Neubau Wohnbebauung in Kempten

Die städtebauliche Grundstruktur mit einem großzügigen Innenhof ist
gut gelöst und bietet die Möglichkeit für gemeinschaftlich nutzbare
Frei - und Grünbereiche, wie auch gute Sichtbeziehungen zur Altstadt.
Die im Norden vorgeschlagene Reihung der Baukörper öffnet ebenfalls
Durchblicke zur dahinterliegenden Grünachse.
Der Übergang zum Edeka Markt mit einem langgestreckten
geschlossenen Baukörper ist schlüssig. Nicht eindeutig nachvollziehbar
sind die weiteren "verzahnten" Baukörper. Gelöst sind die Erschließung
der TG und die Anordnung der Stellplätze. Der konstruktive Verlauf der
Außenwände ist unter wirtschaftlichen Aspekten möglich aber nicht
zwingend erfolgreich. Vermisst wird der Anteil der notwendigen
Technikräume. Die Gebäudetypen mit den vorgeschlagenen
Erschließungsmöglichkeiten sind denkbar. Der Anteil der Aufzüge ist
jedoch sehr hoch.
Die Wohnungsgrundrisse mit den zum Teil überzogenen Nassbereichen
werden kritisch bewertet wie auch die Wohnungstypen im 3. OG an der
der Ostseite mit den langen Fluren.
Die Anzahl der WE (52) liegt im unteren Bereich.
Das zurückhaltende städtebauliche Konzept ist dennoch ein guter
Beitrag für die Lösung der gestellten Aufgabe.

Freiflächen
Der gemeinsame Innenhof verspricht gute Aufenthaltsqualitäten und
den für alle erlebbaren Blickbezug zu Stadt und Bergpanorama. Um die
dargestellte Qualität mit Baumpflanzungen im Hof zu erreichen muss
die TG-Decke soweit abgesenkt (oder ausgespart) werden, dass das
Gedeihen der Bäume auch ohne Aufkantungen (Tröge) möglich ist.
Den Wohnungen werden jeweils gut nutzbare und zur Sonne orientierte
Freibereiche zugeordnet.
Bedauerlich ist, dass die gegebene Topographie bei der Baustruktur
nicht berücksichtigt wurde, was bei einer Staffelung der Gebäude nach
Süden und Westen möglich gewesen wäre. So entsteht eine steile
Böschung am Weg zum Friedhof, die eine räumliche Zäsur darstellt und
die barrierefreie Durchwegung erschwert.
Der Verfasser respektiert den vorhandenen Baumbestand.