Freianlagen BildungsCampus Herford

Die Arbeit besticht durch die konsequente Entwicklung eines urban wirkenden Boulevards, der – dem Ort angemessen – auch der Erschliessung dient. Die daran angelagerten Plätze sind angemessen dimensioniert und jeweils räumlich mit gut nutzbaren Sekundärgebäuden gefasst: die Campusmitte mit Lernräumen für die Studierenden, der Platz am Trafo richtigerweise mit Kiosk, die Radstation eher öffentlich, so dass eine Verbindung zum nördlich entstehenden Nahversorgungszentrum entstehen kann. Die Verbindungsspange selbst ist jedoch zu wenig prägnant ausgebildet und der Campusplatz weist nur eine geringe Aufenthaltsqualität auf. Der Boulevard soll das städtebauliche Rückgrat werden, ob dies mit dem sehr zergliederten Straßenraum gelingt, ist fragwürdig. Die Zierkirschen entfalten zu wenig räumliche Prägnanz für diesen Ort. Auch die Idee des durchgehenden Stadtbodens mit dem Pflasterbelag auf dem Boulevard widerspricht der Nutzung als Haupterschließung. Der Fußweg nördlich der Gebäude schafft klare Fuß- und Radwegeverbindungen zur Vlothoer Straße und zur Hammersmith Kaserne. Der Vorschlag für den Casinogarten überzeugt, auch die Öffnung der Grünflächen mit der Anbindung nach Westen ist mit dem neuen Fußweg gut gelungen. Die Stellplätze werden dezentral angeordnet, einige Stellplätze sind damit gebäudenah angeordnet. Durch die Erschließung über die Platzflächen, die auch dem Aufenthalt dienen sollen, entstehen jedoch erhebliche Nutzungskonflikte. Die barrierefreie Erschliessung des Casinos zum Garten fehlt. Die Rampe am Kongresszentrum ist in der Lage richtig – allerdings wirkt die Erscheinung mit der Wandscheibe viel zu massiv. Ein Wegeleitsystem ist nicht erkennbar.
Insgesamt stellt diese Arbeit einen guten Beitrag dar, der im Detail jedoch Schwächen aufweist.