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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2018

Neubau Michael-Ende-Grundschule in Unterschleißheim

Modellfoto von Nordosten

Modellfoto von Nordosten

Anerkennung

Preisgeld: 6.800 EUR

Fuchs und Rudolph Architekten

Architektur

Frank Kiessling landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

TRAGRAUM Ingenieure PartmbB

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Die neue Michael Ende Grundschule erstreckt sich linear entlang des Münchener Rings, präsentiert sich so zum Ort und bildet mit dem Sporthallenbau im Nordosten des Grundstücks einen geschützten Pausenhofbereich, welcher sich mit dem angrenzenden Grünzug verzahnt. Der spannend gegliederte, 3- geschossige Baukörper mit seiner prägnanten Dachsilhouette ist adressbildend und wertet so den Stadteingang Unterschleißheims in Richtung Rathaus auf.

Die beiden gleichwertigen Schuleingänge, für Fahrschüler von Süden, wie auch von Norden für Fußgänger und Radfahrer führen ins Herzstück der Schule, den Funktionsbereich aus Aula, Mehrzweckraum und Speisesaal. Aus diesem zentralen Bereich, der auch als Regenpause genutzt werden kann, werden die Cluster in den Obergeschossen, sowie die Sporthalle im UG über die einläufigen Treppen erreicht.

Der dem Gebäude vorgelegte, von Bäumen geprägte Bereich nimmt die Haltestelle für Schulbusse sowie die Drop-Off-Zone auf und bildet so den Übergang zum stark befahrenen Münchner Ring. Die Tiefgaragenzufahrt für Lehrer und Anwohner, sowie die Anlieferung der Küche erfolgt über den Müller-Gutenbrunn-Weg. Hier wird auch der Wohnungsbau den Sport- und Pausenflächen abgewandt an der Rückseite der Sporthalle den bestehenden Wohnungen am Müller-Gutenbrunn-Weg angeordnet. Über zwei offene Treppenhäuser werden alle 6 Wohneinheiten erschlossen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt durch ein klares und gut organisiertes städtebauliches Gesamtkonzept, bei dem Schulhaus und Sporthalle in gelungener Weise einen großzügigen, vielfältig nutzbaren Freibereich arrondieren.Die Maßstäblichkeit der Gebäude erscheint angemessen in Bezug auf die Einfügung in die umgebende Bebauung sowie Nutzung als Schulgebäude. Es ist jedoch zu prüfen, ob durch die lange, gerade Fassade Reflexionen des Schalls an der gegenüberliegenden Bebauung entstehen.

Über einen klar definierten Hauteingang wird das Foyer mit angrenzender Aula und Mensa erschlossen. Während im Erdgeschoss die Wegeführung in Teilbereichen kontrovers diskutiert wurde, überzeugt die innere Erschließung und Organisation der unterschiedlichen Nutzungsbereiche in den oberen Geschossen. Die Lerncluster sind gut als autarke Einheiten nutzbar, bieten gleichzeitig aber auch vielfältige Möglichkeiten für eine clusterübergreifende Nutzung.

Im EG wird eine großzügige Eingangshalle angeboten, von der aus die einzelnen Funktionsbereiche erschlossen werden. Die Personal-und Verwaltungsräume sind gut auffindbar, mit gleichzeitig subtiler Abtrennung. Nicht ideal ist die Nähe der Mensaküche zu denVerwaltungs-und Personalräumen.

Das gewünschte Unterrichts-und Ganztagskonzepts ist in gelungener Weise umgesetzt. Angeboten werden 5 Lerncluster mit 4 Klassenzimmern, die Ganztagsbereiche sind sinnvoll über alle Geschosse verteilt. In Bezug auf die Belichtung erscheinen die vorgeschlagenen Clustermitten, welche keine direkte Belichtung z.B. über einen der vorgesehenen Lichthöfe erhalten, als nicht optimal. Durch die Strukturierung der Dachlandschaft entsteht eine ansprechende Gliederung des Baukörpers, wenn auch die daraus resultierende Raumhöhe im 2. OG kontrovers diskutiert wurde.

Die Lage der Wohnungen auf dem Areal ist–auch aus lärmschutztechnischer Sicht -gut gelöst, wenn auch die innere Organisation und Orientierung kontrovers diskutiert wurde.Für die Erschließung von nur 6 Wohnungen werden 2 Treppenhäuser benötigt. Eine Barrierefreiheit ist nicht für alle Wohnungen gegeben. Die Wohnraumzuschnitte und -größen entsprechen nicht dem gewünschten Angebot.

Die vom Baukörper räumlich gefassten und lärmgeschützten Pausenflächen werden thematisch in unterschiedliche Teilbereiche untergliedert ohne an Großzügigkeit zu verlieren. Die vorgelagerten Terrassen entlang der Nordfassade kommunizieren gut mit den inneren Nutzungen des Gebäudes. Sehr kritisch gesehen wird dagegen das südliche Gebäudevorfeld mit der zu knapp bemessenen Zufahrt und dem fehlenden Vorfeld entlang der Fassade. Die Lenkung der Verkehrsströme erscheint fragwürdig und konfliktbehaftet.

Die Abwicklung des Bring-und Holverkehrs sowie die Organisation der Bushalte ist unklar. Ob die zur Verfügung stehende Fläche für die Andienung mit einem Bus ausreicht, erscheint fraglich. Die fußläufige Anbindung des Gebäudes ist in beide Richtungen gut gelöst.Die Lage der Tiefgarage gegenüber der Wohnbebauung ist, bei einer Nutzung durch Schule und Wohnen unbedenklich, bei einer Nutzung der Tiefgarage durch Vereinssport ggf. zu prüfen.

Beim Energiekonzept wurden keine Angaben zur Beleuchtung gemacht, mit welcher Energieart die Fußbodenheizung betriebenwerden soll und ob der Energie-Plus-Standard angestrebt werden soll.

In Bezug auf die städtebauliche Einfügung, die Umsetzung des gewünschten Raumprogramms sowie die Wahl der gestaltgebenden Materialien stellt der Entwurf einen überzeugenden Beitrag für die gestellte Aufgabe dar.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Ansicht von Süden, Längsschnitt

Ansicht von Süden, Längsschnitt