modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 01/2019

Erweiterungsbau Freie Montessorischule Huckepack in Dresden

3. Preis

Preisgeld: 7.500 EUR

Reinhard Angelis, Planung • Architektur • Gestaltung

Architektur

barbara willecke planung . freiraum

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf besticht durch eine klare städtebauliche Geste und das Konzept, Alt- und Neubau zu einem Ensemble weiterzuentwickeln, das zukünftig auch den Neubau der Turnhalle einbinden könnte. Während der Altbau sich introvertiert verhält, bietet der Neubau im Norden eine Erweiterung des öffentlichen Raumes und öffnet sich zu diesem. Durch den Platz gelingt eine überzeugende Eingangsgeste für beide Schulgebäude und ein Angebot für das Quartier. Allerdings erscheint die Durchwegung durch Einengung im Süden räumlich beengt und die Adressbildung von hier nicht gelungen. Der Lesegarten wird als gutes Raumangebot in Verbindung mit der Bibliothek gewertet. Nicht überzeugen kann die durchgehende Kante und Gestaltung der Freifläche an der östlichen Seite des Baukörpers. Sie müsste vielmehr in Verbindung mit den angrenzenden Nutzungen differenziert und die Verzahnung mit dem Freiraum gesucht werden. Bemängelt wird, dass von 13 Bestandsbäumen nur 5 erhalten werden. Außerdem ist die Anlieferung nicht gelöst. Der aus dem städtebaulichen Konzept resultierende mäandrierende Baukörper hat in der inneren Organisation Zwänge und recht lange Wege zur Folge. Grundsätzlich positiv hervorgehoben wird die klare horizontale Zonierung der Funktionsbereiche in 3 Ebenen: Im Erdgeschoss öffentlichkeitswirksame Nutzungen, im 1. Obergeschoss Verwaltung und Fachräume, im 2. Obergeschoss Oberstufe und Gymnasium. Im Erdgeschoss steht der Eingang leider nicht im Einklang mit der guten städtebaulichen Lösung und wirkt durch die notwendige 90 Grad Drehung wenig großzügig. Der Aufzug liegt grundsätzlich ungünstig. Ebenso engt die Haupttreppe die räumlichen Verbindungen in den Obergeschossen unnötig ein. Der Zugang zur Bibliothek vorbei an Toiletten und Aufzug ist so nicht denkbar und auch der interne Weg zur Cafeteria ist zu lang. Ihre Öffnung zum Quartier ist an dieser Stelle nur bedingt möglich. Ein Tausch mit der Lehrküche wäre hier sinnvoll. Die Überlagerung von Mensa und Veranstaltungsnutzung wird kontrovers diskutiert, da keine unabhängige Nutzung (z. B. Vorbereitung einer Veranstaltung) möglich ist. Die Platzersparnis schlägt sich aber in einer positiven Flächenbilanz nieder. Räumlich können leider nicht alle Bereiche überzeugen. Vor allem entstehen hier keine nutzbaren „inneren Mitten“ für die Oberschule und das Gymnasium, sondern nur aufgeweitete Verkehrsflächen. Hier könnte eine größere Raumtiefe die Situation entspannen und eine bessere Nutzbarkeit ermöglichen. Die Fassade wirkt noch recht beliebig. Die horizontale Ausrichtung erlaubt zwar eine gute Belichtung der Räume, ist aber noch nicht überzeugend strukturiert. Die Kennzahlen lassen auf eine wirtschaftliche Umsetzung schließen. Das Manko der großen Hüllfläche wird durch eine gute Tageslichtausbeute relativiert. Auch in den Verkehrsflächen ist immer ein Außenraumbezug möglich.