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Nicht offener Planungswettbewerb im kooperativen Verfahren | 03/2019

Neubau der Zentrale der Bayerischen Versorgungskammer (BVK) in München

Anerkennung

Max Dudler GmbH

Architektur

TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Aus einem sechsgeschossigen, gemeinsamen Sockel entwickelt sich als markante Stadtfigur das neue Gebäude der RVK mit seinen drei Hochpunkten. Zwei an der Richard-Strauss-Straße ausgerichtete Türme mit 100 und 58 Metern Höhe verorten die Haupteingänge und verschaffen den beiden zukünftigen Nutzern ihre jeweils eigene prägnante und attraktive Adresse. Der kleinere Hochpunkt mit seinen 40 Metern Höhe ist zu den anderen um 90 Grad gedreht und verstärkt so die figürliche Wirkung des Ensembles wie seine eigene Präsenz innerhalb der Baukörper. Die durchdachte Positionierung der einzelnen Volumen lässt eine Stadtsilhouette entstehen, die aus allen Himmelsrichtungen eine eigene, starke Wirkung mit besonderen Durchblicken und interessanten Höhenentwicklungen entfaltet. In seiner Volumetrie vermittelt das Ensemble dabei zur Umgebung, schafft Bezüge zu benachbarten Bauten und vermittelt in Höhe und Maßstäblichkeit.
Durch ihre volumetrische Gliederung und die subtil differenzierte Fassadensprache gelingt es der Architektur zwei deutliche, attraktive Adressen auszubilden. Der einheitliche Sockel der Gebäude erlaubt Synergien zwischen den zwei zukünftigen Nutzern des Ensembles, bei klar getrennten Nutzungsbereichen. Beiden Nutzern steht im Inneren ihrer Blöcke ein eigener Innenhof zur Verfügung. Die Dachflächen des Sockels bieten Terrassen, die durch die teils intensive Begrünung der Dächer und die Ausblicke auf Münchens Stadtlandschaft besondere Aufenthaltsqualitäten bieten.
Mit zwei öffentlichen Plätzen orientiert sich das neue städtische Ensemble zur Stadt einerseits, zur östlich anschließenden Landschaft des Denninger Angers andererseits und wird so zum wichtigen vermittelnden Element innerhalb des urbanen Gefüges. Eine durch das Gebäude gesteckte Arkade schafft einen attraktiven Fußweg zwischen städtischem und landschaftlichem Raum und sorgt so für eine selbstverständliche Verknüpfung von Stadt- und Naturlandschaft. Der großzügige öffentliche Stadtplatz präsentiert das Ensemble zur Richard-Strauss-Straße hin offen und einladend. Dem zentral am Platz gelegenen Turm der RVK und seinem Haupteingang und Foyer dient der Platz als attraktiver Vorplatz. In der belebten urbanen Situation an der Richard-Strauss-Straße schafft er einen angemessenen Ort des Ankommens für die täglichen Nutzer des Gebäudes genauso wie für seine Besucher. Der leicht von der Straße zurückgesetzte hohe Turm des zweiten Nutzers erhält einen eigenen längs ausgerichteten Vorplatz und somit eine ebenso attraktive Eingangssituation. Die Positionierung der Baukörper macht in Richtung Südosten Platz für einen zweiten öffentlichen Stadtplatz, der durch die von der Straße geschützte und an das Grün des Denninger Angers anschließende Lage eine besondere Atmosphäre in der Stadt entfaltet. Die Außenraumplanung zieht das Grün des Parks gewissermaßen bis auf den Platz und schafft so einen Ort, der zum Verweilen einlädt.
Typologisch eine Zwischenform und ein Mittler zwischen Außen- und Innenraum, kehrt die Arkade als prägendes Element an unterschiedlichen, bedeutenden Stellen innerhalb des Ensembles wieder. So betont sie die beiden Gebäude-Haupteingänge und stärkt deren repräsentative Wirkung. Gleichzeitig schafft sie einladende Vorräume für Restaurants und Cafés. Die Arkade verschafft dem Gebäude gewissermaßen eine gläserne Fassade auf zweiter Ebene und lässt es so noch durchlässiger und offener wirken. Besondere Wirkung entfaltet dies beim längs durchs Gebäude führenden Arkadengang, der durch die Doppelgeschossigkeit der am Gang liegenden Räume eine besonders helle und einladende Atmosphäre bekommt und auch Durchblicke auf das Grün des Denninger Angers eröffnet. Die Bespielung des Sockels im Durchgangsbereich mit Fitness-Angebot, Cafeteria- und Restaurant-Flächen schafft einen angenehm belebten und sicheren Raum, auch bei Dunkelheit.

Mitarbeiter: Jochen Soydan, Dennis Assaf, Rebecca Alsfasser, Aysin Soydan, Paul Fabry, Hwa-Jong Park, Annette Kern