modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 01/2019

Wohnhochhaus Nordbahnhof Wien - Baufeld 2

2. Rang

AllesWirdGut

Architektur

HERTL.ARCHITEKTEN ZT GMBH

Architektur

DnD Landschaftsplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

'Die Einzelgebäude des Ensembles sind so gesetzt und geformt, dass ein Netz von kleinmaßstäblichen Stadtplätzen entsteht, welches die markanten Freiräume der Nachbarschaft (Nordbahnplatz und freie Mitte) miteinander in Verbindung setzt. Jeder dieser Plätze erhält über eine ihm zugeordnete öffentliche Nutzung seine spezielle Rolle im Gesamtgefüge. Arkaden oder Vordächer stellen jeweils die Verbindung her zwischen Platz und dazugehörigem Gebäude.
Erweiterung des Nordbahnplatzes für einen Gastgarten Entre-Platz für alle Gebäude Vorplatz zwischen Hochhäusern für Gewerbenutzung Vergrößerung der freien Mitte mit Gemeinschaftseinrichtungen im Austausch mit der Nachbarschaft Städtebau: das Tor zwischen Nordbahn- und Nordwestbahn-Park Unter allen Verbindungen des Nordbahnhofviertels mit seiner Nachbarschaft hat die Einmündung der Taborstraße in die freie Mitte eine Sonderstellung: Hier trifft der neue Stadtteil auf einen Platz, hier kommen sich die zwei großen zentralen Parks Nordbahn- und Nordwestbahnpark am nächsten. Wir reagieren auf diese besondere Situation, indem wir das Baufeld 2 'anspitzen': Die Nordfassade zur Taborstraße wird auf beiden Seiten abgefast: Nordbahnplatz (als Ende des Nordwestbahn-Parks) und freie Mitte können sich so buchstäblich berühren.
Nordbahnplatz ergänzen
Zum Nordbahnplatz hin entsteht eine dem Platz zugewandte Fassade, deren Proportion sich einfügt in die Runde aus schmalen hohen Häusern, die sich aus der Funktion des Platzes als vielarmiger Kreuzung ergeben. Der Nordbahnplatz findet so seinen östlichen Abschluss, er kann damit zur freien Mitte weiterleiten. An der Kreuzung wird außerdem genug Platz frei, sodass hier ein Gastgarten die Besucherinnen aus dem Westen empfangen kann.
Gute Nachbarschaft:
Sonne für alle Die vorgenommene Anpassung der Baukörper löst gleichzeitig das Belichtungsproblem für beide Anrainer der Taborstraße: Zum einen ist die Belichtung jeglicher Baukörperformen auf Baufeld 3 sichergestellt, zum anderen werden reine Nordfassaden auf unserem Baufeld vermieden. Interessanter Weitblick aus allen Wohnungen Außerdem: Aus der Baukörperstellung ergibt sich trotz der hohen Bebauungsdichte ein interessanter Weitblick aus jeder Wohnung.' (AWG, DnD, Hertl)

Beurteilung durch das Preisgericht

Die grundsätzliche Bereitschaft zur Aufnahme des Leitbildes wird sehr positiv beurteilt. Die stark polygonal geformten Baukörper schaffen einen spannenden Zwischenraum. Vor allem im Inneren wird das darin liegende Potential jedoch nicht ausgeschöpft – im Gegenteil: an etlichen Stellen kommt es zu unangehmen Winkeln und Verzügen. Insgesamt wird die Konstellation der Volumina als zu eng empfunden. Hier liegt auch die Schwäche des Projektes, dass es die Durchwegung anstatt einer klaren Raumsequenz folgend eher als labyrinthischen Charakter entwickelt. Insgesamt scheint die Dichte überbordend, was vor allem durch Mehrflächen im Ideenteil erzeugt wird. Hier wirkt auch die Gebäudehöhe an der Nordbahnstraße zu hoch angelegt (Plan zeigt zwar 21.00 m, die Fassade jedoch 22.30 m). Wiewohl die Aussicht aus den Baukörpern in der diagrammmatischen Darstellung positiv dargelegt wird, wird die sich haarscharf ausgehende Belichtung der Aufenthaltsräume kritisch gesehen. Die Grundrisse werden als zu speziell und z.T. als ineffizient gesehen. Insbesondere die schlechte windtechnische Beurteilung ruft Bedenken hervor.