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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2018

Wasserstadt Oberhavel - Quartier "Wohnen am Park" in Berlin

Wohnen am Stadtwald

Wohnen am Stadtwald

Engere Wahl

STUDIO SCHULTZ GRANBERG - Städtebau und Raumstrategien

Architektur

Ludloff Ludloff Architekten GmbH

Architektur

SCHÖNHERR Landschaftsarchitekten PartmbB (ehem. herrburg LA)

Landschaftsarchitektur

EIBS Entwurfs- Ingenieurbüro für Straßenwesen GmbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Konstruktion / Erscheinungsbild
Bei aller Vielfältigkeit der Wohntypologien und obwohl sich einzelne Häuser zunächst
als Nachbarschaft und erst dann als urbanes Quartier verstehen, bilden sie, bei aller Vielfältigkeit ein erkennbares übergeordnetes Ensemble Wasserstadt Oberhavel. Dies wird durch die einheitliche Verwendung von vertikalen Holzverkleidungen unterstützt. Während die Erdgeschoßzonen einen massiven Sockel aus scharriertem Beton oder Mauerwerk erhalten, schlagen wir für die hochgedämmten Fassaden oberhalb des Sockels ein „leichtes Kleid“ aus Robinienholzlamellen vor. Dieses dauerhafte, heimische Laubholz kann in Teilen auch begrünt werden.

Gebäudehülle als aktiver Schutz des Mikroklimas
Die Fassadenkonstruktion mittels Holzlamellen trägt zu einer Reduzierung der Schallemissionen des gesamten Quartiers bei, da Schallreflektionen verhindert werden, darüber hinaus funktionieren die Fassaden wie Absorber eines Konzerthauses, da die Fassadendämmung zum Kälteschutz, über die Fugenanteile ebenfalls schallabsorbierend wirkt. Abgesehen davon wird die thermische Reflektion bei starker Besonnung reduziert, die Bauteile heizen sich im Sommer nicht auf, sodass ungewollte solar bedingte Überwärmungen vermieden werden.

Verwendung nachwachsender Baustoffe
Die Gebäude sind derart vorstrukturiert, dass eine Errichtung in Holz oder
Holzhybridbauweise mit hohem Vorfertigungsstandard problemlos möglich ist. Es ist sinnvoll Treppenkerne und Aufzüge als aussteifende Elemente in Stahlbetonbauweise zu errichten, Decken als Stahlbeton-Holzverbundecken und Fassaden in Holzrahmenbauweise zu fertigen. Neben einem zeitoptimierten Bauablauf und der Reduzierung von Bautoleranzen durch ein hohes Maß an Vorfertigung garantiert die Verwendung von Holz als CO²-neutraler nachwachsender Rohstoff, neben der sinnvollen Reduzierung der betonierten Anteile, eine Gewichtsersparnis des Rohbaus bis zu 40%. Dies wirkt sich kostensparend auf alle übrigen tragenden Bauteile, insbesondere auf die Dimensionierung der Gründung, aus. Die hier nur skizzenhaft dargestellten Konstruktionen sind eingebunden in ein nachhaltiges Gesamtkonzept der Gestaltung der Räume als Rückzugsorte und Orte der Kommunikation gleichermaßen und verbinden sich in den Aufenthaltsqualitäten der Außen- und Innenräume, sowie biologischen und klimatischen Herausforderungen zur Sicherung der Gebäude und des Quartiers nach DGNB Standard Platin.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der zentral gelegene Stadtwald wird um öffentliche und gemeinschaftliche Nutzungen ergänzt und ist grüner Mittelpunkt des neuen Quartiers. Hier laufen alle Wege zusammen. Denkmalgeschützte Gebäude, Kindergarten und Freizeitnutzungen befinden sind in „Lichtungen“ unter Bäumen. Jedes Baufeld bekommt eine Adresse am Grün, die Havel ist nicht weit.

Das Grundstück besitzt mit ca. 25% Flächenanteil einen üppig gewachsenen Anteil öffentliches Grün. Hier befinden sich zwei Freiraumcharaktere: Der geschützte Bereich wird minimal durch offenporige Wege erschlossen und bleibt naturnah erhalten. Lediglich zwei denkmalgeschützte Gebäude und Spielinseln befinden sich hier. Außerhalb des geschützten Biotops bietet ein breiter Boulevard Raum für öffentliche Nutzungen, die in lockerer Anordnung am Waldsaum stehen.

Der städtebauliche Entwurf gliedert die Baumassen in einzelne Baufelder, die sich als Nachbarschaften verstehen. Jede Nachbarschaft besteht aus unterschiedlichen Charakteren, einem Langhaus, einem Turmhaus und einer Stadtvilla. Innerhalb jeder Nachbarschaft bieten die einzelnen Charaktere unterschiedlich zusammengesetzte Wohntypologien an.

Die bewusst gewählte „Typologie des Hybrids“ verbindet auf charmante Weise die Vorteile einer urbanen, innerstädtischen Blockstruktur mit den Vorteilen einer offenen Zeilen- und Solitärbebauung. Es entstehen halb-private, gut besonnte und durchlüftete Hofsituationen mit Südausrichtung, die gleichzeitig Schutz vor den Schallemissionen der angrenzenden Straßen bieten.
Modell

Modell

Blick von Südwesten, die Havel im Vordergrund

Blick von Südwesten, die Havel im Vordergrund

Isometrie mit Blick von Südwesten

Isometrie mit Blick von Südwesten

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Diagramme

Diagramme

Wohnungsgrundriss Erdgeschoss

Wohnungsgrundriss Erdgeschoss

Wohnhof

Wohnhof

Wohnungsgrundriss Regelgeschoss

Wohnungsgrundriss Regelgeschoss

Modell

Modell

Wohnungsschema

Wohnungsschema

Schnitt

Schnitt