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kooperatives städtebaulich-freiraumplanerisches Gutachterverfahren | 01/2019

Osterbrookhöfe - Wohnen am Rückerskanal in Hamburg

Die Gasse als Treffpunkt, Lebens- und Kommunikationsraum

Die Gasse als Treffpunkt, Lebens- und Kommunikationsraum

1. Rang

zillerplus Architekten und Stadtplaner GmbH

Architektur

grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Osterbrookhöfe
Bauen mit Menschen, für Menschen und für die Stadt – Die Wohnstraße als demokratischer Begegnungsraum

Ein Quartier mit dem Fokus auf Räumen, in denen sich Menschen gerne begegnen und aufhalten. Ein Quartier in Verbindung zur umliegenden Stadt, offen für Entwicklungen der Mobilität und fortschreitenden Digitalisierung. Eingebettet in einen robusten, einfachen städtebaulichen Rahmen, der mit guten Materialien und einfacher Technik ein dauerhaftes Umfeld für städtisches Leben kultiviert.

Die Gasse stellt Treffpunkt, Lebens- und Kommunikationsraum dar. Hier können die Bewohner Teile der Flächen selbst gestalten. Sie werden zu einem Miteinander aufgefordert, um ein Gefühl der Verantwortung gegenüber der Umgebung und ein Engagement für die Gesellschaft zu bewirken. Vertrautheit mit dem eigenen Umfeld und Atmosphäre: die Gasse als Wohnstube, als Übergang zwischen Stadt und eigener Wohnung, als lebendiger Ort des gemeinschaftlichen Miteinanders.

Der Freiraum als Schlüssel zu einem einfachen Städtebau. Ein feinfühliges Austarieren in Öffentlich und Privat prägt das Quartier in halböffentliche Gartenhöfe mit Rasenflächen als Pufferzonen, Wegen und einer Öffnung zum Park, in denen sich frei nutzbare Spiel- und Liegewiesen befinden und in verkehrsfreie Gassen, die Verbindungen schaffen. Der naturnahe Park schafft eine für die Gegend fast einzigartige Verbindung zum Wasser. Über einen Weg am neu zugänglichen Ufer gelangt man über Stufen und Kanalterrassen ans Wasser.

Die Planung bezieht sich großräumig auf Qualitäten des traditionellen Hamburger Wohnungsbaus und reagiert kleinräumig auf die Bebauung in Hamm. Die umliegende heterogene Bebauung bietet dabei die Chance, sich mit dem Wohnungsbau zu einem Quartiersgedanken zu erweitern. Läden, ein Quartierscafé, Kindertagesstätten, der öffentliche Park am Wasser und die Sport- und Freizeitflächen machen aus dem gemischten Quartier einen lebenswerten, dauerhaften und stabilen Lebensraum.

Infos unter: www.osterbrookhoefe.de
www.zillerplus.de/project/osterbrookhoefe

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsverfasser verstehen es, den Städtebau und die Freiflächen konsequent gemeinsam zu entwickeln. Aus Sicht der Jury nimmt der Entwurf dabei das heterogene Umfeld sehr gut auf, fügt sich selbstverständlich ein und führt damit gleichzeitig die bestehenden Strukturen zusammen. Die vorgeschlagene Bebauung nimmt Bezug auf Qualitäten des traditionellen Hamburger Wohnungsbaus, die von den Verfassern für den spezifischen Standort und die heutige Zeit weiterentwickelt werden.

Der Eingang in das Quartier an der Diagonalstraße ist unaufgeregt markiert. Die Offenheit nach Süden mit zusammenhängend erlebbaren Freiflächen und die Zugänglichkeit der Uferkante zum Wasser werden ebenfalls positiv bewertet. Seitens der Jury wird die hohe Wohn- und Aufenthaltsqualität hervorgehoben.

Das ambitionierte Mengengerüst wird - sowohl in Bezug auf die angestrebte BGF als auch die geforderten unterschiedlichen Freiraumtypologien - qualitativ überzeugend übersetzt. Positiv gewürdigt wird in diesem Zusammenhang neben der durchmischten Nutzungsverteilung der verschiedenen Angebote von HTP und SAGA auch die klare Aufteilung der Freiflächen und der Erschließung mit öffentlich gewidmeten, verkehrsfreien Gassen. Auch die TG-Zufahrten erscheinen überwiegend schlüssig organisiert.

Aus Sicht der Jury haben sich die Verfasser mit den unterschiedlichen Anforderungen intensiv auseinandergesetzt und mit dem vorliegenden Entwurf ein äußerst gelungenes Konzept zur Umsetzung des SAGA-Systemhauses aufgezeigt. Auch im Hinblick auf die Fassadengestaltung des Systemhauses bietet der Entwurf interessante Ideen.

Gleichfalls positiv wird der Lösungsansatz für den Ideenteil mit einem zentralen, offenen Foyer bewertet, das die einzelnen Funktionsbausteine integrativ verbindet.

Insgesamt wird in dem Entwurf sowohl für den Realisierungs- als auch für den Ideenteil ein sehr hohes Potenzial für die Entwicklung des Quartiers gesehen.
Lageplan 1:500

Lageplan 1:500

Perspektive Gasse

Perspektive Gasse

Vogelperspektive

Vogelperspektive