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Einladungswettbewerb | 03/2019

Wohnen im Quartier ESSEN 51

Perspektive Innenhof

Perspektive Innenhof

3. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

HPP Architekten GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Der Entwurf verbindet städtebaulich die Strukturen von Altendorf aus offenen und teilweise geschlossenen Blockrändern mit gewachsenen schiefwinkligen Strukturen und der orthogonalen Struktur im neuen Gebiet Essen 51 rund um die Ringstrasse und zentralem Grün- und Wasserlauf. Alle Wohngebäude sind sonnenorientiert nach Süd, Südwest oder Südost und teilweise auch in Ost-West-Ausrichtung positioniert. Der städtebauliche Entwurf nimmt im Süden die Straßenrichtungen der Pferdebahn und Haus-Berge Straße auf, nutzt deren Kreuzungspunkt als Quartierseingang und entwickelt über einen kleineren dreieckigen Eingangsplatz eine zentrale Fußgängerachse als Verbindung, mit Bezug auf den Turm von Schacht Amalie. Diese Achse für Fußgänger und Fahrradfahrer öffnet sich zentral zu einem dreieckigen Dorf- bzw. Quartiersplatz mit den beiden zu schützenden Platanen. Am Quartiersplatz befinden sich neben Wohngebäuden auch Geschäfte für die Nahversorgung, der Eingang zum Supermarkt, die KiTa sowie Coworking Spaces und Ateliers.

Strukturell gibt es drei größere Bereiche: Zuerst die drei orthogonalen Wohn-Blöcke entlang der Zollstraße mit großen grünen halböffentlichen Innenhöfen und Blickbeziehung nach Osten zum Turm Amalie. Als Zweites die beiden offen Blockhälften zu beiden Seiten des Wasserlaufes mit viel Luft, Grünräumen, Öffnungen zum Wasserlauf und eingestellten freistehenden Gebäuden. Diese beiden Blockhälften bilden die räumliche Klammer zwischen den Grundstücksgebieten und nehmen mehrere Gebäudekanten vom angrenzenden Altendorf auf. Den dritten Teil bildet der nur teilweise offene Block, der mehrere Nutzungen mit Supermarkt, KiTa, Studenten- und Seniorenwohnen um einen ruhigen grünen Innenhof vereint. Der Block schützt sich vor den Schallemissionen der Pferdebahn und bildet den urbaneren Teil des Entwurfes. Alle drei Gebäudefelder bilden zusammen über die öffentlichen Räume das neue Quartier, das neue "Green Urban Village Amalie" oder einfach den Stadtteil "Amaliendorf".

Beurteilung durch das Preisgericht

Der städtebauliche Entwurf überzeugt durch den stringenten Einsatz einer maßstäblichen Blockrandbebauung, die einen Dialog mit der Umgebung aufnimmt. Der Entwurf bildet drei Baubereiche ab: zwei im Osten des Gewässers und einen zusammenhängenden Bereich westlich davon.
Ausgehend von einem Eingangsplatz an der Kreuzung Pferdebahn/Haus-Berge-Str, wird man zu einem zentralen Platz im östlichen Baubereich geführt, an dem der Einzelhandel angesiedelt ist. Dem Bestandsgebäude Helenenstr. 110, in dem Einzelhandels- und in den Obergeschossen Co-Working-Flächen untergebracht sind, wird ein Gebäudewürfel zur Seite gestellt, dessen Nutzung als Katalyst angegeben ist; damit bilden die beiden Gebäude den nördlichen Rand des zentralen Bereiches. Die vielen Einzelhandelsflächen an den Platzseiten erscheinen überdimensioniert, der Katalyst ist zu unbestimmt. Kritisch anzumerken ist, dass sich insgesamt kein geschlossener Platzbereich ergibt, der Platz franst nach Norden aus, dass Schachtgerüst wird nicht in die Siedlung integriert.
Der vorgesehene Nahversorger auf der Ostseite des angedachten zentralen Platzes liegt an der richtigen Stelle. Hier ist auch die einzige Kita des Baugebietes angesiedelt.
Südwestlich des oben beschriebenen Quartiersplatzes ist eine Blockrandbebauung vorgesehen, in dessen Blockinnenbereich Einzelgebäude als Zeilen eingeschoben sind. Der Block öffnet sich in westlicher Richtung zum Gewässer. Insgesamt ist dieser Block in seiner Dimension und Anordnung angemessen.
Der westliche Baubereich wird durch vier verschiedene qualitätsvolle Baublöcke gebildet. Drei davon orientieren sich klar zur Zollstrafe. Ein weiterer Baublock liegt zwischen den geplanten Blöcken an der Zollstraße und der Bestandsbebauung an der Sterkrader Str.. Innerhalb der Baublöcke befinden ausschließlich private Grünflächen, die Ost-West-Querung kann hier nur zwischen den Baublöcken erfolgen.
Eine vor diesem Block angeordnete Freifläche wertet die Bestandsbebauung an der Sterkrader Str. auf. Die Freifläche ist in Größe und Lage richtig verortet.
Die Quartiersverbindung zwischen West und Ost ist über eine Brücke über das Gewässer vorgesehen. Die Dimensionierung dieser Verbindung wird kritisch gesehen.
Die Verkehrserschließung erfolgt über drei Stichstraßen, die in logischer Folge notwendige Tiefgaragen erschließen.
Die Grünanlage im Osten soll eine oberirdische Stellplatzfläche aufnehmen; diese kann gestalterisch noch nicht überzeugen.
Die Arbeit 1002 kann insgesamt einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung des Stadtbereichs leisten. Die vorgesehene Blockrandbebauung steht dem innovativen Anspruch des Auslobers nicht entgegen.
Vogelperspektive

Vogelperspektive

Lageplan

Lageplan

Piktogramm Freiraumverbindung

Piktogramm Freiraumverbindung

Piktogramm Nutzungen

Piktogramm Nutzungen

Perspektive Quartiersplatz

Perspektive Quartiersplatz