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privater, Studienauftrag im Einladungsverfahren | 02/2019

Überbauung Sammelbüel / Goldibrugg in Teufen

Gewinner

Armin Benz Martin Engeler

Architektur

Timon Bischofberger GmbH

Architektur

Mettler Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Ausgehend von den Gegebenheiten des Terrains sind es hauptsächlich drei entschiedene Festsetzungen der Architekten Benz-Engeler/Timon Bischofberger, welche das ortsbauliche Konzept und die Ausformu-lierung der Bauten und Freiräume prägen.
Erstens werden schlanke Bauten gewählt, welche mit Absätzen zusammmengefügt in drei Reihen den Höhenkurven am (Sammel-) Böhl folgen. An Hanglage gilt: je geringer die Bautiefe von Gebäuden, desto weniger schneiden sie sich diese in den Abhang hinein.
Zweitens wird auf den Bau einer Strasse die steile Lehne hinauf verzichtet und stattdessen die Erschlies-sung mittels unterirdisch angelegtem Schräglift gewährleistet.
Drittens wird in der Senke, wo sich das Gelände für die Schaffung ebener Flächen anbietet, eine Wiese angelegt, flankiert von zwei Mehrparteienhäusern, welche die vorhandene Ansammlung von Gebäuden dort ergänzen.
Die Gestaltung der Freiräume durch Mettler Landschaftsarchitekten ist bestimmt von angemessener Zu-rückhaltung und unterstreicht die Anlage der Bauten in sinnvoller Weise. Die dem Hang durch Terrassie-rung massvoll abgewonnenen ebenen Flächen werden am Hangfuss durch die grosse Spielwiese ergänzt.
Die Umbildung der Topografie ist mit der nötigen Genauigkeit bearbeitet. Weniger präzis stellt sich die Linienführung des Wegnetzes dar, Steigungen von über dreissig Prozent sind auch für Leute, die gut zu Fuss sind, zu steil. Es fehlt an Unterscheidung in beispielsweise serpentinenartige Hauptverbindungen und weiter ausschwingende Nebenwege und ein Angebot von Abkürzungen etwa in Treppenform.
Zwischen den drei Häuserreihen bilden sich langgezogene Hofräume als Zugänge zu den Treppenhäu-sern. Da finden Begegnungen statt und dort kann gespielt werden.
Die Versätze der Gebäude bieten erkerartig Einblicke in die Gassen. Die Vorsprünge diagonal gegenüber nehmen Balkone auf und haben den Effekt, dass die Sicht der Häuser nicht starr in eine Richtung geht, sondern dem Verlauf der Sonne von Mittag zum Abend folgt.
Die geringe Bautiefe hat für die Disposition der Wohnungen den Vorteil, dass alle Zimmer und Wohn-räume zur offenen Landschaft ausgerichtet sind, die rückwärtigen Bereiche ebenfalls natürlich belichtet sind und damit Querlüftung möglich ist.
Der Schräglift als Haupterschliessung vermeidet nicht nur erhebliche Eingriffe für den Strassenbau, son-dern auch den damit verbundenen Unterhalt und Winterdienst. Die Lösung bietet zudem als Mehrwert eine barrierefreie Anbindung an das öffentliche Wegnetz oben beim Zeughaus und unten in der Bleichi.
Im Einzelnen sind die Bauten auf einem ordnenden Raster aufgebaut. Die davon bestimmten Zimmer besitzen alle ähnliche Zuschnitte, sodass man sich unterschiedlich darin einrichten kann. Die Durchmi-schung mit verschiedenen Wohnungstypen und -grössen entspricht den Vorgaben, die auf das Segment preiswerter Mietwohnungen abzielt. Besondere Qualität haben auch die Wohn- und Essräume, welche die ganze Bautiefe einnehmen und damit in Beziehung mit der freien Landschaft wie auch mit den rück-wärtigen Höfen bzw. dem Hang stehen. Insgesamt gibt der Vorschlag eine schlüssige Antwort auf die to-pografischen und baulichen Verhältnisse, bietet schöne Mietwohnungen an und formuliert für Teufen einen überzeugenden Anblick im Bereich Sammelbüel.