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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2018

Wohnen am Stationsweg in Mönchengladbach

Haupterschließung

Haupterschließung

Teilnahme

DEWEY MULLER Partnerschaft mbB Architekten Stadtplaner

Architektur

LILL + SPARLA Landschaftsarchitekten Partnerschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept

Die geplante Neubebauung am Stationsweg integriert sich in das vorhandene Siedlungsgefüge. Bestehende Vernetzungen im Plangebiet und über das Gebiet hinaus werden erhalten und ausgebaut. Die Erschließung des Plangebietes erfolgt über zwei Hauptzuwegungen. Der eine Weg schließt an den Stationsweg im Süden an, der andere über den Hamerweg im Nordosten. Die beiden Haupterschließungswege sind voneinander unabhängig. Beide Verbindungen werden miteinander über Fuß- und Radwegeverbindungen vernetzt und schließen im Westen an den Landschaftsraum an. Über den Freiraum hinaus knüpfen die beiden Haupterschließungen für Fußgänger und Radfahrer an die bestehenden Straßen im Westen, die Rektor-Esser-Strasse und den Mürrigerplatz an. Die Vernetzung zum Marktplatz Alt-Venn und zur Kirche Sankt Maria Empfängnis sowie an die geplante Kindertagesstätte und die Zeltwiese werden über das geplante Wegenetz sichergestellt.
Die beiden Haupterschließungen sind jeweils einseitig von einem fünf Meter breiten, baumbestandenen Grünstreifen geprägt, der die Besucherstellplätze und einen Teil der Bewohnerstellplätze aufnimmt. Zwischen dem Grünstreifen und den privaten Parzellen ist jeweils eine vom motorisierten Verkehr getrennte Ost-West-Verbindung als 2,50 m breiter Fuß- und Radweg vorgesehen. Die Fuß- und Radwegeverbindungen sind im gesamten Planungsgebiet barrierefrei.
Das engere Plangebiet besteht im Wesentlichen aus zwei unterschiedlichen Wohnhöfen und einem Quartiersplatz in der Mitte sowie flankierenden Wohngebäuden entlang der Haupterschließungswege. Über den zentral gelegenen Platz werden die "Venner Höfe" zusammengefasst und erhalten eine öffentlich nutzbare Quartiersmitte.
Die Vernetzungsbereiche A und B im Norden und im Süden des engeren Plangebietes werden mittels Stichverbindungen angeschlossen. Die Wohngebäude in diesen Erweiterungsbereichen gruppieren sich jeweils um individuell ausformulierte Gemeinschaftshöfe. Die perspektivisch nutzbaren Flächen in den Vernetzungsbereichen können so hofbezogen entwickelt werden. Der Vernetzungsbereich C im Osten wird vom Hamerweg aus erschlossen.


Gestaltungskonzept Architektur

Im gesamten Neubaugebiet werden für die freistehenden Häuser und die Doppelhäuser zwei Vollgeschosse vorgegeben. Die Typologie Kettenhaus bildet die räumliche Einfassung des Quartiersplatzes und den Abschluss der Neubebauung im Süd-Osten. Für diese Typologie werden ein bis zwei Vollgeschosse vorgeschlagen .
Für das gesamte Neubaugebiet soll eine Gestaltungssatzung gelten, die eine "kunterbunte Architektur nach individuellem Bauherrengeschmack" zulässt, diese aber in einem "übergreifenden Gestaltungskonzept steuern" wird. Die vorgeschlagene Erschließung bildet Gemeinschaftshöfe, die sich in ihrer Architektur und hierbei insbesondere in der Materialität der Fassadenoberflächen harmonisieren lassen. Jeder Hof erhält eine eigene Identität über das gewählte Fassadenmaterial. So gibt es zum Beispiel einen Gemeinschaftshof, an dem Wohngebäude mit hellen Putzfassaden errichtet werden können, einen Gemeinschaftshof, der für Ziegelfassaden ausgelegt ist usw. Insgesamt können sieben verschiedene Gemeinschaftshöfe generiert werden. Jeder Hof erhält eine Vorgabe für ein eigenes Fassadenmaterial, das ihn gestalterisch und räumlich zusammenbindet und von den Nachbarhöfen dezent unterscheidet.
Für das gesamte Plangebiet sind extensiv begrünte Dachflächen vorgesehen. Diese sind als Flachdach oder flach geneigtes Pultdach auszuführen. Hiervon abweichende Dachformen wie Satteldächer sind in Materialität und Form einem Gemeinschaftshof einheitlich zuzuordnen und in der Gestaltungssatzung festzuschreiben. So kann bei Bedarf das regulierende Fassadenkonzept um eine hofweise Zuordnung unterschiedlicher Dachformen erweitert werden. Bei den Kettenhäusern kann der eingeschossige Teil als Dachterrasse genutzt werden.


Freiraumkonzept

Das Wohnquartier wird über neun kleine Höfe in Hofgemeinschaften untergliedert, die sich durch geringen Erschließungsverkehr auszeichnen. Zentral gelegen ist ein dicht umbauter großer Quartiersplatz, der autofrei bleibt. Der ruhende Verkehr für Besucher und teilweise für die Bewohner wird in den Parkstreifen entlang der beiden Haupterschließungsstraßen zwischen lockeren Birkenpflanzungen untergebracht. Die Ost-West-Fußgängerverbindung wird als quartiersübergreifende Geh- und Radwege, räumlich von der Straße durch den Parkstreifen getrennt, weitergeführt.
Der westliche Freiraum wird als robuster Stadtteilpark qualifiziert, der sich thematisch in drei Bereiche gliedert: Sportliche Aktivitäten, Erholungsqualität und ökologischer Ausgleich. Als Trittstein der überregionalen Entwicklungsstrategie wird die Nord-Süd-Durchwegung in unterschiedlichen Qualitäten angeboten.
Zwei Fuß- und Radwege in Ost-West-Richtung führen entlang Wiesenflächen in das Ortszentrum im Westen. In Blickbeziehung der beiden Wegeverbindungen liegt der große Kinderspielplatz mit vorgelagerter kleiner Platzfläche. Neben dem zentralen Kleinkinderspielplatz liegt ein Spielhügel, der aus dem anstehenden Oberboden der derzeitigen Weide- und Ackerflächen angelegt wird.
Der überregionale Fahrradschnellweg wird entlang der Gärtenränder des Neubaugebiets geführt. Parallel verläuft eine schmale Mulde, die das Regenwasser aus dem neuen Quartier sammelt und Geh- und Radweg räumlich trennt. Eine entschleunigte Fußverbindung bietet der zentrale "Park-Boulevard". Vom Stationsweg führt dieser durch Obstwiesen, die als ökologische Ausgleichsflächen für das Quartier dienen. Der zentrale Bereich ist eine offene Rasenfläche. Angrenzend liegen erhöht extensive Wiesenflächen mit lockeren Baumpflanzungen , in denen sich Lichtungen für ruhigere Aktivitäten auftun.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der eher urbanere Ansatz der städtebaulichen Rahmenkonzeption mit den deutlich herausgearbeiteten Stadträumen von mittlerem Quartiersplatz und den Hausgruppen zugeordneten Gemeinschaftshöfen mit guten Nachbarschaften weckt Interesse. Er zeigt deutlich eine andere Haltung von städtebaulicher Einheit und gewünschter Individualität. Insgesamt ein sehr klarer Beitrag, der aber für diesen besonderen Ort mit dem Bezug zum „ländlichen Wohnen“ als nicht angemessen empfunden wird.
Schwarzplan

Schwarzplan

Lageplan

Lageplan

Quartiersplatz

Quartiersplatz

Konzeptpiktogramme

Konzeptpiktogramme

Freiraum

Freiraum