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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2019

Neubau für die Sekundarstufe II und einer Zweifachsporthalle für die Inklusive Gesamtschule Rosenhöhe in Bielefeld

3. Preis

Preisgeld: 17.500 EUR

brewittarchitektur GmbH

Architektur

Kortemeier Brokmann Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Neubau definiert eine neue Adresse mit weithin sichtbarer Identität und verortet den Campus an der Straße.

An der zentralen Erschließung wechseln sich - wie an einer Perlenkette gut auffindbar aufgereiht - Neu- und Bestandsgebäude sowie Patios, Plätze und das Sportforum ab.
Es ergeben sich vielfältige Beziehungen zur Natur ebenso wie zur vorhandenen Infrastruktur.

Das Haus bietet in effektiver, übersichtlicher Nutzungsanordnung den stabilen Rahmen für die freie Ausgestaltung vielfältiger pädagogischer und inhaltlicher Nutzungen und kann aufgrund seiner robusten Struktur auch künftigen, wechselnden Szenarien Raum bieten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser organisieren einen viergeschossigen Hauptbaukörper der Sek 2 und eine zweigeschossige Sporthalle und verbinden diese im Obergeschoss mit einem eingeschossigen, breiten Übergang. Die Haupterschließung der beiden Baukörper erfolgt somit überdacht und unter der Verbindung sowohl in den Klassentrakt, in die Sporthalle als auch in den im Obergeschoss der Sporthalle gelegenen IVK Bereich. Eine außerschulische Nutzung der Sporthalle ist somit problemlos möglich, gleichzeitig wird mit der Sporthalle / Aula die gewünschte Adressbildung zur Rosenhöhe geschaffen. Die Größen der Geräteräume sind allerdings zu klein dimensioniert und ein zweiter Rettungsweg aus der Sporthalle fehlt. Die eingeschossige Anbindung im Obergeschoss ist Aufenthaltsbereich für Schüler und schafft gleichzeitig die Verbindung zwischen Sek II und IVK mit einer hohen Aufenthaltsqualität. Durch den schmalen, viergeschossigen Baukörper wird ein gut proportionierter Schulhof geschaffen, der von den Verfassern als grüne Passage als Verbindung zwischen der Sekt II und der Sek I beschrieben wird. Das Erdgeschoss ist klar organisiert mit einer großzügigen inneren Passage, wobei sich allerdings die Therapieräume zum Schulhof organisieren, welches vom Preisgericht als nachteilig beurteilt wird. Das Selbstlernzentrum liegt im Erdgeschoss und ist in den Hang hineingeschoben und wird lediglich über ein großes Glasoberlicht belichtet. Die Musikräume sind am Selbstlernzentrum angelagert und werden nach Süd/Osten über einen Lichthof mit Sitzstufen zum Wald und nach Nord/Westen mit Orientierung zur Sek I belichtet. Die Treppenräume im Erdgeschoss wirken etwas unproportioniert und überdimensioniert. Die Obergeschosse sind klar strukturiert und schaffen nach Süden hin eine offene Lernzone mit großzügiger Verkehrsfläche. Die geschützte Dachterrasse im Obergeschoss oberhalb der Sporthalle erscheint als Restfläche und wird voraussichtlich nicht die gewünschte Qualität erhalten. Wirtschaftlich liegt die Arbeit im mittleren Bereich, allerdings erscheinen die geschosshohen Verglasungen mit den großen, öffenbaren Fensterflügeln und den vorhergehenden Glasbrüstungen sehr aufwändig. Eine breite Landschafstreppe bildet das signifikante Gelenk zwischen den beiden geschickt angeordneten und wohltuend proportionierten, unaufgeregten Baukörpern. Gebäude und Landschaft treten in einen spürbaren Dialog. Den Verfassern gelingt es, verschiedene, hofartige baumbestandene Freiraumsituationen entstehen zu lassen mit hoher Nutzungs- und Aufenthaltsqualität. Insgesamt stellt die Arbeit einen guten Beitrag zur gestellten Aufgabe dar und überzeugt mit gut positionierten und wohlproportionierten Baukörpern städtebaulich auch als sichtbares Zeichen an der richtigen Stelle.