Neubau Grundschule FRANKLIN in Mannheim

Die städtebauliche Stellung des kompakten Schulbaus an der Quartiersecke begrenzt unaufgeregt die neue vorgeschlagene kleine „Stadt für Kinder“. Der leicht zurückgesetzte Turnhallenbau fügt sich unspektakulär in zweiter Reihe ein und bildet einen logischen Rücken nach Norden zur bestehenden Bebauung. Es entsteht dadurch ein kleiner Vorplatz an der Nord-Ostecke, der Straßenbahnbenutzer und Fußgänger in angemessener Dimension und räumlicher Präsenz empfängt. Hier beginnt bereits ein halböffentlicher Vorbereich, die Besucher mit offener Geste zu empfangen. Dieser Platz wird aktiv bespielt und angenommen werden. Ganz selbstverständlich bietet die zurückhaltende Platzierung der Baukörper nach Westen genügend Distanz zur bestehenden Bebauung und schlägt gleichzeitig eine wünschenswerte Wegebeziehung von Süd nach Nord durch das Campusareal vor. Es verbleiben große zusammenhängende Grünflächen für differenzierte Pausen- und sonstige zukünftige Nutzungen. Die Baukörper zitieren leise und in abstrakter Form die nachbarlichen differenzierten Kleinbebauungen und finden nicht nur formal, sondern inhaltlich gefüllt ihre Entsprechung in nach außen wirksamen sogenannten „Lernhäusern“. Diese Lernhäuser, die sich zu Clustern gruppieren, zeigen in bewegtem und eigenständigem Rhythmus die besondere und vielfältige Nutzung einer Grundschule. Das Haus zeigt nach außen, dass es eine Einheit aus einer differenzierten Gemeinschaft sein will. Die kleinkörnige Gestaltung der Dachmützen wird kontrovers diskutiert und könnte auch etwas überformuliert sein. Der Turnhallenbau bietet auf seinem Dach einen Schrebergarten mit Einzelhütten an, die die Nordkante des Neubaus nach Norden wie ein gehäkelter Saum in die dritte Dimension verzahnen. Eine dauerhafte und zuverlässige Bepflegung dieser Dachfläche steht nicht in Aussicht. Der Hauptzugang ist gut auffindbar und im Innern wird ein Marktplatz mit großzügiger Sitztreppe angeboten, die an richtiger Stelle viel benutzt und bespielt werden wird. Für die brandschutztechnische Abtrennung zur Mensa und den notwendigen Fluren zum Marktplatz muss eine angemessene Lösung gefunden werden. Die Mensa liegt schön mit Orientierung zum Abenteuerspielplatz und an frequentierter Stelle am Marktplatz und der Sitztreppe, wobei die Wege der Anlieferung lang und ungeschickt sind. Die Sitztreppe als Herz des Hauses führt von oben belichtet in die Clusterbereiche des Obergeschosses, die durch öffentliche Flächen mit außerunterrichtlichen Zonen und Lichthöfen differenziert belebt werden können. Jedes Lernhaus hat sein eigenes Oberlicht und zeigt sich nach außen. Die untergeschossige Turnhallenerschließung ist lang und langweilig. Es ist überraschend, wie kompakt und städtebaulich logisch sich die Baukörper auf dem Grundstück platzieren und dadurch viel Grün mit vielen liebevollen Nutzungsideen anbieten.