Neubau eines Kulturcentrums am Theodor-Fliedner-Gymnasium in Düsseldorf

Der Entwurf fügt sich städtebaulich in den Bestand ein und bleibt unaufgeregt gegenüber
dem Hauptgebäude. Die eingeschossige Planung wirkt zurückhaltend und überzeugt
durch seine Leichtigkeit. Das Gebäude gruppiert sich mit einer U-Form um einen
zentralen Andachtsraum.
Dabei sind die beiden längeren Flanken jeweils für die Nutzung von Musik und Kunst
angedacht. Es entsteht dadurch eine sinnvolle Teilung der beiden Bereiche, die eine gute
Nutzungsmöglichkeit ohne gegenseitige Beeinträchtigungen verspricht.
Beide Fachbereiche verfügen jeweils über gut zugeordnete Abstellbereiche.
Durch den hohen Fensteranteil ist von guter Belichtung der Bereiche auszugehen.
Der mittlere Teil ist der geplante Andachtsraum- dieser ist unter einen Glasdach
angeordnet und soll durch schiebbare Elemente frei unterteilbar gestaltet werden können.
Der im Erläuterungsbericht beschriebene Werkstatt-Charakter des Gebäudes ist nach
Bewertung der Jury leider wenig ablesbar und wirkt nicht stimmig.
Dem Wunsch der Ausloberin, das Gebäude in zwei Bauabschnitten herzustellen ist
konzeptionell zwar nachgekommen worden, scheint aber in der Praxis schwer
realisierbar. Die Idee eines zentralen Andachtsraums ist überzeugend.
Diese ist jedoch raumkonzeptionell nicht zu Ende gedacht: Die verbleibenden schmalen
Erschließungsflure erscheinen problematisch, besonders bei individueller Nutzung des
Andachtsraums unabhängig vom Schulstundenplan. Im ersten Bauabschnitt würde die
Erschließung der Schulräume aus dem Außenraum erfolgen müssen- dieses erscheint
nicht praktikabel und auch schwer umsetzbar.
Die geplante Teilung durch eine große Anzahl von mobilen Trennwandelementen ist nicht
gut nachvollziehbar- der eigentliche Raum verbleibt dadurch undefiniert.
Die Jury hat sich entschlossen die ansonsten gute Konzeption mit einer Anerkennung zu
würdigen.