Hochschule Augsburg Campus 3

Das städtebauliche Konzept ist einfach und selbstverständlich. Alle gesetzten Volumen fügen sich hinsichtlich Ihrer Maßstäblichkeit und Körnung mit ihrer richtigen Nutzungsverteilung gut in das Umfeld ein. Der Städtebau ist klar und übersichtlich in drei Bereiche gegliedert, wobei die belebte Mitte, die als zentrale Erschließungsachse fungiert, gut proportioniert ist. Sie besitzt hohe Aufenthaltsqualität und stellt die Lebensader des Campus dar. Dieser Bereich ist nicht mit Untergeschossen unterbaut. Damit ist die dargestellte Baumreihe möglich und unterstützt damit den Entwurfsgedanken positiv.

Die richtig gesetzten Volumen zur Hochfeldstraße nehmen die vorhandene Raumkante mit gut proportionierten Volumen entsprechend der umgebenden Bebauung auf und bilden den Abschluss an der Ecke Hochfeld-, und Von der Tann-Straße. Sei leiten selbstverständlich auf die zentrale Campusachse, die gleichzeitig die Adresse des Campus bildet, und von der aus alle Eingänge in die Gebäude erschlossen werden. Es sollte darüber nachgedacht werden, den Baukörper an der Ecke Hochfeld-, Von der Tann-Straße, der nach Norden zu Dicht an den Straßenraum gesetzt wurde, etwas zurückzunehmen, um die Hinleitung zur Adresse der Campusachse noch selbstverständlicher zu machen.
Nach Westen zur Wohnbebauung begrenzen die zwei großvolumigen zweigeschossigen zur Wohnbebauung vermittelnden Baukörper zur anderen Seite die Campusachse und spannen einen wohlproportionierte Platzfläche dazwischen auf, die sich zum westlich angrenzenden Wohnquartier hin öffnet und dieses richtigerweise verbindet. Diese damit erzeugte Qualität ist ebenfalls ein positiver Beitrag der Campusentwicklung. Dort werden richtigerweise die öffentlichen Nutzungen, wie das Forum, das erdgeschossige Cafe und das Audimax verortet, wobei die Gebäude-Typologien sehr flexibel zu bespielen sind. Deshalb werden hier folgerichtig die öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss folgerichtig in den oberen Geschossen auch mit den studentischen Nutzungen gemischt. Die anderen Nutzungen für die Studenten, Werkstätten und Labore werden damit an die Hochfeldstraße situiert. Diese Einschränkung wird durch die beschriebene Vernetzung des Campus mit dem Prinz-Karl-Viertel mehr als ausgeglichen - die Hochschule kommt zu den Bewohnern.
Die erforderlichen oberirdischen Stellplätze sind an den Flanken des Einzeldenkmals gerade noch erträglich situiert. Das geforderte Maß an oberirdischen Fahrradstellplätzen ist nicht vollumfänglich erfüllt.

Die Kindertagesstätte nimmt die Proportion der im Süden anschließenden Wohnbebauung wohltuend auf und hat einen gut nach Süden proportionierten Außenbereich. Die fußläufige Anbindung von der zentralen Grünfläche des Prinz-Karl-Viertels verbindet richtig den Eingangsbereich der Kita. Die Erschließung mit Parkierung für die Kita und die Abwicklung des Hohl- und Bringverkehrs von der Hochfeldstraße ist funktional gut gelöst.

Das Einzeldenkmal, das die Verwaltung aufnehmen wird, ist von der Hochfeldstraße hinsichtlich seiner Adresse angemessen freigestellt. Das Audimax ist etwas zu knapp an den Zellentrakt gesetzt. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass die Stirnseite des Zellentraktes sich in die Achse schiebt, an dem auch richtigerweise eine neue Eingangssituation geschaffen werden soll. Dabei wird die Vernetzung nach Süden zu der Kita angemessen berücksichtigt.
Kritisch wird die Unterbauung der Kita mit der Tiefgarage der Hochschule gesehen. Dies ist in der weiteren Überarbeitung zu klären.
Die Erschließung der großvolumigen öffentlichen Gebäude am Prinz-Karl-Viertel ist hinsichtlich der damit erzeugten Immissionen zur Wohnbebauung ebenfalls im weiteren Verfahren zu klären.

Reserveflächen bietet dieser Entwurf nicht an. Sie würden das stimmige Gesamtkonzept konterkarieren.

Unter den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit bleibt die Arbeit im Rahmen.