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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2019

Neubau Kita „Lilienstraße“ und Kita „Wilhelm-Enßle-Straße mit Wohnbebauung“ in Remshalden

2. Preis / Los 2

Preisgeld: 5.100 EUR

Aldinger Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der schlanke, langgestreckte Baukörper wird in der nordwesentlichen Ecke des Grundstücks angeordnet und nimmt die Hauptrichtungen der Erschließungsachsen auf. An der nordwestlichen Gebäudeecke befindet sich auch der gut auffindbare, großzügige Zugangsbereich. Das an der Gebäudeecke weit auskragende, flach geneigte Dach bildet einen geschützten Vorbereich vor dem eigentlichen Zugang. Durch die Orientierung des Gebäudes ergibt sich ein gut gefasster, zusammenhängender, nach Südosten orientierter Außenspielbereich, der sich von der vorhandenen Wohnbebauung abwendet, sodass keine lärmbedingten Konflikte mit den westlich gelegenen Nachbarn zu erwarten sind. Durch den großzügig belichteten Eingangsbereich gelangt man in das Foyer mit Treppenanlage und Luftraum als Sichtverbindung zum darunterliegenden Gartengeschoss. Das Foyer bietet für alle Besucher eine leichte Orientierung und ausreichend Fläche für die Ankommenden. Insgesamt ist die interne Erschließung leicht zu erfassen und dem Nutzerkreis angemessen. Alle Nebenräume sind richtigerweise entlang den Nord- und Nordwestfassaden angeordnet. Die Aufenthaltsräume für Kinder und Personal sind konsequent nach Süden und Südosten ausgerichtet und bieten den Blick über den Außenbereich der Einrichtung. Die Gruppenräume, der Mehrzweckraum und der Essbereich im Gartengeschoss können direkt über den Außenbereich erschlossen werden. Im Gartengeschoss liegt die Anlieferung für die Speisen sehr günstig in räumlicher Nähe zur Aufwärmküche und zum Essbereich. Als nachteilig wird angesehen, dass der Mehrzweckraum über den Essbereich erschlossen ist und so einen gefangenen Raum darstellt. Die Flurbereiche des Gartengeschosses verfügen über keine natürliche Belichtung und bieten sich somit nicht als Aufenthalts- oder Spielbereiche an. Die Erweiterungsmöglichkeit wird als Verlängerung des Baukörpers in Richtung Süden angeboten, liegt jedoch zum größten Teil außerhalb des Baufensters und erfordert eine Verlegung des Lieferzugangs. Die Dachform mit umlaufender Traufe steht einer Erweiterung grundsätzlich eher entgegen. Es bestehen Defizite bei der Erfüllung des Raumprogramms auch in Bezug auf den Zuschnitt der Schlafräume. Ebenso fehlt der zweite Rettungsweg aus den Aufenthaltsräumen des Erdgeschosses. Insgesamt stellt der Entwurf eine leicht umsetzbare und wirtschaftlich vertretbare Lösung der gestellten Bauaufgabe dar, die auch eine ungünstige Bilanz bei Betrieb und Unterhaltung des Gebäudes erwarten lässt.