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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2019

Neubebauung Wohnen für Studierende auf dem Unicampus Stuttgart-Hohenheim am Standort Fruwirthstraße

2. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

hirner & riehl architekten und stadtplaner partg mbb

Architektur

TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit bietet eine wertvolle Antwort auf die gestellte Aufgabe in mehrerlei Hinsicht: städtebaulich, außenräumlich, architektonisch und funktional. So wird für die, für den Campuseingang wie für die städtebauliche Grundstruktur der Ho¬henheimer Anlage wichtige, zukünftig allee-bestandene Fruwirthstraße von einem 4-geschossigen Apartmentgebäude begleitet und damit näher definiert. Dahinter entwickeln sich bis zu den Erdhügelhäusern - in die Topografie eingestreut - Punkthäuser mit 6er Wohngemeinschaften.
Mit der Topografie geht der Verfasser bewusst und gekonnt um. Die Vorschläge sind in allen Teilen nachvollziehbar. Die Verbindung und gleichermaßen Abgrenzung zum geplanten Grünzug schafft gute Zugänglichkeit bei ablesbarem Gebäudeensemble.
Das lineare Gebäude und zwei der drei Punkthäuser definieren einen zentralen Platz, der zugleich Aufenthalts- und Erschließungsfunktion wahrnimmt. Dieser zentrale Aufenthaltsbereich zeigt dabei maßvolle Größe. Parallel entstehen durch Verschwenkung einzelner Punkthäuser interessante Durchblicke sowie Räume von angenehmem Zuschnitt.
LKW- bzw. behindertengerechte Stellplätze sind gut angeordnet, der Müll ist allerdings zu prominent und störend un¬tergebracht.
Erschließung und Funktion
Das straßenbegleitende Apartmentgebäude weist im östlichen Teil eine Durchgangszone auf, die zugleich die Möglich¬keit von Fahrradstellflächen bietet. Hier ist anzuraten, dass die Erdgeschosserschließung klarer definiert wird - insbeson¬dere im Hinblick auf eindeutig angelegte Zugänge sowie die Ausbildung der Fassade. Der schmale westliche Durchgang im Erdgeschoss könnte zum internen Flur werden. Die 4-geschossige Wohnanlage ist über einen Laubengang auf jeder Ebene erschlossen; die Verkehrsfläche des Laubengangs erscheint sehr großzügig bemessen.
Die drei 3-geschossigen Punkthäuser für 6er WGs sind i.A. gut in die Topografie eingefügt; allerdings sollte das westliche Haus auf seine EG-Höhenlage/Geländeoberkante hin überprüft werden.
Wenige Zimmer haben Nordost- oder Nordwest-Ausrichtung, die Mehrzahl sind auf eine günstigere Himmelrichtung ausgerichtet. Die Grundrisse der 6er WGs erscheinen angemessen und gut proportioniert; im Küchen/Essbereich wäre etwas mehr Raumbreite wünschenswert.
Der Verfasser schlägt eine Holzmassivbauweise mit Holzfassaden vor. So nachhaltig der Werkstoff auch ist, im vorge¬schlagenen Fall sind unbedingt Aspekte der Dauerhaftigkeit und des wirtschaftlichen Bauunterhalts zu überprüfen wie auch Themen des sommerlichen Wärmeschutzes, des Speicherverhaltens der Bauteile und des Schallschutzes.
Insgesamt stellt die Arbeit unter Berücksichtigung der o. g. Anmerkungen ein sehr gutes Ergebnis dar.