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Offener Wettbewerb | 02/2019

Hochschule Augsburg Campus 3

Blick von Norden über den Campus 3

Blick von Norden über den Campus 3

3. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

17A ARCHITEKTUR

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau:
Durch seine prägnante, schachbrettartige Struktur aus gestaffelten Gebäuden und Höfen verwebt sich der neue Campus 3 der Hochschule Augsburg mit der Stadt und dem angrenzenden Prinz-Karl-Viertel. Die entstehenden Außenräume bieten die Möglichkeit für unterschiedlichste Freiraumqualitäten. Von Norden des Wettbewerbsgebietes kommend, aus dem Bismarckviertel bzw. der Innenstadt, bildet der Baukörper für die „Community Area“ den Auftakt, gefolgt von den Bausteinen für die „Study Area“ und „Research Area“ im Westen des Grundstückes. Alle drei Baukörper bilden den zentralen Campushof, der als Entrée des neuen Campus dient. Die im Norden als Biotop ausgewiesene Fläche wird mit Ihrem Baumbestand erhalten und so, aufgewertet durch Neupflanzungen, zum grünen Außenraum des Campus. Als Möglichkeit zur Erweiterung dient der vierte Baustein. Er bildet in Kombination mit der „Research- und der Study-Area“ den „Werkhof“- das ruhigere Pendant zum „Campushof“. Im Süden des Wettbewerbsgrundstückes wird das Bestandsgebäude des ehemaligen Gefängnisses durch diese Erweiterung und den neuen Kindergarten gerahmt.

Höhenstaffelung der Gebäude:
Durch die Höhenstaffelung der einzelnen Baukörper entsteht eine spannungsreiche Gesamtkomposition des neuen Hochschulcampus. Der Baukörper der „Study-Area“ setzt die Dominate im Zentrum des Campus und ist bereits von der Stadt oder der Bahnhaltestelle kommend sichtbar. Dies wird noch durch seine Lage direkt an der Gehwegkante unterstützt. Der etwas niedrigere Baukörper der „Community-Area“ stellt sich durch seine Höhenausbildung, aber auch durch sein Einrücken in das Grundstück, nicht in Konkurrenz zu dem in der Von-der-Tann-Straße dominierenden Bau des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes. Der Baustein der „Research-Area“ vermittelt mit seiner Höhe – wie auch der Erweiterungsbau – zur angrenzenden Wohnbebauung im Westen des Areals.
Der Kindergarten als eingeschossiger Baukörper hält mit seiner Höhe den gebührenden Abstand zu dem verbleibenden Gebäude aus der „Prinz-Karl-Kaserne“, der Militärarrestanstalt bzw. der neuen „Office Area“.

Verkehr:
Durch die Erschließung der Tiefgarage über die Hochfeldstraße wird der Individualverkehr zur Gänze aus dem verkehrsberuhigten Prinz-Carl-Weg und somit auch aus dem angrenzenden Wohnquartier heraus gehalten. Die verbleibenden oberirdischen Parkplätz werden ebenfalls über die Hochfeldstraße erschlossen und kompakt südlich und nördlich der „Office-Area“ angeordnet (Parken unter Bäumen). Von hier aus findet auch die Entsorgung der Absetzbehälter bzw. der Mülltonnen statt, die sich in einem dort situierten „Wirtschaftshof“ befinden. Für Fußgänger und Fahrradfahrer ist das Campusgelände frei durchquerbar. Fahrradstellplätze sind an jeden Eingängen - als überdachte Einschnitte in den Baukörpern - vorgesehen, sowie nördlich und südlich der „Offive Area“.

Außenraum:
Die durch die präzise Anordnung der Baukörper entstehenden Hof- und Freiraumsituationen erhalten jeweils unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten. Der „Campushof“ dient mit seiner versiegelten Oberfläche als Kommunikationsmittelpunkt des neuen Bildungsquartieres. Neben den Zugängen zu allen Hauptgebäuden der neuen Hochschule dient er auch als Außenbereich für die Cafeteria. Der „Grünhof“ (Biotop) steht im Gegensatz dazu und ist mit seiner „wilden Vegetation“, die durch eine Einfassung klar begrenzt ist, eher dem ruhigen Aufenthalt gewidmet. Über den Werkhof lassen sich die Bausteine von „Study- und Research-Area“ sowie die geplante Erweiterung erschließen. Sei Erscheinungsbild ist durch einen großen „Hofbaum“ geprägt. Er bietet ausreichend Platz, um auf ihm auch Außenveranstaltungen stattfinden zu lassen. Zwischen des vorgesehenen Erweiterungsbaues und des Kindergartens im Süden des Wettbewerbsgrundstückes ist der neuen „Office-Area“ eine Grünfläche mit Aufenthaltsqualität vorgelagert, der „Officehof“. Die der „Office-Area“ vorgelagerten Parkplätze an der Hochfeldstraße sind mit Bäumen versehen, die dem Bestandsgebäude südlich und nördlich einen Rahmen geben.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Schachbrettstruktur aus gestaffelten Gebäuden und Höfen formuliert mit der Community-Area als Auftakt eine eigenständige Entwurfsidee mit eigener Adressbildung für den Hochschulcampus. Diesen Anspruch wird der Entwurf auch ohne den vorgeschlagenen vierten Hochschulbaukörper (Reservefläche) gerecht. Es resultiert eine große zusammenhängende Freifläche als ideales Angebot für Hochschulangehörige, Studierende und Bürger des Quartiers.

Das Angebot verschieden gestalteter Höfe lässt ein durchaus differenziertes Freiraumangebot erwarten. Allerdings ist die Ausformung des Biotops als Platz mit hoher Besucherfrequenz ebenso kritisch zu hinterfragen, wie die wenig ausgeprägte Nord-Süd-Vernetzung der öffentlichen Räume.

Die vorgeschlagenen Baukörper für die Campusnutzung sind in ihrer Körnung und Maßstäblichkeit noch angemessen, sofern die architektonische Ausgestaltung dem Qualitätsanspruch, den das Konversionsareal bisher verfolgt, gerecht wird. Die Baukörper lassen eine hohe Flexibilität und Wirtschaftlichkeit für die künftigen Hochschulnutzungen erwarten. Die konzentrierte Anordnung verspricht kurze Wege und beste Möglichkeiten zum kommunikativen Austausch.

Das Baudenkmal mit der künftigen Hochschulverwaltung wird an der Westseite freigestellt; kritisch zu sehen ist allerdingst die Anordnung der Parkplätze im Norden und Süden.

Die Kindertagesstätte ist städtebaulich richtig situiert, in ihrer Ausformung in der weiteren Planung zu konkretisieren.
Die äußere Erschließung, sowie die Anordnung der Tiefgaragenzufahrt an der Hochfeldstraße erscheint schlüssig.
Schwarzplan Campus 3

Schwarzplan Campus 3

Blick von der Von der Tann Straße auf den Campus 3

Blick von der Von der Tann Straße auf den Campus 3

Lageplan Campus 3

Lageplan Campus 3

Blick in den Campushof

Blick in den Campushof