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3. Rang 4 / 4

Einladungswettbewerb | 07/2018

Schuler-Areal Süd in Weingarten

4. Rang / Anerkennung

Artikular Architekten

Architektur

faiss landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Planungsbüro StadtVerkehr Bernd Schönfuß

Verkehrsplanung

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

westlichen Platzwand des Münsterplatzes in das neue Quartier entwickelt und das Rückgrat für einen sich durch das neue Quartier „mäandernden“ öffentlichen Grünraum bildet. Dieser zieht sich von Süden nach Norden durch das Gebiet und weißt an verschiedenen Stellen unterschiedliche Qualitäten und Nutzungsmöglichkeiten aus. Allerdings zeigt er sich in seiner Gestaltung zu wenig differenziert zu den parallel dazu angelegten privaten Grünflächen zwischen den Gebäudestrukturen. Die Ausbildung der westlichen Raumkante ist ein interessanter Ansatz zur räumlichen Anbindung an den Bestand, führt aber bei der zu erwartenden Nicht-Verlegung des Tunnelmundes nur zu einer schwachen räumlichen Geste im Übergangsbereich zum Münsterplatz. Das zwischen der westlichen Raumkante und Heinrich Schatzstraße eingestellte Gebäude wirkt bei der vorgeschlagenen Verschiebung des Tunnelmundes beliebig und bei Beibehaltung der jetzigen Situation undefiniert hinsichtlich seiner Ausrichtung. Der südlich dieses Solitärs entstehende Platz ist zu gering dimensioniert um als Pendant zum Münsterplatz zu funktionieren, der nördlich entstehende Raum in seiner Dimension mit der angegliederten Einzelhandelsnutzung könnte dagegen auf Grund der Entfernung zur Innenstadt zu einem Konkurrenten des Münsterplatzes werden. Zudem bedingt die großzügige Öffnung zur Heinrich-Schatz-Straße Schallschutzmaßnahmen für die in den Obergeschossen an dem entstehenden Platzraum vorgesehenen Wohnungen. Die Kantine sowie der Quartierstreff sind an der Aufweitung des Grünzuges stimmig platziert, auch die Flächen für Büros und gewerbliche Nutzungen sind an der Schussenstraße richtig angeordnet. Das Quartier wird am westlichen Rand durch eine neue Süd-Nord-Verbindung zwischen Abt-Hyller-Straße und Schussenstraße erschlossen, die auch an die Schillerstraße anbindet. Am nord-östlichen Quartiersrand ist eine weitere Erschließungsstraße vorgesehen. Alle vorgesehenen sechs Tiefgaragenzufahrten sind ausschließlich über dieses quartiersinterne Erschließungsstraßennetz erreichbar. Mit der neuen Süd-Nord-Verkehrsverbindung wird eine Entlastung der Abt-Hyller-Straße im Übergangsbereich zwischen Altstadt und neuem Quartier erreicht und die fußläufige Verbindung zwischen Münsterplatz und neuen Quartier aufgewertet. Durch diese Verkehrsverlagerung wird allerdings das bestehende Wohnquartier im Westen mit zusätzlichem Verkehr und den damit verbundenen Emissionen belastet. Auch das Einfügen der neuen Einbahnverbindung im Nord-Osten führt zu zusätzlichen Verkehrsbelastungen von Bestandsgebäuden. Das Verkehrskonzept liefert damit die Möglichkeit der gewünschten Attraktivierung der fußläufigen Anbindung der Altstadt mit dem neuen Quartier; ob dieses allerdings mit der Mehrbelastung der bestehenden Gebäude erkauft werden darf erscheint fraglich. In den relativ schlanken, überwiegend in Nord-Süd-Richtung angeordneten Baukörpern lassen sich die geforderten Wohnungen in der gewünschten Qualität darstellen. Zum Teil erscheinen die Gebäudeabstände bei den gegebenen Höhen als zu gering. Die Wohnqualität in den Erdgeschosszonen ist auf Grund nicht ausgebildeter Gebäudesockel bei gleichzeitig angrenzenden öffentlichen Flächen zu hinterfragen. Die trichterförmige Öffnung der Gebäudestruktur im Norden zur Schussenstraße mit dem Zurückweichen des nordwestlichen Baukörpers stellt eine attraktive Anbindung des Straßenraumes dar, birgt aber die Gefahr der unerwünschten Verlärmung in diesem Bereich.
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