientiert sich hin zur Landschaft und zum denkmalgeschützten Bundwerkstadl aus dem 19. Jahrhundert, welcher damit als Endpunkt der Achse vom Rathaus/Zentrum vorbei am Kurkino eine Inszenierung erfährt.
Der Hol- und Bringverkehr der KITA kann vom Rewe Parkplatz aus erfolgen wir sehen hier sogar eine synergetische Situation für die Eltern und den Supermarkt.
Freianlagen
Die Freiflächen für das Wohngebiet umfassen die privaten Gärten und Terrassen und den gemeinsamen Quartiersplatz.
Die Freiflächen der Kita orientieren sich nach Süden weg von der Erschließungsseite hin zur Gartenfassade. So entsteht zum Rewe-Parkplatz eine formale Vorgartenzone, die das Gebäude städtebaulich verankert und den bestehenden Fußweg zur Landschaft bespielt.
Herzstück der Freianlagen ist eine großzügige zentrale Rasenfläche mit flexibler Nutzung und der Möglichkeit für ein freies Bewegungsspiel. Nach Osten fließt die Landschaft gleichsam in die KITA-Freinanlagen hinein: hier spenden neu gepflanzte Bäume Schatten und schaffen eine Ruhe- und Erholungsinsel im „Wald“. Der Außenbereich der KITA umfasst ca. 1.800qm.
Materialkonzept
Besonders hervorheben möchten wir die schlichte Ausführung des Gebäudes: Als Materialkonzept plädieren wir für eine Kombination aus Holz und Kupfer.
Der Bau kann als klassischer Holzbau von ortsansässigen Firmen gefertigt werden. Bodenplatte mit Frostschürzen sind aus Stahlbeton, die Decke aus Brettschichtholzelementen mit federnd abgehängter Unterdecke geplant.
Die flächenbündig integrierte PV Anlage stört nicht das ästhetisch harmonische Gesamtbild. Dank der Wahl der Materialien und der Farben sowie der klaren Linien fügt sich dieser Neubau ideal in den bestehenden Kontext der Gemeinde und der Landschaft ein.
Das Innere der KITA ist ausschließlich mit natürlichen Materialien geplant: glatte Holzoberflächen kombiniert mit Uni-Farbenem Linoleum sind die Hauptkomponenten. Zurückhaltende Farbigkeit betont die räumliche Qualität – die Farben halten mit den kleinen Nutzer Einzug.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Grundidee - zum einen die Bestandsvilla und zum anderen den denkmalgeschützten Stadel weiterzuentwickeln und auf dem Grundstück zu vereinen - wird als sehr positiv bewertet. Sensibel wurden die Volumen positioniert und verzahnen sich gut mit der Umgebung. Die damit gebildeten Freiräume versprechen Qualität. Durch diese Typologie ist es gelungen, die bestehende alte Villa zu integrieren und somit ein selbstverständliches Ganzes zu erschaffen. Die angebotenen Baukörper für die Wohnbebauungen lassen genug Spielraum zur Weiterentwicklung von flexiblen Grundrissen. Die bewusst gewählten Blick- und Wegebeziehungen sowie das Öffnen der Freiräume bis hin zur Landschaft, werden als sehr positiv bewertet. Am Schwarzplan erkennt man die Selbstverständlichkeit der Setzungen. Die vorgeschlagene städtebauliche Ordnung bietet aber auch Potential, eigene Identität zu schaffen.
Für den Kindergarten gelingt es den Verfassern, ein Gebäude vorzuschlagen, das zu Bad Endorf passt. Es fügt sich von seiner Anmutung und seiner Materialität in die Landschaft ein. Es spricht einen schönen Dialog mit seiner Umgebung, vor allem mit dem denkmalgeschützten Stadel. Es gelingt gut, Tradition aufzugreifen, sie neu zu interpretieren und ins heute zu führen. Die Verfasser bieten eine Vielzahl von gut durchgearbeiteten Vorschlägen. Die Positionierung des Haupteinganges zum Nahversorger und der Parkplatzfläche ist funktional richtig. Die außenräumlichen,
freiraumplanerischen Qualitäten, vor allem bei den Übergängen zu den parkenden Autos und die Ausrichtung zum Stadel, können überzeugender gelöst werden.
Der äußerst kompakte Baukörper wird im Inneren klar strukturiert. Die Materialwahl im Inneren verspricht den Kindern eine warme Atmosphäre. Aufgrund der kompakten Bauweise, der konstruktiven Aussagen und der Materialwahl, ist von einem
wirtschaftlichen und nachhaltigen Gebäude auszugehen. Die kurzen Wege, die Beziehungen der Raumfunktionen, die Fluchtwegsituation aus dem Obergeschoss, die Erweiterung der Gruppenräume um Spielemporen, die gestalterische und konstruktive Durcharbeitung bis hin zu einer differenzierten Freiraumgestaltung verdienen hohe Anerkennung.
Ortslageplan

Ortslageplan

Lageplan

Lageplan

Gesamtquartier mit Kita

Gesamtquartier mit Kita

Ansichten und Schnitt

Ansichten und Schnitt