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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2019

Neubau Kindertageseinrichtung Poststraße in Althengstett

2. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 10.150 EUR

Lieb + Lieb Architekten BDA

Architektur

Stefan Fromm Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Außenanlagen

Die Erschließung des Grundstücks erfolgt über die südlich gelegene Poststraße. Der Parkplatz mit den geforderten 20 Stellplätzen wird südlich davon organisiert und funktioniert wie gewünscht als Umfahrt. Das Abholen und Bringen kann über die geplante Vorfahrt erfolgen, der Autoverkehr kann dann über den Parkplatz wieder abfahren, sodass keine ungeregelten Situationen entstehen. Der Parkplatz ist räumlich getrennt vom Vorplatz, welcher den Schnittpunkt zwischen der Poststraße und dem Nord-Süd-Weg darstellt und die neue Kindertagesstätte an das übergeordnete Wegenetz anschließt. Der Vorplatz nimmt den vorhandenen Ortsrandweg im Grünzug sowie den Erschließungsweg der Kleingartenanlage auf und bildet so eine Gelenksituation. Eine Baumreihe begleitet den Nord-Süd-Weg und betont die Bedeutung dieser Wegeverbindung.
Der Garten spannt sich als großer Grünbereich zwischen der bestehenden Kita Jahnstraße und der neu geplanten Kindertageseinrichtung auf, der Charakter der Obstwiese bleibt erhalten (Erhalt eines Großteils der vorhandenen Bäume). Ausgehend vom neu geplanten Gebäude, über eine vorgelagerte Terrasse, bindet ein Wegesystem an, welches sowohl den Garten erschließt, als auch als Rundweg (z.B. für Bobby Cars) genutzt werden kann. Gleichzeitig stellt es im Nordosten auch die Verbindung an die vorhandene Kita Jahnstraße her. In diesem Bereich könnte auch der überdachte Verbindungsweg angeschlossen werden.
Zentrales Gestaltungselement bildet das Spieloval mit Spiellandschaft, welches in die vorhandene Böschung der bestehenden Kita Jahnstraßen integriert wird und den – wenn auch geringen – Höhenunterschied für Spielangebote ausnutzt. Auf diese Weise entsteht eine selbstverständliche Kontaktstelle mit dem Außengelände der bestehenden Kita Jahnstraße.
Am Fuße der vorhandenen Böschung entspringt ein Wasserlauf mit diversen Umleitungs- und Aufstaumöglichkeiten, welcher als Matschbereich in das Spieloval mündet.
In der Mitte des Gartens bietet eine große Spielwiese Platz für multifunktionale Nutzungen sowie für Bewegungs- und Ballspiele. Westlich der grünen Mitte werden verschiedene Spiel- und Gartenfelder, z.B. Naschgarten, Experimentierbeet und Geschicklichkeitsspiele verortet.
Im östlichen Bereich des Grundstücks ist Platz für den separaten U3 Bereich mit eigenem Spielangebot.

Ein Ausgang im Nordwesten erschließt den zusätzlichen Spielbereich, westlich des Nord-Süd-Weges, der in die landschaftliche Umgebung eingebunden ist und vor allem als Ballspielwiese zur Verfügung stehen soll.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser empfinden den durch den Ort führenden Grünzug in der Talaue als wertvoll, und möchten möglichst viele der dort stehenden Bäume erhalten. Gleichzeitig ist es ihnen wichtig, über diesen großen, zusammenhängenden Grünbereich den Kontakt zur bestehenden Kita Jahnstraße aufzunehmen. Sie platzieren daher das neue Gebäude folgerichtig ganz an der Südseite des zur Verfügung stehenden Geländes direkt am von Osten nach Westen führenden Postwegs.

Die Zufahrt zur Kita erfolgt von Osten und bietet mit einfachen Mitteln eine Kombination von Vorfahrt zum Gebäude („Kiss and Ride“) sowie einen gut funktionierenden Parkplatz mit der gewünschten Umfahrt. An der Kreuzung Poststraße – Nord-Süd-Weg weitet sich ein schön gestalteter Eingangsplatz für die Kita und das Familienzentrum auf. Der Platz ist zudem für alle Einwohner Platz für Begegnung und bietet Blick ins Tal und besonders auch auf den kleinen öffentlichen „Wasserspielplatz“, der mit dem Bolzplatz in Richtung der Sportstätten eine sinnvolle Ergänzung erhält.

Der kombinierte Zugang zu Kita und Familienzentrum ist gut gelöst. Im Eingangsbereich wäre hier ein Raum für Kinderwägen/Roller noch wünschenswert. Räumlich gut gelungen ist die Erdgeschossebene mit dem Mehrzweckraum, dem zum Garten orientierten Essbereich und dem Krippenbereich im Osten mit der vorgelagerten geschützten Außenspielfläche. Zur Ver- und Entsorgung, auch der Küche, werden keine Aussagen gemacht.

Im Obergeschoss wird die vorgeschlagene „Dorfgasse“ zur Erschließung als räumlich zu knapp empfunden. Die Orientierung aller Gruppenräume nach Nordwesten und der Schlafräume in Richtung Süden wird als nicht glücklich angesehen und sollte überdacht werden. Sehr schön ist die Blickbeziehung in den Freibereich zur Naturbeobachtung, eine große Bereicherung ist auch die vorgeschlagene 2. Spielebene in den Gruppenräumen.

Begrüßt wird die gedeckte Verbindung zur Kiga Jahnstraße. Die Arbeit liegt von den Kennzahlen her im unteren Bereich, sie erfüllt das Raumprogramm. Die kompakte Gebäudeform ergibt eine geringe Hüllfläche, die Dächer sind begrünt. Die konsequente Konstruktion verspricht eine wirtschaftliche Erstellung und über das Material Holz eine angenehme Innenraumatmosphäre.

Insgesamt eine Arbeit, die mit unspektakulären Mitteln viel erreicht.
Lageplan 1:500

Lageplan 1:500

Lageplan 1: 200

Lageplan 1: 200