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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2019

Wohngebiet General-von-Holzing-StraĂźe in Bollschweil

Lageplan

Lageplan

1. Preis

Preisgeld: 8.500 EUR

GrĂĽnenwald + Heyl . Architekten

Stadtplanung / Städtebau

stadt landschaft plus Landschaftsarchitekten GmbH

Landschafts- / Umweltplanung

Erläuterungstext

Allengerechtes Wohnen fĂĽr eine gelebte Nachbarschaft

Entwurfsidee
Ziel ist ein stabiles städtebauliches Gerüst mit hoher gemeinschaftsorientierter Wohnqualität, das sich wandelnden Wohn- und Lebensbedürfnissen anpassen kann und die Besonderheiten der Lage des Ortes hervorhebt.
• Gemeinschaftliche Nutzungen wie U3-Kindergarten, Tagespflege, Pflegewohngemeinschaft und Gemeinschaftsräume liegen am Fußweg zum Rathaus und gegenüber dem Kindergarten – möglichst Ortskernnah
• Barrierefreie altersgerechte Erschließung und Bebauung durch Höhenausgleich – Erdaushub bleibt im Gebiet
• Ost-West orientierte Bebauung mit Blick zu den Bergen und offene Räume zur Bachaue der Möhlin
• Aufenthaltsbereiche mit unterschiedlichen Raumqualitäten im öffentlichen und privaten Bereich
• Verbindungsweg durch Gebiet für Fussgänger und Radfahrer in Ost-West-Richtung zum Ortszentrum und zur quartiersinternen Kommunikation
• Autoverkehr und Parken sind am Gebietsrand konzentriert, Spielstraßen für Anwohner als Stichstraßen mit Plätzen als Aufenthaltsbereiche
• Aufgelockerte Bebauung entlang der General-von-Holzing-Straße, somit entstehen großzügige Durchblicke von der Bebauung nördlich der Straße zum Grünzug am Bach
• breite Bachaue an der Möhlin mit Aufenthaltsqualität

Bebauungsstruktur
• Flexible Ausgestaltung der Baukörper für Baugemeinschaften, Mehrfamilien- oder Reihenhäuser durch adäquate Gebäudekubaturen mit 2-3 Geschoßen
• Mehrfamilienhäuser vorwiegend entlang der General-von-Holzingstr. mit flexibler Erweiterungsmöglichkeit im gleichen Gartenraum der Gemeinschaftseinrichtungen z.B. für Baugruppen, Genossenschaften usw.
• Verdichtung nimmt zum Bach hin ab mit punktueller Bebauung durch Doppelhäuser entlang der Bachaue
• Aufschüttung und Modellierung des Geländes mit Boden aus Kelleraushub – kostengünstige ökologische Bodenverwertung
• Raumwirkung zur internen „Gasse“ mit Durchgrünung durch Baumreihe
• Vielfältige Freiraumbereiche wie Platzfläche zum Spiel und Aufenthalt mit Ausblick zur Bachaue und „Grüne Oase“ zwischen den Gebäuden mit Gärten und Obstbaumzonen, die sich von Süden in die Bebauung hineinziehen
• Raumwirkung zur General-von-Holzing-Str. durch abwechselnde Rhythmisierung niedriger Mauern der Garagen- und Stellplatzumgrenzung mit davorliegendem Baumpaket und Wohngebäuden . Die höherliegenden Einfamilienhäuser können über diese hinweg bzw. zwischen den Gebäuden hindurchschauen – keine Abriegelung des Sichtbezugs nach Süden.

Verkehrskonzept
• Die Parkierung bleibt weitestgehend am Quartiersrand in Garagen/Stellplatzhöfen und Tiefgaragen unter den Mehrfamilienhäusern
• Nur Besucherparkplätze für „Kurzzeitparken“ liegen an der Spielstraße
• Befahrbarkeit der Spielstraße für Ein- und Ausladen und Müllfahrzeug ist möglich
• Parkierung zum Anfahren der Tagespflege direkt vor dem Eingang
• Minimierte Erschließungsstraßenfläche
• Fuß- und Radweg verbindet alle Anlieger mit dem Dorf und der Landschaft

Freiraumkonzept
• Die Landschaftsterrassen und ein Fly-over am Übergang in die Bachaue laden zum nachbarschaftlicher Dialog, Austausch und gemeinsamen Feiern mit Erleben des „wilden Schwarzwalds“ ein
• Der Zwischenraum zwischen Aue und Quartier ist bewusst offen gehalten
• Die in den Innenhöfen vorgesehenen Obstbäume ziehen die freie Landschaft ins Quartier. Mit den Geländemodellierungen machen diese die Ableitung und den Rückhalt des Niederschlags sichtbar und erlebbar.
• Die Innenhöfe mit der rückwärtigen Erschließung der privaten Grundstücke als Rückzugsräume stehen im Kontrast zu den belebten Plätzen
• Mit dem Bodenmanagement und dem Verbleib des Aushubs wird die Neigung des Geländes reduziert und die Bebauung vor dem HQ-extrem geschützt
• Die Querverbindung im Quartier kann zuküntig an den Fußweg, der im Westen die Möhlin quer anbinden und so eine engere Verknüpfung schaffen
• Die innere Bebauung bietet wunderbare Ausblicke in Richtung Hörnle und Ölberg

Beurteilung durch das Preisgericht

Der städtebauliche Entwurf findet die richtigen stadträumlichen Antworten auf die vorhandene Grundstückssituation. Die angrenzenden Bebauungsstrukturen werden angemessen aufgenommen und im Kontext dieser Weiterentwicklung zu einem eigenständigen, offenen Wohngebiet an der Schnittstelle zum Landschaftsraum der Möhlin entwickelt. Die Verzahnung mit den südlichen Freiflächen wird geschickt in das Quartier
hinein entwickelt und schafft fĂĽr alle zukĂĽnftigen Bewohner einen Bezug, Orientierungen
zu dieser einmaligen sĂĽdlichen Ausrichtung. Das vorgeschlagene ErschlieĂźungssystem
unterstützt diesen Charakter und gewährleistet hohe Aufenthaltsqualitäten im
öffentlichen Raum in den geplanten Wohnstraßen und schafft attraktive Übergänge,
Platzbereiche, die positiv von Ost nach West und vom Landschaftsraum in die bestehenden Wohngebiete vernetzt werden. Die Parkierungsschwerpunkte im Norden an der bestehenden Erschließungsstraße schaffen diese qualitativen Spielräume in dem zukünftigen Wohnumfeld.

Der gewünschte integrative Charakter des neuen Wohngebietes wird durch die Wahl unterschiedlicher Bau- und Gebäudetypologien in den jeweiligen Baufeldern unterstützt und gefördert. Tagespflege, betreutes Wohnen, Baugemeinschaften und weitere Sondernutzungen sind richtig verortet, Wohnen für alle Gesellschafts- und Lebensformen in einem direkten Nebeneinander. Der Entwurf generiert die richtige Maßstäblichkeit und schafft robuste Siedlungsstrukturen für die zukünftig notwendigen Flexibilitäten „neuen Wohnens“. Der den Gebäuden zugeordnete Freiraum und die öffentlichen Grünräume versprechen hohe Nutzungs- und Erlebnisqualitäten im direkten Wohnumfeld. Die geplanten großzügigen Innenbereiche sollten auch in der späteren Realisierung ihre Offenheit und Durchgängigkeit bewahren.

Das Gremium äußert den Wunsch einer verbesserten Verknüpfung von bestehender
Kita und der geplanten Kindergartenerweiterung. Ăśber den querenden ErschlieĂźungsweg
sollte konstruktiv nachgedacht werden. Im Verhältnis zu den anderen Arbeiten liegt
der Entwurf bei der Geschossfläche im unteren Bereich. Dies sollte im Hinblick auf mögliche Verdichtungspotenziale weiterentwickelt werden. Zusätzliche Geschosse in Teilbereichen könnten angedacht werden. In den Bereichen der Parkierungsschwerpunkte
sieht das Preisgericht Potenziale zukünftiger zusätzlicher Bebauungen, sollten die Stellplatzbedarfe sich reduzierend entwickeln.

Ein städtebaulicher Entwurfsansatz, der für den Ort eine hervorragende Grundlage für
die zukünftige Entwicklung nach dem von den Verfassern titulierten Motto „Allengerechtes
Wohnen“ aufzeigt.
Lageplan

Lageplan

Schwarzplan

Schwarzplan

GrĂĽn- und ErschlieĂźungsplan

GrĂĽn- und ErschlieĂźungsplan

Entwurfsidee

Entwurfsidee

Bebauungsstruktur

Bebauungsstruktur

Freiraumkonzept

Freiraumkonzept

Verkehrskonzept

Verkehrskonzept

Schnitt 1

Schnitt 1

Schnitt 2

Schnitt 2

Schnitt 3

Schnitt 3

Wettbewerbsmodell

Wettbewerbsmodell

Wettbewerbsmodell

Wettbewerbsmodell

Wettbewerbsmodell

Wettbewerbsmodell

Wettbewerbsmodell

Wettbewerbsmodell