Nichtoffener Wettbewerb | 07/2014
Neugestaltung von Teilbereichen der historischen Innenstadt
©ARGE Bunk & Korzostudio
Markt Eutin mit neuem Brunnen und versetztem Kriegerdenkmal - nun mehr frei nutzbar -
2. Rundgang
Preisgeld: 2.500 EUR
Landschaftsarchitektur
Bunk & Münch Landschaftsarchitekten PartG mbB
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Im 18. und 19. Jahrhundert war die Residenzstadt Eutin, die auch "Weimar des Nordens" genannt wird, Wirkungsstätte vieler bedeutender Künstler wie z.B. des Komponisten Karl Maria von Weber. Wegen der zahlreichen Rosenpflanzungen in den Gärten und Vorgärten trägt Eutin auch die Bezeichnung "Rosenstadt". Die Motive Musik und Rosen finden sich entlang des Weges vom Bahnhof durch die historische Innenstadt zum Großen Eutiner See, den verschiedenen Bereichen der Landesgartenschau und dem Schloss mit seinen historischen Parkanlagen.
Die Gestaltung der Wege- und Platzbeläge ist zurückhaltend und beschränkt sich auf wenige wiederkehrende Materialien wie einheitliche Betonplatten mit Natursteinvorsatz für alle gemischte Verkehrsflächen und Flächen für Fußgänger.
In den Bereichen Markt und Am Rosengarten wird auf Grund der mittelalterlichen Struktur das vorhandene Granitgroßsteinpflaster wieder großflächig verlegt.
Der gesamte Straßenraum wird barrierefrei gestaltet. Die durchlaufende Leitrinne dient neben ihrer Entwässerungsfunktion und dem gestalterischen Motiv als Führung für blinde und sehbehinderte Menschen.
Für das touristische Leitsystem werden alle Elemente in den Straßenbelag eingebettet: Die genannte Rinne ist das Rückgrat des Leitsystems, welches an ihren jeweiligen Anfängen, Verzweigungen und Richtungsänderungen auf in den Bodenbelag eingelassene Bronzeplatten zuführt, in die der Stadtgrundriss mit dem jeweiligen Standort und den touristischen Höhepunkten eingeprägt ist.
Beurteilung durch das Preisgericht
Gleiches gilt für die generell vielversprechende Verschiebung des Denkmals, die andere Arbeiten überzeugender lösen. Die vorgeschlagenen Betonelemente in der Fußgängerzone lasten schwer im Raum; leichtere, filigranere Möbel erscheinen der Umgebung angemessener. Die Ausarbeitung mit den temporären Übergangslösungen beim Umbau des ZOB erfolgte sorgfältig. Die Dachkonstruktion des ZOB wirkt jedoch überzogen. Die Verschiebung der Gravität am Markt nach Osten nimmt dem Platz seine Stabilität.
Der Entwurf macht aus Sicht der Jury nur wenige Fehler, weist aber auch kaum Elemente auf, die so stark und kraftvoll sind, dass sie durch den weiteren Auswahlprozess tragen könnten.
©ARGE Bunk & Korzostudio
Markt und östliche Peterstr. mit neuem Brunnen, versetztem Kriegerdenkmal und historischen Wegebelägen
©ARGE Bunk & Korzostudio & Janos Kiss (VRWorks)
Ansicht der Straße "Am Rosengarten"
©ARGE Bunk & Korzostudio
Straße "Am Rosengarten" mit historischem Profil und neuem Zugang zur Landesgartenschau 2016
©ARGE Bunk & Korzostudio & Janos Kiss (VRWorks)
Ansicht Bahnhofsplatz, neue Busstation und Zugang zur Passage
©ARGE Bunk & Korzostudio
Gesamtplan des neugestalteten historischen Straßenraums
©ARGE Bunk & Korzostudio
Tourismusleitsystem in Form barrierefreier ertastbarer Stadtreliefs im Wegebelag aus Baubronze
Tourismusleitsystem in Form barrierefreier Wegeführung durch Entwässerungsrinne mit dem Motiv des "Freischützen" des Eutiner Komponisten Carl Maria von Weber