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Städtebaulicher und landschaftsarchitektonischer Ideenwettbewerb | 11/2001

Umfeldgestaltung der Elisabethkirche

1. Preis

scape Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

PASD Feldmeier Wrede Architekten BDA Stadtplaner SRL PartG mbB

Architektur

Erläuterungstext

Das Ensemble Elisabethkirche hat eine über die Stadtgrenzen von Marburg hinausgehende Bedeutung. Der Kloster- und Deutschordenskomplex des Ensemble zieht Bürger, Wissenschaftler, Pilger und Gäste an. Seiner hohen kunst- und kirchengeschichtlichen Bedeutung sowie seinen Funktionen als Umfeld der universitären Einrichtungen wird der Stadtraum momentan jedoch nicht gerecht. Ausgangspunkt für die Neugestaltung des Stadtraums Elisabethkirche ist die Ost-West-Ausrichtung der Kirche: Orthogonal zu dieser Hauptachse wird ein durchgehender Bodenbelag aus Sandsteinplatten ausgerichtet, der sich gleich einem Teppich zwischen Stadt- und Wasserkante aufspannt und dem Ensemble eine neue Einheit verleiht. Historische Gebäude sind in den fließenden Platzraum eingestellt; neu hinzugefügte Elemente wie das Rasenplateau im Gartenhof und der Firmaneiplatz werden bewußt herausgeschnitten. Die Raumkanten des Ensembles werden gestärkt: Die historische Einfassungsmauer fungiert als Stadtkante; im Bereich des Gartenhofes faßt das neue Museum und Gemeindezentrum den Raum.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf nimmt sowohl städtebauliche als auch historische Bezüge auf, indem der Elisabethkirche eine klare Raumkante in Form eines Museums/Gemeindezentrums gegenübergestellt wird. Der viergeschossige Baukörper fast den dadurch \"gewonnenen\" Platz und führt ihn direkt zum Schwarzen Wasser. Das Gebäude deckt damit die städtebaulich unbefriedigende Situation der Parkhausbebauung ab. Der Verfasser spricht von einer \"Stadttapete\", die sich auch in ihrer Materialbeschaffenheit als Natursteinwand mit vorgestelltem Glaskubus abhebt. Durch die insgesamt zeitlose Fassaden- und Materialqualität fügt sich die Bebauung in die vorhandene Stadtsilhouette maßstäblich ein. Die historische Abgrenzung zur Elisabethstraße und Deutschhausstraße wird beibehalten. Lediglich der direkte Zugangsbereich zum Hauptportal wird durch eine großzügige Freitreppenanlage zur Elisabethstraße aufgewertet. Durch Reduzierung der Verkehrsflächen wird in diesem Bereich ein \"Mehr\" an Fußgängerfläche gewonnen.
Der Platz soll insgesamt einheitlich mit einem Sandsteinplattenbelag als Steinerner Platz bis an die historische Einfassung ausgebildet werden.
Der Platz wird in seiner Raumfolge als Gartenhof mit Rasenpodest bzw. Firmaneiplatz als eingesenkter Platz jeweils neu akzentuiert. Durch die vorgesehene Platzgestaltung ist eine insgesamt hohe Funktionalität gegeben.
Wesentlich prägender Baumbestand wird erhalten und als Unterstützung der Abgrenzung zur Deutschhausstraße durch eine geschnittene Lindenreihe ergänzt.
Die Weiterführung der Fußgängerbeziehung über das Schwarze Wasser hinaus und damit die Einbeziehung weiterer Stadtquartiere ist insgesamt positiv zu bewerten.