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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2018

Neubau der Gesamtschule Sieglar in Troisdorf

Anerkennung

Franz&Sue

Architektur

Erläuterungstext

Ein Ensemble aus drei Baukörpern gruppiert sich um den zentralen Platz. Schule und Veranstaltungszentrum stehen in enger Beziehung zueinander und werden um das freigestellte und sanierte Bibliotheksgebäude ergänzt.

Städtebau
Die unterschiedlichen Funktionen werden auf drei Baukörper aufgeteilt, welche durch ihre Stellung einen gemeinsamen und räumlich gefassten Platz bilden. Der Hauptzugang erfolgt von Süden über die neu gestaltete Promenade. Die Gebäude unterscheiden sich entsprechend ihrer Anforderungen in ihrer Typologie und Erschließung. Durch die einheitliche Fassadengestaltung bilden sie gemeinsam ein Ensemble mit hohem Wiedererkennungswert.

Die Schule
Durch die Lage der Schule zwischen dem südlichen Schulhof und dem nördlichen Mehrgenerationenpark profitieren die Schüler von unterschiedlichen Freiraumqualitäten. Das Foyer mit dem zentralen Haupteingang übernimmt eine Verteilerfunktion und ermöglicht eine einfache Orientierung. Zwei großzügige Treppen erschließen sämtliche Funktionen, Lufträume ermöglichen Blickbeziehungen zwischen den Geschossen. Die Verwaltungs- und Lehrerbereiche sind im Erdgeschoss gut erreichbar. Die naturwissenschaftlichen Unterrichtsräume sind gemeinsam im ersten Obergeschoß Richtung Schulhof angeordnet.

Das Veranstaltungszentrum
Sämtliche Bereiche, welche auch außerschulisch genutzt werden sind in einem eigenständigen Baukörper zusammengefasst und über einen überdachten Weg mit der Schule verbunden. Im Erdgeschoss des Veranstaltungszentrums befinden sich der Ganztagesbereich und die Lehrküchen. Die Mensa und Aula sind für große Veranstaltungen zusammenschaltbar. Zwei Musikräume können mit mobilen Trennwänden geöffnet als große Bühne genutzt werden.

Die Bibliothek
Die Bibliothek wird freigestellt und saniert. Durch den eigenständigen Baukörper ist ihre Funktion als Stadteilbibliothek ablesbar und eine langfristige Entwicklung unabhängig von den anderen Funktionen möglich.

Freiraum
Durch den Neubau der Gesamtschule und die damit verbundenen, umfangreichen Veränderungen im Schulcampus-Areal von Sieglar eröffnet sich die Möglichkeit, das Gesamtgrundstück neu zu bespielen.
Die große Chance besteht darin, ortsräumliche Bezüge zu stärken und neue, verbindende Freiräume zu positionieren. Das landschaftsarchitektonische Konzept versteht sich daher als übergeordnete Maßnahme im städtebaulichen Sinne.

Beurteilung durch das Preisgericht

Um den zentralen Campus organisiert der Verfasser die drei Bausteine des Schulstandortes Sieglar in Troisdorf. Er positioniert direkt am Zugang zum Plangebiet, an der Edith-Stein-Straße, sein Veranstaltungszentrum mit Aula und Mensa im Erdgeschoss sowie dem technisch-musischen Bereich im Obergeschoss, den als Kamm organisierten Schulbaukörper im Norden sowie, unter Umnutzung des Bestandsgebäudes, die Bibliothek an der Süd-West-Ecke des Campus.
Der Campus mit seiner Bebauung öffnet sich zum Heinrich-Böll-Gymnasium und bindet dieses in ein Ensemble ein.

Die Positionierung der Parkanlage für Kfz im Nordwesten des Plangebietes kann nicht überzeugen, sie wäre auf Grund der Topographie nur schwierig zu realisieren.
Die Erschließung der Aula über/durch die Mensa wird problematisch gesehen.
Die Grundrisse des Schulbaukörpers werden aus schulpädagogischer Sicht positiv bewertet, diskutiert werden die räumliche Enge und die Nordausrichtung der Höfe des schulischen Kammgebäudes, dies kann nicht vollständig überzeugen.
Die Nutzflächen des Obergeschosses des Bibliotheksbaukörpers sind nicht geforderter Bestandteil des Raumprogramms.
Im Freiraum sind die geforderten Pausenhofbereiche nicht explizit dargestellt, eine mögliche Anordnung in der Campusfläche würde auf Grund der notwendigen Einfriedung jedoch das gewählte Konzept in Frage stellen.
Die Grundidee eines weitläufigen, offenen Campusgeländes ist sehr ambitioniert. Die gewünschte Abtrennung der Schulhöfe von den öffentlichen Räumen lässt sich bei diesem Konzept allerdings nur schwer umsetzen. Die Ost-West-Achse wird in ihrer Benutzbarkeit für Fußgänger und Radfahrer eingeschränkt. Der Parkplatzstandort im Park ist, auch aufgrund seiner Entfernung zu den Gebäuden, nicht nachvollziehbar. Die Anbindung des Nord-Süd-Weges an den Schwabenweg ist nicht ausformuliert.
Eine erfreuliche Arbeit, die in den wirtschaftlichen Kenndaten eher am oberen Rand einzuordnen ist, die ihre Stärken zunächst im städtebaulichen Ansatz jedoch mit funktionalen Mängeln hat.
EG

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OG 1

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