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Offener Wettbewerb | 03/2019

Neubau Bildungscampus Innerfavoriten in Wien (AT)

3. Preis

Franz&Sue

Architektur

EGKK Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

petz-zt.at

Tragwerksplanung

IBO – Österreichisches Institut für Baubiologie und Bauökologie

Bauphysik

Hoyer Brandschutz GmbH

Brandschutzplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebauliche Einbindung in die örtlichen Gegebenheiten:
Die städtebauliche Konzeption des Projekts überzeugt mit einer klaren Struktur und Rhythmisierung des Baukörpers sowohl zur Landgutgasse, als auch zum Garten hin. Der exklusive Freiraum auf EG-Niveau ist aufgrund der zentralen Position des Haupteingangs und dem daraus resultierenden großen Vorplatz sehr klein, bietet aber eine große nutzungsneutrale Fläche sowie zu den Rändern hin eine Reihe von Alternativnutzungen, die das Preisgericht positiv bewertet. Kritisch beurteilt wird die Lage des Haupteingangs, die den direkten Bezug zum Quartiersplatz vermissen lässt.

Umsetzung des räumlich-pädagogischen Konzepts im Innen- und Außenraum:
Die Gliederung des Innenraums und die überlegte Anordnung der Funktionen und der kommunikationsfördernden Zwischenbereiche ist die wesentliche Stärke des Projekts. In pädagogischer Hinsicht wird die räumliche Qualität der Bildungsbereiche und insbesondere die spannende und lebendige Anordnung der Multifunktionsflächen, die in der Überarbeitung nochmals verbessert wurden, positiv hervorgehoben. In den Außenräumen stellen die großen, aber in nutzbare Einheiten gegliederten Terrassen ein hochwertiges Angebot dar, können das geringe Ausmaß an exklusiven Freiflächen auf gewachsenem Grund allerdings nicht vollwertig ersetzen. Das innovative Nutzungskonzept des Freiraums und die Definition der Randbereiche wird jedoch von der Jury positiv hervorgehoben.

Äußeres Erscheinungsbild und innere räumliche Qualität:
Die Fassaden sind geprägt von Glasflächen und den horizontalen Bändern der Geländer in Hartholz, die dem Gebäude eine transparente und leichte Charakteristik verleihen. Durch die Zäsuren und Auffächerungen der Bauteile entsteht ein dynamisches Erscheinungsbild, das im Kontext des Bildungsbaus vom Preisgericht positiv angesprochen wird. Die räumliche Qualität der Funktionsbereiche überzeugt mit einer klaren Gliederung, guter Orientierung und Belichtung. Im Erdgeschoß erfolgt mit der Auffächerung des zentralen Erschließungsbereichs und der differenzierten Anordnung von Eingängen eine funktionelle Aufteilung der unterschiedlichen Funktionen, von der gesondert erschlossenen Musikschule über die halböffentlichen Bereiche des Saals und der Bibliothek bis zur intimeren Anordnung von Biber 1. Die bewährte Anordnung mit jeweils zwei Bildungsbereichen, verbunden mit allgemeinen Funktionen, bestimmt die Raumstruktur in den Obergeschoßen.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in Bau und Betrieb:
Die Kenndaten hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit des Projekts werden nicht erfüllt. Das Verhältnis der Nutzfläche zur Bruttogeschoßfläche ist aufgrund des hohen Verkehrsflächenanteils ungünstig und bedingt die Überschreitung des Kostenziels. Kritisch angesprochen wird, dass kein entsprechend ausgearbeitetes Energiekonzept vorgelegt wurde.

Umsetzung der funktionellen, logistischen und verkehrstechnischen Vorgaben:
Die Anlieferung im Bereich der Landgutgasse entspricht den Vorgaben der Auslobung. Zu verlegen wären die barrierefreien Stellplätze, die im NW des Grundstücks angeordnet werden.