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Werkstattverfahren | 07/2017

Werkstattverfahren Hallen Kalk in Köln

Teilnahme

trint + kreuder d.n.a. architekten PartGmbB

Architektur

LILL + SPARLA Landschaftsarchitekten Partnerschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Werkstattverfahren Hallen Kalk

Aus der Aufgabenstellung des Werkstattverfahrens und den ersten Anregungen der Bürger erwachsen vier zentrale Aufgaben:

- Belebung des Ottmar-Pohl-Platzes und der Hallen Kalk
- Entwicklung der Hallen 70/71 und ihres Umfelds zu einem sozial, kulturell und ökonomisch pulsierenden Quartier
- Optimale Integration der Gesamtschule
- Einbindung des vorgesehenen Grünzugs in ein engmaschiges Netz von Grünverbindungen

Belebung von Ottmar-Pohl-Platz und Hallen Kalk
Der großen Platzfläche mangelt es vordringlich an attraktiven Erdgeschoßnutzungen. Hier werden zunächst ein-mal die Platzfassaden der Hallen 75 bis 77 mit solchen Nutzungen Pionierarbeit leisten müssen, die in der Lage sind, auch die zugehörige Platzfläche zu bespielen. Dies könnte im Bereich der Probebühne (Halle 75) ein Theater-/Foyercafé sein, das regelmäßig zu einer Foyer-bühne z.B. für Poetry Slams und Solo-Performances umgebaut wird.Um den Ottmar-Pohl-Platz an das neue Quartier der Hallen 70/71 optimal anzubinden, wird im Bereich der Halle 76 erdgeschossig ein breiter Durchgang zur Neuerburgstraße geschaffen werden müssen. Wir schlagen vor, diesen Durchgang soweit wie möglich im Süden anzuordnen, um dem Foyer der neu geplanten Ausstellungshalle des Museums Ludwig den erforderlichen Raum zu bieten. Ergänzt man dieses Foyer um den Ausbau der beiden Obergeschosse, so steht der Sammlung Ludwig sogar mehr Fläche zur Verfügung als vereinbart.Ein Museumscafe, zum Ottmar-Pohl-Platz orientiert, könnte weitere Impulse setzen, um den Platzbereich unter der historischen Kranbahn attraktiv zu bespielen.Südlich des Durchgangs schlagen wir eine „Markthalle der Kulturen“ vor. Sie könnte in einer Mischung aus fest in-stallierten und temporären Ständen kulinarische Produkte der zahlreichen Kulturen anbieten, die in Kalk sesshaft geworden sind. Ergänzt um Mittagstischangebote würde so ein Magnet entstehen, der nicht nur die unmittelbare Kalker Nachbarschaft versorgt, sondern womöglich weit darüber hinaus wirkt. Einen weiteren Durchgang könnte es im Süden der Markthalle als Querung der Halle 77 geben, um der Markt-halle auch dort einen attraktiven Eingang zu ermöglichen. Der südliche Abschluss der Halle 77 könnte durch Räumlichkeiten der Vision e.V. gebildet werden, ggfs. ergänzt durch stadtteil-bezogene Nutzungen wie eine Geschichtswerkstatt oder ein Stadtteilradio.

Entwicklung der Hallen 70/71 und ihres Umfelds
Die Dächer der beiden riesigen Hallen sind das ideelle Kapital, auf das die Entwickl auf der „unermesslichen“ Wei-te zwischen ihren 6 mächtigen Stützenreihen.Unser Ziel ist es, diese „Weite“ nicht durch Teilungen zu zerkleinern, sondern sie für die Allgemeinheit uneinge-schränkt zugänglich und so zum erlebbaren Zentrum des neuen Quartiers zu machen. Wir möchten die Mitte der Hallen zu einem Außenraum machen, zu einem Stadtraum, auf den sich die beiden Hälften des Quartiers beziehen. Zu diesem Zweck öffnen wir das mittlere schmale Hallendach, so dass ein grüner Korridor den Grünzug im Norden mit den Baumreihen entlang der Dillenburger Straße verbindet.

Nutzungsmix
Von dieser grünen Mitte aus entwickeln sich beiderseits dichte Quartiere. Mit ihren bewegten Höhen und ihrem engen Geflecht an Durchwegungen mögen sie an historische Industrieareale oder Innenstädte erinnern. Eine gro-ße Dichte (GFZ ca. 2,5) und eine breit gefächerte Mischung sind die Basis für eine hohe städtische Intensität. Ein Großteil der gebauten Flächen (ca. 70%) ist gewerblich und sozio-kulturell gedacht. Wohnen, hauptsächlich in den oberen Geschossen, wird hier vordringlich als ergänzende, die Mischung abrundende Nutzung verstanden, die sich lediglich im Nordwesten im Anschluss an das Wohngebiet vermehrt auch im Erdgeschoss zeigt. Bei den gewerblichen Nutzungen denken wir im Wesentlichen an produktive Nutzungen aus den Bereichen Handwerk, Technologie, Medien, ggfs. auch spezialisierte Nahrungsmittelproduktion sowie an innovative Gewerbekonzepte wie z.B. Gründerzentren (in Quartier 70).Auch die ca. 17.000 m²BGF für die Werkstätten der Bühnen der Stadt Köln können im Hallenquartier unterge-bracht werden. Hierfür wäre der südliche Quartiersabschluss an der Dillenburger Straße mit seinem unmittelbaren Anschluss an das Kölner Hauptverkehrsnetz ideal. Errichtet als 5-geschossiger Gewerbebau könnte er zudem für die dahinterliegenden Wohnnutzungen als idealer Lärmschutz dienen. Abgerundet wird der Nutzungsmix durch sozio-kulturelle Nutzungen, die den östlichen Rand an der Christi-an-Sünner-Straße mit Arturo-Theaterschule und Abenteuerhalle vielfältig ergänzen. In der „Roncalli-Halle“ (58) kann z.B. ein „Jump-House“ das Jugendprogramm der Abenteuerhalle gut ergänzen.

Branding
Der Schwerpunkt auf eigenständiger, lokaler Produktion in kleineren bis mittleren Einheiten könnte zu einem eigenständigen Branding des Quartiers führen, zu einer Marke wie KALK.MADE. Grafisch z.B. aus der Grundform des Quartiers zu einem Logo entwickelt, könnte sie zu einem effektiven Werbeträger werden.
Lageplan M500

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