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Mehrfachbeauftragung | 02/2019

Wohnquartier am Torfmoorkamp in Kiel Steenbek-Projensdorf

1. Preis

SKAI Siemer Kramer Architekten Ingenieure

Architektur

MERA GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ausgangslage: Die Umgebung des Plangebiets ist heterogen geprägt. Die Zeilenbauten der Sechzigerjahre im Norden, die Einfamilienhaussiedlung der 90er im Westen sowie die Kleingartenanlage im Westen bilden einen nicht klar definierten städtebaulichen Rahmen. Die Bundesstraße im Süden bildet eine technisch anspruchsvolle Grenze des Plangebiets aus.

Entwurf: Leitidee des Entwurfes ist eine Maßstäblichkeit der Städtebaulichen Strukturen die in dem vielfältigen Umfeld keinen Fremdkörper darstellt. Es werden Hofgruppen ausformuliert, die sich in ihrer Größe an Dorfgemeinschaften orientieren.

Warften: Auf einen Landschaftesteppich werden erhöhte Warften unterschiedlicher Größe und Ausrichtung angeordnet. Die Warften gruppieren sich um einen Anger, Quartiersplatz herum. Dabei rücken sie soweit wie möglich von der Bundesstraße ab, um in dem Zwischenraum einen landschaftlich geprägten Zwischenraum zu gestalten.

Von der Warft zum differenzierten städtebaulichen Volumen: Die Warften werden mit einem Volumen in Blockstruktur aufgefüllt. Die so entstandenen Höfe werden zueinander verdreht. Hierdurch entstehen spannende Zwischenräume, interessante Blickbeziehungen und identitätsstiftende Adresslagen. Der Verlauf der Quartiersstraße orientiert sich an den leicht zueinander verdrehten Höfen und erhält einen differenzierten Verlauf. Aus den Blockstrukturen werden Volumen subtrahiert.

Diese Zwischenräume orientieren sich am umgebenden Lebensraum, ermöglichen Durchblicke und vernetzen sich untereinander. Die Höhen der verbleibenden gehöftartigen Volumen werden durch Subtraktion und Verschiebungen in der Traufkante weiter aufgegliedert. Es entstehen differenzierte Gebäudeabschlüsse, ohne die Blockstruktur zu verlieren. Die zur Erschließungsseite orientieren Gebäudekanten werden hierbei mit vier Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss ausformuliert. Die dem Landschaftsraum zugewandten Gebäude sind mit drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss geplant. Durch eine Aufteilung in einzelne Häuser entsteht eine Maßstäblichkeit, die mit den umgebenden Stadtquartieren im Einklang steht.

Städtebauliches Szenario/ Erweiterung / Schlusssteine: Über die Planung hinaus wird ein einem städtebaulichen Szenario die Entwicklung des Quartiers weitergedacht. Nördlich der Quartierszufahrt, wird auf dem Eckgrundstück eine Bebauung vorgeschlagen, die der Prominenz der Ecksituation Rechnung trägt und hier einen städtebaulichen Schlussstein setzt, der das Quartier abschließt. Ähnlich wird das Grundstück östlich der Quartierszufahrt von dem Steenbeker Weg Städtebauich weitergedacht und findet hier einen Abschluss. In diesen beiden Erweiterungen bzw. Abschlüssen werden in den Erdgeschossen Sondernutzungen (Einzelhandel etc.) vorgeschlagen. In den Obergeschossen sind Wohnnutzungen, aber auch Dienstleistungen (Praxisflächen etc.) denkbar. Durch die verkehrliche Anbindung dieser Erweiterung sind diese Nutzungen quartiersübergreifend und vernetzen die Torfmoorgärten mit den bestehenden Quartieren im nördlichen und westlichen Bereich.

Beurteilung durch das Preisgericht

„Die Verfasser haben eine einfache, aber typologisch vielfältige städtebauliche Struktur erarbeitet, die kompakte Bauflächen mit einem differenzierten Freiraumkonzept kombiniert. Insbesondere der Vorschlag, im Süden von der Grundstücksgrenze abzurücken und hier eine räumliche Weite zu erzeugen, wird für diesen Standort am Rande der verdichteten Stadt als weiterführender Lösungsansatz bewertet. Der Grünraum bietet attraktive Aufenthaltsbereiche und ist so großzügig dimensioniert, dass fachplanerische Anforderungen wie die Oberflächenentwässerung voraussichtlich integriert werden können. Das städtebauliche Grundkonzept ist funktional, robust und erscheint gut geeignet, um mit ergänzenden Gestaltungsvorgaben ein attraktives Stadtquartier zu erzeugen. [...]“