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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2019

Umbau des ehemaligen Brauereigasthofes Sonne in Markt Heimenkirch

Anerkennung

Preisgeld: 3.000 EUR

HOE architects

Architektur

Tobias Frauscher Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit sieht einen Rückbau des Bestandgebäudes bis auf drei Fassaden und das Bierstüble im Erdgeschoss vor. Die neuen Nutzungen werden in einem Neubau als sogenannte „Schublade“ zwischen die erhaltenen Bestandfassaden eingeschoben. Mit den erhaltenen Lochfassaden bleibt die charakteristische Erscheinung des ehemaligen Gasthauses erhalten. Warum die Gliederung der erhaltenen Nordfassade durch neue Fensterelemente aufgegeben wird, kann jedoch nicht nachvollzogen werden. Die Ostfassade erhält mit einer vertikalen Holzverkleidung eine zeitgemäße Erscheinung und macht das Entwurfsprinzip ablesbar.

Die Gestaltung der Freiflächen reduziert sich auf wenige Gestaltungselemente auf dem Kirchplatz. Die Stellplätze werden in einer Tiefgarage auf der Ostseite des Gebäudes situiert. Die Zufahrt an der Südseite des Gebäudes ist schlüssig. Allerdings können nicht alle erforderlichen Stellplätze nachgewiesen werden.

Alle Wohnungen werden jeweils über einen großzügigen innenliegenden Flur erschlossen und sind überwiegend einseitig orientiert. Der entwurfsbestimmende Gedanke eines eingeschobenen Neubaus ermöglicht eine von der Gliederung der Bestandsfassaden abgekoppelte Grundrissgestaltung. Dies spiegelt sich in funktional organisierten Grundrissen wider. Allen Wohnungen sind Freisitze bzw. Loggien zugeordnet, wobei die Loggien der West- und Südseite zwischen Bestandsfassade und Neubau angeordnet sind. Ob der
Erhalt der Lochfassade für die davon abgerückten Wohnungen eine ausreichende Belichtung bietet, wird allerdings kritisch hinterfragt. Die Anordnung der Abstellräume im zweiten Dachgeschoss bietet das Potential einer wirtschaftlichen Ausnutzung des Dachraumes.

Die großzügigen Erschließungsflächen innerhalb des Gebäudes bieten den Bewohnerinnen und Bewohnern informelle Begegnungsmöglichkeiten. Zusätzlich ist im ersten Dachgeschoss ein Gemeinschaftsraum angeordnet, der dem Miteinander der Bewohnerschaft zu Gute kommt. Allerdings gehen die großzügigen Verkehrs- und Gemeinschaftsflächen zu Lasten der Gesamtwohnfläche. Dies liegt auch in einem Verzicht begründet, das zweite Dachgeschoss nicht mit Wohnungen zu belegen.

Insgesamt bietet der Beitrag interessante Lösungsansätze, die allerdings viele offene Fragen in der Planung erkennen lassen.